Klier, den Lauterbach um ca. 19.00 Uhr wieder auf den Seeweg geschickt hat, kehrt nach ungefähr einer halben Stunde, 19.30 Uhr, ins Schloß zurück und berichtet Lauterbach, dass er den König und Gudden nicht gesehen habe. Lauterbach schickt Klier erneut los, um nach dem König und Gudden zu sehen.
Zeitgleich beendet Dr. Müller seinen Brief und geht in den Kavalierbau, um dort die Rückkehr von Dr. Gudden, die er jeden Moment vermutet, zu erwarten. Gegenüber Baron Washington äußert er seinen Unmut darüber, dass Dr. Gudden den König an ein Maß von Freiheit gewöhne, die er, Müller, ihm doch nicht gewähren könne.
Gendarm Lauterbach sieht zu dieser Zeit, es ist noch einigermaßen hell, drei oder vier Kähne, die mit mehreren Personen besetzt sind, die ganz nah am Ufer, etwa 20 bis 30 Meter vom Ufer entfernt, den Park entlang nach Leoni fahren.
Gendarm Klier kommt gegen 20.00 Uhr zum Schloß zurück und meldet, den König und Gudden nicht gesehen zu haben, weder Hilferufe oder ein anderes auffälliges Geräusch gehört zu haben.
Auch die anderen Gendarmen, Lechl und Rasch, berichten später, nichts Ungewöhnliches gehört oder gesehen zu haben.
Wie auf der Skizze erkenntlich, ist Lechl den oberen Parkweg au- und abgegangen, in der Zeit von 16.00 bis 19.00 Uhr. Sein Kollege Rasch hat die Wege am östlichen und südlichen Ende des Parks kontrolliert und zwar von 18.00 bis 21.00 Uhr.
Dr. Müller scheint es nun doch mulmig zu werden, der eingesetzte Regen hat sich verstärkt und der König und Gudden sind nicht zu sehen. Es ist mittlerweile 20.00 Uhr! Da schickt Dr. Müller die Gendarmen Lauterbach, Lechl und Klier in den Park, diesmal mit dem ausdrücklichen Auftrag, den König und Dr. Gudden zu suchen.
Dann organisiert er zusammen mit Baron Washington und Schloßverwalter Huber die Durchsuchung des Parks.
Gegen 20.30 Uhr sucht das gesamte Schloß-, Gendamerie- und Pflegepersonal nach den Vermißten. Besonders wird die noch ungeschützte Felsenpartie im Park kontrolliert, obwohl man für eine Flucht in diesem Bereich trittsicher klettern muß.
In der Dunkelheit entschwinden unbemerkt drei Kähne auf dem See, die sich schon den ganzen Tag, trotz Regenwetters und bewegtem Seegang, vor dem Schloßpark von Berg auf dem Wasser befanden. Graf Rimbaldi und die Hornigbrüder sind die Insassen. Jetzt, nach Einbruch der Dunkelheit, kehren sie nach Hause zurück.
Rimbaldis Gattin bemerkt nach der Rückkehr ihres Mannes, dass der Graf auffallend verstört ist und nur zwei Sätze hervorstößt: " Wir haben einen Hut gefunden. Die Sache ist aus." Mehr ist aus dem Grafen nicht heraus zu bringen.
Gegen 21.00 Uhr kehrt ein Patrouille nach der anderen mit der Meldung zurück, nichts entdeckt zu haben.
Da äußert Dr. Müller zu Baron Washington: "Ich glaube, sie sind beide tot."
Jetzt zitiere ich eine äußerst interessante Passage aus dem Buch "Das Leben meiner Mutter" von Oskar Maria Graf. Anmerkung: die Familie Graf hatte eine gut gehende Bäckerei in Berg und Oskars Vater war Hoflieferant.
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