Mein Opa hatte sich Mitte der 70iger Jahre einen gut gebrauchten Mercedes mit Schiebedach gekauft, worauf mein Opa natürlich sehr stolz war. Nur: das Schiebedach machte von Anfang an Schwierigkeiten, will heißen, mal ging´s ganz leicht auf und manchmal verklemmte es sich. Opa war in diesen Dingen leider immer etwas nachlässig und nahm sich vor, das Dach in den nächsten Wochen in Ordnung bringen zu lassen.
Naja, und es kam, wie es kommen mußte. Die Urlaubsreise stand vor der Türe und das Dach war immer noch so, wie es war. Opa beschloß, jetzt doch mit der buckligen Verwandschaft in den Schwarzwald zu fahren und in dieser Zeit das Dach nicht zu nutzen.
Es ging auch alles gut, bis zum Tag der Heimreise. Es war ein strahlend schöner Tag, die Temperaturen kletterten immer weiter nach oben. Opa getreu seinem Vorsatz, hielt das Schiebedach geschlossen und versuchte über das Gebläse, Kimaanlage war damals noch nicht, das Wageninnere kühl zu halten.Bis der Bruder von meiner Oma, er saß auf dem Beifahrersitz, das Schiebedach öffnete. Aber nicht in Kippstellung, sondern ganz auf. Mein Opa bekam ganz große Augen, sagte aber nichts, sondern wollte das Schiebedach schließe, aber es klemmte...
Und es kam, wie es kommen mußte. Etwa 40 km vor dem Heimatort zog ein Gewitter auf. Mein Opa gab so richtig Gas, um dem Wetter quasi zu entkommen, aber das Wetter war schneller. Opa hielt noch und holte aus dem Kofferraum Regenschirme, die er dort immer aufbewahrt hatte. Und so fuhr ein schicker Mercedes mit offenem Schiebedach und aufgespannten Regenschirmen darinnen weiter....
Zu Hause angekommen, hörte auch der Regen auf. Alle waren naß: Menschen und Fahrgastinnenraum. Die Laune war noch unter dem Nullpunkt....
Opa mußte, obwohl er in solchen Dingen nie mehr nachlässig war, sich diese Sache noch lange anhören.
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