Samstag, 8. September 2018

Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung Teil 27

Einen schönen guten Morgen

und ein gutes neues Jahr, wenn auch meine Wünsche mit ein bisserl Verspätung dran sind. Ich bin normalerweise keine unhöfliche Katzendame, wenn es um Gratulationen geht, aber ich mußte den Schrecken der Silvesternacht erst einmal verdauen.
Schon am Nachmittag des 31. December gab es ein paar dumme Menschen, mein Fraule nennt sie, wenn sie gut gelaunt ist, Vollpfosten, wenn sie schlecht gelaunt ist.... naja, ich will nicht, dass mein Fraule im schlechten Licht dasteht, obwohl es ihr in diesem Fall egal wäre, die ihre Kracher ausprobieren mußten. Ich hasse das und würde gerne mal so einen Kracher in ihr Ohr halten, damit sie wissen, wie weh dieser Lärm tut und wie sehr man sich bis in die Seele hinein erschreckt! Kurz und gut, ich bin dann in den großen alten Garderobenschrank, eigentlich ein Bauernschrank, geflüchtet, um diesen Sch..krach nicht hören zu müssen. Da erwartete mich eine kuschelige Überraschung: mein Fraule, das meine Ängste kennt, hatte den Schrankboden mit einer dicken flauschigen Decke ausgelegt, so dass ich mich dort gemütlich und beschützt einrollen konnte. Das war eine Wohltat!
Meine Halter warten an diesem Abend und am nächsten Morgen allerdings noch sehr ungehalten. Denn erstens hatten diese Vollfpfosten, auch Trottel oder Idioten genannt, vor dem Haus geböllert, obwohl dies streng verboten ist. Das Haus steht nämlich am Rand der sog. Bannmeile, das heißt eines Sperrgebiets, in dem wegen der dichten Bebauung kein Feuerwerk abgebrannt werden darf. Das ist so ein richtiges Schachtelwerk, wie es in einer Altstadt eben üblich ist und es ist nicht auszudenken, wie schnell da selbst ein kleiner Brand zu einem großen werden und übergreifen könnte! Das gäbe ein Feuer, dem selbst die hiesige Feuerwehr nur schwer Herr werden würde! Nebenan ist, z.B., das in den neunziger Jahren sanierte Antonierhaus, das eigentlich eine alte Klosteranlage ist und sehr viele Holzelemente hat, dazu ist dort die Stadtbibliothek beheimatet und das Strigelmuseum, mit vielen wertvollen Artefakten.....
Am anderen Morgen mußte mein Fraule vor dem Haus gründlich reinigen: Papier, Pappe, Gläser, Plastikbecher und Raketen, bzw. Böllerreste. Mein Fraule machte, als es wieder nach oben kam, ein außerordentlich befriedigtes Gesicht, was ich in ärgerlichen Fällen bei Fraule noch nie wahrgenommen hatte. Auch Herrle erstaunte dies sehr und fragte, was denn los sei.
Fraule erzählte, sie habe den gesamten aufgesammelten Müll in einen großen Karton entsorgt und den Müllverursachern, einem "Möchtegerntheaterbetrieb" mit besten Grüßen vor die Türe gestellt: das nächste Mal würde sie es vor die Türe kippen.... Wie ich mein Fraule kenne, macht sie das auch.... 
Ich wurde jedenfalls, zur Entschädigung, am ganzen Neujahrstag mit Leckerli und viel spielen verwöhnt, damit sich meine arme Seele gut erholen konnte. Das habe ich sehr genossen und Silvester kommt auch in diesem Jahr wieder.... 

Mit vielen lieben Grüßen,

Eure Reza

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