Sonntag, 14. Mai 2017

Doyle, Sir Arthur Conan - Der Hund der Baskervilles

Der Autor

Arthur Conan Doyle wird am 22. Mai 1859 als Sohn eines Beamten im schottischen Edinburgh geboren. 

Nach Abschluß des Medizinstudiums in Edinburgh praktiziert Doyle als Arzt in Southsea. 
In der Erzählung "A Study in Scarlet" taucht zum ersten Mal die Figur des Detektivs Sherlock Holmes auf, die zum Helden der meisten seiner Romane wird. 

Ab 1890 nimmt er seine Tätigkeit als Schiffsarzt auf. 

Ab 1891 Doyle arbeitet als freischaffender Schriftsteller. Er veröffentlicht regelmäßig kurze Abenteuer seines Helden Sherlock Holmes im "Strand Magazine". Mit den Geschichten um den exzentrischen Detektiv wird Doyle zum Begründer des modernen Kriminalromans. Seine Erzählungen werden zum Vorbild für den bürgerlichen Detektivroman des 20. Jahrhunderts. Dem brillanten Detektiv Holmes stellt er die Figur des Dr. Watson als Gehilfen zur Seite. Dieser wird zur Identifikationsfigur für den Leser und hilft ihm mit seinen naiven Fragen, Holmes Kombinationsgabe zu folgen. Noch im selben Jahr erscheint der erste Sammelband "The Adventures of Sherlock Holmes" mit großem Erfolg. 

Obwohl Doyle seinen Helden nach dem Erscheinen des zweiten Sammelbands "The Memoirs of Sherlock Holmes" sterben lassen will, überreden ihn Verleger und Publikum dazu, ihn am Leben zu lassen. In den kommenden Jahren folgen auf die ersten zwei Sammelbände mit "The Return of Sherlock Holmes" (1903/04) und "The Case Book of Sherlock Holmes" (1927) noch zwei weitere. 

Doyle, der die Politik der konservativen Regierung unterstützt, nimmt als Arzt 1896 freiwillig am Burenkrieg teil. 
Nach seiner Rückkehr veröffentlicht er die Schrift "The Great Boor War" ("Der Krieg in Südafrika"). 

Die Erzählung "The Hound of the Baskervilles" erscheint 1901/1902. Sie wird später, wie viele andere Erzählungen auch, verfilmt. 

1902 wird Doyle wegen seiner Verdienste im Burenkrieg geadelt. 

Aus Trauer über den Tod seines Sohns, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist, wendet sich Doyle nach 1918 dem Mystizismus und Spiritismus zu. 

Am 7. Juli 1930 stirbt Arthur Conan Doyle in Crowborough (Sussex). 


