Donnerstag, 13. September 2018

Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung Teil 49

Einen schönen Abend alle zusammen,

nachdem ich lange,lange nichts mehr von mir erzählt habe, finde ich, es ist jetzt an der Zeit, wieder die eine oder andere kleine Geschichte aus meinem Leben zum besten zu geben. Nur, wo soll ich anfangen?
Meine Mama würde sagen, immer am Anfang, und genau das werde ich nun tun.

Nachdem wir zum Jahresbeginn, naja, so richtig war das kein Beginn mehr sondern vielmehr schon Februar, wurde es abscheulich kalt draussen. Wenn meine Mama vom arbeiten nach Hause kam, sie gehört zu den flotten Nachtschwärmern, die dafür sorgen, dass die Zeitungskunden zum Frühstück auch die Zeitung lesen können., war sie so richtig durchgefroren. Die meisten Leser, so glaube ich wenigstens, genießen zuerst ihre frischen Semmeln und den duftenden Kaffee, bzw. knuspern Müsli oder löffeln ihren Frühstücksbrei, so wie meine Mama, und trinken vielleicht auch Tee. Tee....ja, davon habe ich schon eine Menge gehört. Es gibt Tee als lose Blätter, die quellen dann im Teesieb oder Teei, witziges Wort, genauso unbeschreiblich wie diese Metallkapsel, oder als Teebeutel. Bei mir zu Hause gibt es grünen Tee, der kommt ins Teesieb und meine Mama hat eine wahre Sammlung von Teesorten,die allerdings im Beutel sind. Im Sommer brüht sie den Tee auf, läßt ihn kalt werden und gefriert ihn dann in Eisförmchen ein. Die kommen später ins Mineralwasser, als zusätzliche Erfrischung und Geschmack, sozusagen.
Aber ich merke, ich komme vom Thema ab und bevor ich in Sachen "Tee" noch weiter ausschweife, komme ich auf den eiskalten Februar zurück. Also: meine Mama war richtig durchgefroren, kein Wunder, das Thermometer auf dem Fensterbankerl zeigte unbarmherzig nicht mehr als - 17° Grad Celsius an. Draußen war es aber gefühlt noch kälter, da der Wind auch noch aus Osten kam, da wurden aus - 17° Grad ganz schnell -20° oder sogar -22° Grad. Da gab es zuerst ein ausgiebiges Frühstück: eine Schüssel Hafer-Frühstücksbrei, ein Banane, eine Orange, etwas Joghurt und eine große Kanne grünen Tee. Ich staunte, als ich sah, wie meine Mama futtern konnte, nie habe ich sie soviel essen gesehen! Den Grund für den Riesenhunger erfuhr ich sozusagen am eigenen Leib, als ich , nein, ich ging natürlich nicht mit auf die Zeitungstour, Quatsch, am offenen Fenster aß, als es zum lüften geöffnet wurde. Die klare kalte Luft war natürlich zuerst köstlich, aber dann kroch die Kälte mit gemeinen klammen Fingern unter mein Fell. Eigentlich habe ich ein dichtes, flauschiges Fell, aber das war ....igitt, igitt! Ich hüpfte vom Fensterbankerl und verkroch mich auf die Heizung. Ob ihr es glaubt oder nicht, es dauerte, bis ich mich wieder so richtig wohl fühlte. Mit dem Wohlfühlgefühl kam auch der Schlaf und ich träumte mich weg. Anstatt vom Sommer oder wenigstens vom Frühling zu träumen, stahl sich in meinen Schlaf eine Märchenfigur. Ich glaube, ein paar von euch kennen die Märchen von Christian Andersen, vielleicht auch das Märchen "Die Schneekönigin". Da ich lesen kann, ihr wißt ja, wir Katzen können mehr Dinge, als Menschen bewußt ist, habe ich in dem Märchenbüchern meiner Mama geschmökert und eben auch dieses Märchen entdeckt. Nun kam also diese Schneekönigin, sie griff nach mir, ich wand mich, maunzte.....da war ich wach, mein Herzchen schlug. Meine Mama streichelte mich, fragte mich, was los sei, nahm mich in den Arm, tröstete und beruhigte mich.
Später saß dann meine Mama am PC und ich spitzelte ganz neugierig über ihre Schulter. Was sie wohl bestellen wollte? Vielleicht etwas für mich? Nein, leider nicht, sie besah sich sehr unförmige Stiefel, "Moonboots" genannt, dann sagte sie zu meinem Papa, wenn es noch länger so eisig bliebe, würde sie diese Dinger bestellen. Zum Glück wurde es dann etwas wärmer, nur noch etwa -10° oder -9° Grad und so wurden diese Elefantenstiefel nicht bestellt, obwohl ich sie schon interessant gefunden hatte.
Ich verbrachte jedenfalls die weiteren Wochen auf der Heizung oder unter meiner Decke, je nachdem auf welchen molligen Platz ich Lust hatte. Dem offenen Fenster blieb ich bis auf weiteres fern, denn es konnte ja sein, dass dort kalte Finger oder noch schlimmeres lauerten; auf eine Reise in den Eispalast hatte ich keine Lust.
Wie dann doch noch der Frühling kam und was sich da alles tat, berichte ich mein nächsten Mal.

Mit vielen schnurrs und miaus,

Reza, die Flauschige.

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