Samstag, 8. September 2018

Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung Teil 33

Einen schönen guten Abend zusammen,

und bevor ich es vergesse: allen noch ein schönes Weihnachtsfest 

Mein Fraule und ich haben jetzt Zeit, eine kleine Geschichte von Weihnachten zu erzählen. Die ganzen Vorbereitungen gingen schon am 23. Dezember los und zum Glück hatte mein Fraule und Herrle frei. Fraule kochte schon am Vormittag in einem Riesentopf, wenn ich mich hineinducken würde, verschwände ich ganz, aber normalerweise kommen da diverse Nudelsorten zum garen hinein, Kartoffeln. Wenn immer mein Fraule so einen Berg Kartoffeln kocht, weiß ich dass Besuch kommt, denn da gibt es immer Kartoffelsalat, den mögen alle gerne. Ich habe ihn auch schon heimlich probiert, um herauszufinden, was daran so gut ist. Für mich persönlich war er vom Geschmack irgendwie langweilig, aber ich mag sowieso am liebsten mein Futter von "Mac´s", Knusperli, Leckerli und natürlich mein Trockenfutter. Aber das darf nicht irgendein Trockenfutter sein, oh, nein! Mein Trockenfutter kommt von Purina, speziell für Katzen, die im Haus leben, Geschmackssorte Truthahn oder auch gerne Lachs. Was ich auch seit kurzem mag und mein Fraule nicht wissen darf: Kokosöl nativ. Als Fraule neulich Pfannkuchen machte, die bäckt sie immer in Kokosöl aus, fiel ein winziges Stückchen daneben und ich mußte unbedingt daran lecken. Das schmeckte lecker, auch ein bischen ölig, und ich bin froh, dass es mein Fraule nicht gesehen hat, denn da ist sie immer ganz streng mit mir. Außer dem für mich bestimmten Futter gibt es nämlich nur so ab und an ein Löffelchen Sahne, aber nur natur, ohne Zucker und sonstige Geschmacksstoffe. 

Weil ich Fraule schon oft dabei beobachtet habe, wenn sie den Kartoffelsalat macht, ging ich zu Herrle ins Wohnzimmer. Dort stand die Schachtel mit mit dem Weihnachtsschmuck: Kugel, Engel, Flitterkram und die beiden Ketten mit der bunten elektrischen Beleuchtung. Herrle stellte dort unter einigen Schwierigkeiten den Weihnachtsbaum auf. Er bekam ihn anfangs wohl nicht so richtig in den alten grünen Christbaumständer, selbst schuld, er will seit drei Jahren einen neuen kaufen, fluchte zuerst ein bischen und holte dann Fraule ins Wohnzimmer, damit sie ihm helfen könne. Fraule war davon sehr begeistert, denn sie kam mit finsterer Miene und der Kartoffelgabel und dem Schälmesser. Sie brabbelte auch etwas sehr unfreundliches, legte ihre "Werkzeuge" zur Seite und mit Fraules Hilfe stand dann der Baum, der im übrigen frisch-würzig riecht. Ich krieche dann immer darunter und lasse meine Menschen nach mir suchen, hihihi. Herrle wollte nach der Aktion "Weihnachtsbaum aufstellen" an den Rechner gehen und dabei eine große Tasse Kaffee trinken. Da hatte er aber die Rechnung ohne Fraule gemacht! Er durfte zwar eine Tasse Kaffee trinken, so aus einer richtigen Jumbo-Tasse, wurde dann aber von Fraule gleich als Schäl- und Schnippelhilfe abkommandiert. Und da saß nun mein Herrel, die Jumbo-Tasse und den großen Kartoffeltopf vor sich. Und er mußte die Kartoffeln pellen, pellen, pellen. Fraule grinste dabei etwas fies, da habe ich mich bestimmt nicht verguckt!

Als Herrle dann glaubte, "erlöst" zu sein, bekam er gleich die nächste Arbeit aufgebrummt: Weihnachtsbaum schmücken. Aber das macht Herrle immer sehr gerne und es ist ihm auch in diesem Jahr wieder wunderbar gelungen. Die Kugel im unteren Bereich des Baumes sind übrigens aus Kunststoff, nur die oberen aus Glas. Dafür schimpft mich dann auch niemand, wenn ich mit den unteren Kugeln spiele. Fraule meinte seinerzeit, dass man es nicht verhindern könne, dass ich mit den Kugeln spiele, aber sie müssen nicht kaputt gehen. Naja, dann wurden eben Kunststoffkugeln gekauft, natürlich in rot. 

Am Abend kamen dann die Gäste: Max, der Sohn meiner Halter und mein liebster Spielefreund. Lizzy kam auch und brachte ihren Freund Markus mit. Alle wünschten sich ein frohes Fest. Lizzy schoß dabei den Vogel ab, denn mein Fraule hatte wieder so ein "Mörderbuch" im Wohnzimmer liegen lassen, weil sie es gerade liest. Lizzy: "Liebe Mama, ich wünsche Dir frohe Weihnachten. Laß mal sehen, was hast Du denn da für ein Buch? Geil, über Adolf Seefeld, der Onkel "Tick-Tack". Den kenne ich aus den schwarzen Büchern, die Du mir mal geliehen hast. Das neue Buch mußt Du mir unbedingt leihen." Da mußte selbst ich auf meine Katzenweise grinsen....
Zum Essen gab es dann ganz traditionell Kartoffelsalat mit Würstchen, genauer gesagt mit Tofuwürstchen, und als Nachtisch einen "Kalten Hund". Fraule schwor sich später, nie mehr soviel zu essen. 
Den Schwur mußte Fraule wohl ganz schnell vergessen haben, denn heute Mittag wurde noch üppiger gespeist. Als Vorspeise gebackene Eier auf Gurkenspaghetti, dann Veggiefrikadellen mit Kartoffelbrei und Gemüse und als Nachtisch selbstgemachtes Eis. Soviel dazu, nie mehr soviel zu essen, sondern....noch viel mehr. Menschen, selbst meine Halter, sind mitunter seltsame Lebewesen! Das eine sagen, das andere tun! Aber auch ich bekam etwas gutes: eine großen Löffel Sahne und nicht nur ein Löffelchen. Die Geschmacksnerven auf meiner Katzenzunge standen alle auf, schmeckten, schlürften - lecker, lecker, lecker!
Der Nachmittag klang dann ganz gemütlich aus, mit viel Ratsch und Tratsch und auch ich bekam viel Aufmerksamkeit, die mich doch müde machte.
Jetzt liege ich in meinem Lieblingsstuhl, meine Augen sind schon ganz klein und wollen zufallen. Aber die letzten Sätze, die Fraule gerade eben für mich tippt, möchte ich nicht versäumen...gääähhhnnnn....

Euch allen noch einen erholsamen Abend 

Eure Reza, auch die "Flauschige" genannt

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