Die Gedächtnis- oder Votivkapelle im zugänglichen Teil des Parks von Schloß Berg kennt jeder. Sie steht oberhalb der Totenleuchte und des Kreuzes im See, an dem der König angeblich seinen Tod gefunden hat.
Aber es gibt im nicht zugänglichen Teil von Schloß Berg eine kleine neugotische Kapelle, die der König 1876 errichten und vom Maler Wilhelm Hauschild ausschmücken ließ. Der König ließ die kleine Privatkapelle errichten, da er in öffentlichen Kirchen und Kapellen immer den neugierigen Blicken der anderen Kirchenbesucher ausgesetzt war.
Die Blicke ist seit ihrer Erbauung unverändert und kann nur, wenn man mit dem Schiff am Ufer des Schlosses entlang fährt, von außen gesehen werden. Sie liegt etwas versteckt, von Bäumen umringt.
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Die Schloßkapelle, auch Königskapelle genannt, trägt in der Mitte ein kleines Glockentürmchen, zu dessen beiden Seiten Fialen mit Kreuzblumen aufragen. Ein reich verziertes Portal belebt die Fassade.
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Im Inneren schmückt ein einfacher, aus Eichenholz geschnitzter Altar den Raum.
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Vor dem Altar stehen der Betstuhl des Königs und ein gepolsterter Stuhl.
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An den Wänden befinden sich sechs Gemälde von Wilhelm Hauschild.
* Taufe des Frankenkönigs Chlodwig im Dom zu Rheims durch Bischof Remigius"
* König Ludwig IX. der Heilige, von Frankreich als Kreuzfahrer
* St. Georg hoch zu Roß als Schwanenritter den den Drachen tötend
* St. Hubertus, den Hirsch mit dem Kreuze im Geweih erblickend
* Der reiche Fischzug Petri
* Die Bekehrung des Paulus
Die Bogenfläche über dem Eingangsportal ist mit drei Bildern geschmückt.
* links die Darstellung der "Kreuzigung"
* rechts die "Auferstehung Christi"
* in der Mitte gekrönt durch "Gott Vater von anbetenden Engelsscharen umgeben"
Nach dem Tod des Königs wurde in der Kapelle alljährlich am 13. Juni zur Erinnerung an die "Königskatastrophe" eine stille Messe im Gedenken an Ludwig II. gelesen.
Beim Läuten während des letzten Gottesdienstes am 13. Juni 1899 sprang die Glocke und es erklang kein klarer Ton mehr vom Türmchen.
Sie schweigt seit jener Zeit und die Kapelle ist verwaist.
Aber nicht nur das: nach dem Krieg drangen Diebe in die Kapelle ein und schlitzten zum Teil die Bilder von Hauschild auf.
Damit ist die Kapelle profaniert. Meines Wissens nach wurden keine Renovierungsarbeiten durchgeführt und es gibt keine aktuellen Bilder vom Äußeren und Inneren des Kirchleins. Das wurde mir, auf Anfrage, von der Verwaltung des Herzogs Franz von Bayern, des Besitzers von Schloß Berg, mitgeteilt.
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