Das Buch

Ein altes Manuskript aus dem frühen 18. Jahrhundert berichtet von dem Fluch derer von Baskerville. Ein riesiger Höllenhund soll den gottlosen Sir Hugo von Baskerville im Moor getötet haben und nun auch Schuld am Tod von Sir Charles sein. Sir Henry Baskerville reist aus Kanada nach England, um das Erbe seines Onkels anzutreten, dessen Vertrauter Dr. Mortimer Sherlock Holmes um Hilfe in diesem vertrackten Fall bittet. Nachdem Sir Henry im Hotel ein Schuh gestohlen wird, er eine anonyme Nachricht erhält, in der gewarnt wird, sich vom Moor fernzuhalten, und er in London von einem Unbekannten beschattet wird, hält es Sherlock Holmes für das Richtige Sir Henry nicht allein nach Baskerville Hall reisen zu lassen. Dr. John H. Watson soll ihn begleiten und seinem Freund engmaschig und detailliert Bericht erstatten. In Devonshire angekommen, machen Sir Henry und Dr. Watson die Bekanntschaft mit dem Naturforscher Stapleton und dessen Schwester. Sie und Sir Henry verlieben sich ineinander, was Stapleton sehr missfällt. Am verdächtigsten ist aber der Butler Barrymore, der sich nächtens mit einer Kerze vor das einzige Fenster zum Moor stellt. Dr. Watson und Sir Henry finden heraus, dass Barrymore dem entflohenen Sträfling Selden, der sich im Moor versteckt hält, Signale übermittelt. Selden ist der Bruder von Barrymores Frau und wird von dem Butlerehepaar mit Kleidung und Lebensmitteln versorgt. Dr. Watson und Sir Henry machen sich sofort auf den Weg ins Moor, um Selden dingfest zu machen. Der Sträfling ist allerdings verschwunden. Dafür bemerkt Watson vor dem hellen Mond eine düstere, hagere Gestalt, die den Arzt und seinen Schützling zu beobachten scheint. Ist dies der Unbekannte, der Sir Henry bereits in London beschattete? 
Barrymore und seine Frau dürfen weiterhin für Sir Henry Baskerville arbeiten und erzählt ihm und Dr. Watson von einem Brief an Sir Charles, den dieser einige Tage vor seinem Ableben von einer Unbekannten mit den Initialen L.L. erhalten hat. Von Dr. Mortimer erfährt Watson, dass L.L. für Laura Lyon stehen könnte. Dr. Watson stattet der allein lebenden Frau einen Besuch ab und erfährt, dass sie sich am Todesabend mit Sir Charles hat treffen wollen, um sich Geld für ihre Scheidung zu borgen. Doch sie hielt die Verabredung nicht ein, weil sie plötzlich das Geld nicht mehr brauchte. Watson beschließt nun, dem Unbekannten im Moor aufzulauern, der sich zur grenzenlosen Überraschung von Dr. Watson als Sherlock Holmes entpuppt, der sich seit geraumer Zeit im Moor versteckt hält, um ungestört ermitteln zu können. Plötzlich hören die beiden Freunde schreckliche Schreie über das Moor hallen und finden kurze Zeit später einen Toten, der sich auf der Flucht vor etwas Grauenhaftem den Schädel eingeschlagen hat. Anhand des Anzugs identifizieren Holmes und Watson die Leiche als Sir Henry. Doch kurze Zeit später weicht das Entsetzen einer makabren Erleichterung, denn es ist Selden, der den abgelegten Anzug Sir Henrys von Barrymore erhalten hat. Der Bluthund hat die Witterung von Sir Henry aufgenommen und den falschen Mann zu Tode gehetzt. In Baskerville Hall sieht Holmes in der Ahnengalerie einen Vorfahren der Baskervilles, der eine auffallende Ähnlichkeit mit Stapleton besitzt. Darüber hinaus hat Holmes herausgefunden, dass Stapletons Schwester in Wahrheit die Ehefrau des Naturforschers ist. Stapleton benutzt seine Frau als Köder für Sir Henry um ihn letztendlich von dem Bluthund töten zu lassen. Sir Henry wird von Stapleton zum Essen eingeladen und Holmes bestärkt den jungen Baronet die Einladung anzunehmen, während er selbst vorgibt mit Watson nach London zurückkehren zu müssen. In Wirklichkeit holen Holmes und Watson nur Inspektor Lestrade vom Bahnhof ab, den der Detektiv telegrafisch nach Devonshire beordert hat. Gemeinsam legen sich die drei Detektive vor der Hütte der Stapleton auf die Lauer. Auf dem Rückweg nach Baskerville Hall wird Sir Henry tatsächlich von dem grauenhaft anzusehenden Bluthund angegriffen, den Holmes und Watson erschießen. Auf dem Dachboden finden sie Stapletons Frau gefesselt und geknebelt. Stapleton selbst flieht und versinkt augenscheinlich im Grimpener Moor. Er war tatsächlich ein Baskerville. Als er aus Südamerika auf Umwegen nach Schottland kam, betrieb er Ahnenforschung und fand heraus, dass ihn nur zwei Personen von dem gewaltigen Erbe der Baskervilles trennten, Sir Charles und Sir Henry. Stapleton kaufte sich eine Hütte in der Nähe von Baskerville Hall und freundete sich mit Sir Charles an. Als er von dessen Herzkrankheit erfuhr, ließ er den legendären Hund der Baskervilles wiederauferstehen und machte ihn mit Hilfe von Phosphor zu einem grauenerregenden Monstrum, das Sir Charles einen tödlichen Schock versetzte. 

Meine Meinung

Für mich der beste aller Sherlock-Holmes- Romane! 
Ich habe diese spannende Detektivgeschichte schon mehrfach gelesen und bin überzeugt, dass sie zu den echten Klassikern gehört.
Schon allein die Zutaten: ein jahrhundertealter Fluch, der kaum bezähmbare Ängste auslöst, die düstere Stimmung des nebeligen Moores, das bei Nacht schier unheimlich wirkt und Pfotenabdrücke eines riesigen Hundes, lassen bestes Lesefutter erwarten.
Da betritt Sherlock Holmes mit Dr. Watson die Bühne - es wird brilliant ermittelt, gründlich, ja unnachahmlich, kombiniert und schließlich ein schändliches, raffiniert eingefädeltes, Mordkomplott aufgeklärt. 

Ein Buch, das ich nicht nur für ruhige Abende empfehlen kann - Gruselschauer garantiert!

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