Er wirkte als Pfarrer und Schriftsteller.

1817 Studium der Theologie in Bern, ab 1821 in Göttingen.
Seine anschließende Studienreise führte ihn nach Rügen, Berlin, Weimar, Leipzig, Dresden und München.
1824 wurde er Pfarrverweser in Herzogenbuchsee.
1829 Pfarrgehilfe an der Heiliggeistkirche in Bern.
1831 zunächst Vikar und ein Jahr später Pfarrer in Lützelflüh/Emmental.

Er setzte sich für die allg. Schulpflicht ein, war gegen die Ausbeutung der Kinder als billige Arbeitskräfte, forderte Maßnahmen gegen den Alkoholismus und war maßgeblich an der Errichtung der Armenerziehungsanstalt Trachselwald beteiligt.

Ab 1836 verfasste er Romane, Erzählungen und Kalendergeschichten. Seine bekanntesten Werke sind der Doppelroman "Uli der Knecht/Uli der Pächter" und die Novelle "Die schwarze Spinne".

1851 erkrankte er an einem Hal- und Herzleiden, das die Wassersucht nach sich zog.

1853 unterzog er sich einem Kuraufenthalt in Gurnigelbad, der aber keine Linderung brachte.

Am 22. Oktober 1854 starb er in Lützelflüh an einem Schlaganfall.

Die schwarze Spinne

Die Novelle beginnt mit der Schilderung einer Tauffeier, während deren Verlauf sich die Gäste im Garten vor einem Bauernhaus ergehen. Da fällt einer Patin ein schwarzer Fensterpfosten auf, der so gar nicht zum Haus paßt. Auf drängendes Nachfragen erzählt der Großvater folgende Geschichte:

Das Dorf gehörte einst zum Lehen der Ritter von Stoffeln. Diese Ritter waren harte Herren, die ihren Bauern harte Frondienste abverlangten. Aber dessen nicht genug: einer der Herren kam auf die Idee, sich durch Umpflanzung von Bäumen auf dem Schloßberg einen Schattengang errichten zu lassen. Um die Bauern noch zusätzlich zu quälen setzte er eine Frist, welche die Bauern, ohne ihre eigenen Arbeiten brach liegen zu lassen, nicht erfüllen konnten.
In diese Notlage erschien der Teufel den Bauern in der Erscheinung als wilder Jäger und bot ihnen seine Hilfe an. Als Lohn verlangte er ein ungetauftes Kind. Die Bauern stimmen dem schließlich zu und die zugezogene Bäuerin Christine läßt sich auf den Pakt ein, der mit einem Kuß des Teufels auf Christines Wange besiegelt wird.
Daraufhin erledigt der Teufel seine Aufgabe, die Bäume in kurzer Zeit zu pflanzen.

Als kurze Zeit später ein Kind geboren wird, rettet es der Pfarrer durch die sofortige Taufe. Christine empfindet seit diesem Zeitpunkt brenndende Schmerzen auf ihrer Wange, ein schwarzer Fleck bildet sich, der das Aussehen einer schwarzen Spinne hat.

Auch das nächstgeborene Kind wird durch die Taufe gerettet, doch ein fürchterliches Unwetter bricht bei der Taufe los. Das Gewächs auf Christines Wange platzt auf, viele kleine Spinnen krabbeln hervor und im Tal beginnt ein großes Viehsterben.

Die Bewohner beschließen, das nächste Neugeborene zu opfern, daraufhin geht das Viehsterben zurück. Christine raubt der Wöchnerin das Kind, trägt es zum Teufel und will es ihm übergeben, da tritt der Pfarrer dazwischen. Er besprengt das Kind mit Weihwasser, trifft den Teufel, der schnell flieht; triftt aber auch Christine, die zur schwarzen Spinne schrumpft. Die Spinne tötet nun wahllos: Mensch, Tier, auch den Ritter; Gegnewehr und Flucht sind sinnlos. Die Mutter, der Christine das Kind raubte, ist wachsam, denn sie ahnt ,dass es die Spinne auch auf sie abgesehen hat. Sie bohrt in den Fensterpfosten ein Loch und legt einen geweihten Zapfen und Hammer daneben. Noch mehr böse Träume und Vorahnungen quälen die junge Mutter. Schließlich erwacht sie eines Abends noch rechtzeitig, als die Spinne schon auf ihr Kind kriechen will. Todesmutig ergreift sie die Spinne, drückt sie in das Loch, drückt den Zapfen hinein und schlägt ihn fest. Die junge Frau bezahlt ihre Tat mit dem Leben, sie muß, weil sie die Spinne berührt hat, sterben.

Hier beendet der Großvater seine Erzählung, da im Haus das Essen aufgetragen wird. Doch die Gäste fühlen sich in dem Haus unwohl, was den Großvater veranlaßt, seine Erzählung fortzusetzen:

In den folgenden Jahrhunderten führen die Bewohner ein gottesfürchtiges Leben, fallen dann aber mit der Zeit wieder zurück in ein gottloses Verhalten. Ein bösartiger Knecht befreit, um die Mägde unter seiner Hand zu halten, die Spinne aus ihrem Gefängnis. Die Spinne tötet fast alle Bewohner des Dorfes. Doch als die nächste Geburt ansteht, fängt Christen, der Herr des bösartigen Knechts, die Spinne und drückt sie wieder in ihr Gefängnis zurück. Das Loch wird wieder mit einem geweihten Zapfen verschlossen. Auch Christen bezahlt den Einsatz mit seinem Leben.

Bei jedem neuen Hausbau wird der Pfosten wieder mitverwendet, zuletzt vom Großvater, der gewiß ist, dass Gott über allem wacht.

Die Geschichte endet mit der gemütlichen Fortführung der Tauffeier.


Mit persönlich hat die Novelle immer gut gefallen, da sie viele unheimliche Passagen hat; er Erzählstil ist flüssig, der Spannungsbogen gut aufgebaut.
Mitunter schaue ich, wenn ich die Novelle wieder einmal lese, über meine Schulter, denn so eine heimliche Angst läßt sich nicht immer abschütteln...