Samstag, 3. Dezember 2016

Anmerkungen zu "Die große Verschleierung" - Teil 1

Zunächst gilt: das Tragen des Kopftuches ist kein elementarer und verpflichtender Bestandteil des islamischen Glaubens.
Das bestätigen auch rationale muslimische Wissenschaftler, z.B. Bassam Tibi: "Mit dem Kopftuch nach Europa?".

Das Kopftuch fand rasante Ausbreitung nach Beginn der iranischen Revolution von 1979. 
Es ist ein Symbol der Segregation. Ein Symbol der Abgrenzung, dem Gegenteil von Integration.

Das Tragen des Schleiers, bzw. Kopftuchs ist aus folgendem kulturhistorischen Hintergrund entstanden: um die freien Frauen von den Sklavinnen, die oft sexuelles Freiwild waren, zu unterscheiden. Es gibt also keinen religiösen Hintergrund.
Bei uns trugen die verheirateten Frauen über eine lange Zeit eine Haube, nur den Hübschlerinnen war es gestattet, die Haare offen zu tragen, oft mit roten, gelben oder grünen Bändern geschmückt.

Von den Fundamentalisten wird das Tragen des Kopftuchs dennoch wie folgt begründet:

"Eine gottergebene Frau ( wörtlich für Muslima ) in der Öffentlichkeit sich so zeigen soll, dass sie erkannt wird als eine Frau, die sich moralischen Werten wie Treue verpflichtet fühlt und deren Liebe zu Gott größer ist als ihre Liebe zu weltlichen Vergnügen. 
Eine Muslima, die Kopftuch oder Schleier trägt, wendet sich somit bewusst von allem ab, was ihre spirituelle Entwicklung beeinträchtigen könnte. Sie will erkannt werden als eine Frau, die zu innerem Frieden gelangt, indem sie den Geboten Gottes folgt. Darüber hinaus möchte sie nicht belästigt werden.
Die Verschleierung bzw. das Kopftuch ( Hijab, Pardah ) ist also eine Maßnahme zur Vermeidung von Unsittlichkeit. Außerdem ist zu beachten: Wenn eine Frau öffentlich ein Kopftuch trägt, so bekennt sie sich offen zum Islam und demonstriert damit ihre Gottergebenheit und Integrität. Für sie kommt es nicht auf Äußerlichkeiten an, sondern die inneren Werte und die eigene Überzeugung sind ihr wichtiger. Außerdem signalisiert sie dadurch auch, dass sie für Flirts nicht offen ist, da sie andere Ziele hat.

Das Kopftuchgebot ist folglich Bestandteil der islamischen Ethik und ein Gebot der islamischen Morallehre. Es hilft die innere wie äußere Reinheit aufrecht zu erhalten und ist ein Mittel, andere darauf hinzuweisen, dass man keinen Gefallen an Unsittlichkeit findet. Sie ist fester Bestandteil des islamischen Glaubens."

Dass für viele Frauen das Kopftuch ein Zwang ist, und nicht der freien Entscheidung unterliegt, brauche ich wohl kaum zu erwähnen, viele tragen es eben, um Ärger zu vermeiden.

Und wenn ich jetzt aus der Begründung für das Kopftuch Rückschlüsse ziehe, dann wird mir ganz schlecht, denn

-eine Frau, die kein Kopftuch, Schleier, etc. trägt, ist keine Muslima

-eine Frau, die die eben genannten Dinge nicht trägt, darf man verachten, versagt man den Respekt, muß sie nicht ernst nehmen

- sind westliche Frauen Freiwild??

Und das Argument, dass bei uns Kopftücher zu manchen Trachten, wohl eher eine Haube, mit der man Ansehen und Reichtum präsentieren konnte und Kopftücher die nach dem Krieg von den Trümmerfrauen getragen wurden, bleibt außen vor.Das Tragen eines Kopftuches/Schleiers, wie im Islam üblich, hat in Deutschland und Europa keine Tradition!

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