Der Autor
Felix Timmermans wurde am 5. Juli 1886 in Lier in Flandern geboren.
Da bei ihm ein Drang zum Zeichnen, Malen und Modellieren früh spürbar wurde, bezog er zunächst die Kunstakademie, ließ sich aber dann als Schriftsteller in Lier nieder. Hier leben aber auch alle seine Gestalten, ob sie in der Jetztzeit oder längst vergangenen auftreten.
Das erste Buch, das im 1. Weltkrieg in deutscher Übertragung erschien, war "Die sehr schönen Stunden der Jungfer Symforosa".
Sein zweites Werk "Das Licht in der Laterne" war das meistgelesenste Buch.
Ein Hymnus auf die flandrische Heimat ist sein "Pallieter". Aber sein innerlichstes Werk war "Das Jesuskind in Flandern", in dem er die Jesusgeschichte in seine Heimat verlegte.
In "Pieter Bruegel" würdigte er den flämischen Maler.
Außer seinem dichterischen Werk hinterließ er zahlreiche Gemälde und vor allem Zeichnungen, mit denen er oft seine Bücher schmückte. Zahlreich sind die Skizzen, die er nach seinen Lesungen seiner Unterschrift in den Büchern hinzufügte.
Er wurde außerdem dreimal für den Nobelpreis vorgeschlagen.
Am 24. Januar 1947 starb er in Lier.
Klappentext
Der lebensfrohe und naturverbundene Pallieter, über dessen Alter und bisheriges Leben der Leser nichts Genaueres erfährt, lebt auf einem kleinen Hof im Tal des Flüsschens Nethe zusammen mit seiner frommen Schwester Charlot, die ihm den Haushalt führt, sowie dem Pferd Beiaard, dem Hund Lubas und einigen anderen Tieren. Zu Pfingsten lernt Pallieter bei einem fröhlichen Kirmesfest Marieke kennen und verliebt sich auf den ersten Blick in sie. Er zeigt ihr die Schönheit der Natur und der Landschaft, mit der er sich in vollem Einklang fühlt. Da Marieke Pallieters Liebe erwidert, steht ihrer baldigen Hochzeit nichts im Wege.
Nachdem zunächst noch einige andere Feste begangen und Pallieters Abschied vom Junggesellendasein gebührend begossen wurde, findet im Herbst das rauschende Hochzeitsfest statt. Während der ausgelassenen Feier schleicht sich das Brautpaar davon und tritt auf einem bereit liegenden, mit Speis und Trank beladenen Schiff seine Hochzeitsreise auf der Nethe an. Das grenzenlose Glück wird getrübt, als Pallieter erfährt, dass die geplante Eisenbahnstrecke durch das Nethetal direkt an ihrem Haus vorbei führen soll. Sie beschließen darauf, die Heimat zu verlassen und mit einem Wohnwagen in die weite Welt zu ziehen. Dieser Plan kann jedoch nicht sofort verwirklicht werden, da Marieke schwanger ist. Im Sommer macht sich Pallieter auf den Weg, um den Wohnwagen zu bestellen. Als er zurückkommt, hat Marieke Drillinge geboren. Nun hält sie nichts mehr auf und sie verlassen das Nethetal.
Meine Meinung
Ich mochte Timmermans, seitdem ich "Das Licht in der Laterne" gelesen hatte.
Mit "Pallieter" ließ ich mich gerne in eine farbige Vergangenheit entführen. Der Held genießt, auch ohne Reichtümer, sein Leben und es beeindruckt, wie sehr er seiner Heimat verbunden ist, wie er das pulsierende Leben um sich herum annimmt, er freut sich über Tiere, Pflanzen, Bäume, Obst, Wasser und taucht in die Liebe mit seiner Marieke ein.
Ein Buch, das ich gerne für eine kleine geistige Reise aus dem Alltagstrott heraus empfehle.
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