Meine Tatortskizze ist nach der Lageskizze des Bezirkstechnikers Haertinger angefertigt, mit genau den gleichen Maßen und Bezeichnungen, sie stammen nicht von mir.
Die Fußspuren wurden überhaupt nicht dokumentiert oder gegengeprüft. Es war kein Ermittlerteam vor Ort!
- Oberamtsrichter Jehle, der in der gleichen Nacht die Leichen des Königs und Guddens in Augenschein nehmen wollte, wurden die Leichen frisiert und mit Tüchern abgedeckt, präsentiert. Als er die Leichen abdecken wollte, wurde ihm dies verboten. Die Leichen wurden ihm nicht am Auffindeort, mit Kreuzen auf dem Lageplan bezeichnet, sondern im Bootshaus gezeigt.
- Als Jehle dies bemängelte, er wollte den Tatort sehen, ignorierte man dies ganz einfach und führte ihn nicht dorthin.
- Jehle und die Gerichtskommssion durfte den Punkt, an dem beide Männer angeblich in den See gingen, erst am 25. Juni, also 12 Tage danach, besichtigen!
- Außerdem: der Fischer Lidl, der einen ganz erstaunlichen Aufstieg nahm, vom Fischer zum Bürgermeister, erzählte viel später, nach dem I. Weltkrieg, dass ein Fischer aus Ammerland später vom Boot aus mit einem an eine Stange genagelten Pantoffel Schritte in den weichen Seeboden drückte.
Gudden war Nichtschwimmer! Warum sollte er also seinem Patienten in einen derart aufgewühlten und daher gefährlichen See nacheilen? Liegt es da nicht viel näher, dass er um Hilfe rief, da Gendarmen im Park waren und dort patroullierten? Das ist doch das nächstliegende, was ein normaler Mensch tun würde.
Ich weiß nicht, nach welchen Angaben, besser Anordnungen, Haertinger diesen Lageplan erstellt hat. Jedenfalls ist es doch offensichtlich, dass er eine Fälschung ist, ein bewußt gefälschtes Beweismittel, um die offizielle Version zu untermauern.
Mich wundert es ohnehin, dass noch kein Ludwig-Forscher sich die Mühe gemacht hat, diesen Lageplan nach kriminalistischen Gesichtspunkten abzuklopfen. Aber das kann man auch nicht voraussetzen.
Gut, es gab da 1986 den Auftrag an den pensionierten Richter und Staatsanwalt Wilhelm Wöbking, den Fall noch einmal zu untersuchen, aber Wöbking war kein Ermittler! Er sauste zwar mit einem Meterstab am Seeufer herum und wertete die Telegramme aus, die an jenem Abend vom Schloß nach München gesendet wurden aus, widersprach sich aber gleichzeitig, da er zugab, dass Telegramme fehlen würden. Er nahm den Lageplan Haertingers für bare Münze und für ihn war die offizielle Lesart, also der König als Mörder und Selbstmörder, bestätigt. Er revidierte seine Aussagen auch nicht, als vor etwa 20 Jahren der Obduktionsbericht des Königs wieder ans Tageslicht kam....
Leider gelten die Forschungen Wöbkings immer noch als Maßstab, obwohl selbst dem interessierten Laien auffällt, dass es so nicht gewesen sein kann.
Ja, wie mag ein Szenario aussehen, in dem es keinen Sieger gibt? Wenn einer im See stirbt und einer am See. Und man dann die Leichen ins Wasser wirft.
Bei einem Zweikampf hinterläßt man immer Spuren, immer. Die Kleidung ist beschädigt: es fehlt ein Knopf, es gibt Risse in der Kleidung. Stell Dir einfach mal vor, Du kämpfst mit einem Mann: man schlägt aufeinander ein, Frauen kratzen und beißen, man packt sich gegenseitig an Hemd oder Shirt, keiner der Streithähne geht ohne Blessuren davon. Außer man schlägt den Gegner mit einem gezielten Hieb k.o., aber das ist doch eher die Ausnahme.
Die Kleidung des Königs zeigte nichts davon, nicht den kleinsten Riß oder einen abgerissenen Knopf. Und das bei einem Zweikampf auf Leben und Tod....
Nur das Satinband am Hut des Königs zeigte einen Riß und der soll angeblich dadurch entstanden sein, als Gudden Ludwig den Hut vom Kopf riß(!!!).
Auch die Kleidung Guddens zeigt merkwürdigerweise keinerlei Beschädigungen. Nur sein Zylinder hatte oben einen scharfen Knick, wie von einem Hieb auf den Kopf.
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