Das 19. Jahrhundert erlebte der Kampf gegen die Onanie eine echte Blütezeit, wenn man das so nennen will, aber ich glaube, Feldzug ist da noch passender.
Körperliche Krankheiten durch Onanie waren:
- Krebs
- Tuberkulose
- Rückenmarksschwund
- Lepra
- Pocken
- Verdauungsstörungen
- Potenzstörungen
- Impotenz
- Schwindelgefühle
- Kurzsichtigkeit
- Blindheit
- Hypochondrie
- allgemeine Teilnahmslosigkeit
- zitternde Hände
- schlechte Haltung
- blasse Hautfarbe
Noch schlimmer wurde es, als sich die Psychiatrie des Themas annahm. Seelische Krankheiten durch Onanie:
- Epilepsie
- Homosexualität
- Bisexualität
- Prostitution
- Gehirnerweichung
- Hysterie
- Depressionen
- Psychosen
- Wahnsinn, auch Paranoia genannt
Ja, lieber Hucki, der Fahrradsattel, der war eine Ursache des Übels, denn beim radeln rieben die Oberschenkel aneinander. In den Verdacht geriet auch die Nähmaschine, sowie der Ritt auf dem Pferd ohne Damensattel.
Daher eine Zwischenfrage: Waren die Mediziner selbst pervers oder ergötzten sie sich an pornographischen Phantasien? Oder waren sie am Umsatz der "Heilmittel" beteiligt? Wie sah es denn bei ihnen in Sachen Onanie aus?
Und diese Gürtel, es gab auch Korsetts, waren teilweise aus Metall und verdienen die Bezeichnung Folterinstrumente in vollstem Umfang. Es gab nicht wenige Menschen, die sich vor Verzweiflung selbst verstümmelten, an Psychosen erkrankten oder sogar Selbstmord begingen.
Weitere beliebte Methoden zur "Heilung" des Onanisten waren, neben den schon erwähnten, kalte Waschungen und Bäder, auch Einreibungen des Unterleibs mit Essig. Man durfte nur auf dem Rücken schlafen, mit Händen auf der Decke. Es gab keine Daunendecken oder Federbetten. Man konnte auch bandagiert werden, bzw. die Arme am Bett festgebunden werden, Handschellen kamen auch vor Oder man schlief zu mehreren im Zimmer, bzw. auf einem Stuhl.
Natürlich fehlten auch nicht die Moralpredigten und die kirchlich unterstützte Aussicht auf ewige Verdammnis und Hölle.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen