Samstag, 8. September 2018

Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung Teil 42

Einen schönen Sonntagmorgen,

wünsche ich euch allen, obwohl ich sehr im Zweifel bin, ob dieser Tag die Bezeichnung "schön" überhaupt verdient hat. Nachdem heute Morgen die Sonne so ein bischen durch den Wolkenvorhang blinzelte, ist der Himmel wieder grau in grau. Wer Grautöne bevorzugt, für den stellt das sicherlich ein erfrischendes Bild dar, aber für mich nicht. Wo wir gerade bei erfrischend sind: ich bin mir sicher, dass draußen schon wieder ein Wind weht, für den die Bezeichung "erfrischend" noch eine Schmeichelei ist. Es ist doch so, selbst wenn die Sonne scheint und ich mich auf die Wärme freue, dann kriecht dieser Wind ganz unerwünscht in mein immer noch kürzeres Fell. Ich mag diese kalten windigen Annäherungsversuche überhaupt nicht und wenn der Wind körperlich wäre, dann hätte ich ihn schon längst gekratzt und gebissen! Ich will Sonne, ich Wärme, ich will aus meinem Ostfenster schauen!!!

Und wenn das nicht genug wäre, schaute sich meine Fraule gestern noch eine DVD an, in der auch Schnee, Sturm und Berge zu sehen waren. Der Film heißt "Der Berg ruft" von und mit Luis Trenker. Gehört hatte ich schon von ihm, nur nichts gesehen. Fraule legte also die DVD ein, nachdem sie ihrem Ärger über das "miese Programm, je mehr Sender umso schlechter die Qualität und das muß man auch noch bezahlen" Luft gemacht hatte. Ich setzte mich also mit gespitzten Öhrchen hin und harrte der Dinge, die da zu sehen waren. Gleich am Anfang war ein großer steiler Berg zu sehen, der von Wolken umflort war. Ah, der kam mir so bekannt vor! Natürlich, das war das Matterhorn, das wußte ich noch aus einer Dokumentation, die Fraule über Edward Whymper gesehen hatte. Die Dokumentation begann aber nicht so dramatisch wie dieser Bergfilm, in dem dann auch noch Felsabgänge zu sehen und vor allem zu hören waren. Das Geräusch dieser Steinschläge erinnerte mich doch sehr an die zwei- und vierrädrigen Lärmterroristen, die in unserer Straße immer wie auf dem Catwalk fahren, sehen und gesehen, besonders gehört werden! Und so verließ ich dann meinen Sitzplatz, um mich bei meinem Fraule einzukuscheln, was meiner Seele gut tat. Mein Fraule war von diesem Film allerdings begeistert, sie kaute zwar nicht auf den Nägeln, aber ich merkte deutlich, wie sie mit der Handlung mitfieberte... 
Später sagte sie zu Herrle, sie müsse sich noch andere Bergfilme anschauen. Na, mir soll das recht sein, solange ich meinen gemütlichen Kuschelplatz habe und mir der reale Wind nicht unters Fell kriecht.

Ich wünsche euch allen einen gemütlichen Sonntag,

Eure Reza

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