Sonntag, 9. Oktober 2016

Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung Teil 23

Einen gemütlichen Mittag euch allen miteinander,

mir geht es heute wirklich so richtig gut.

Zuerst gab es heute morgen ein Schüssel mit meinem Lieblingskatzentrockenfutter, was für ein Monsterwort, beinahe so lange wie ein Rattenschwanz, dieses nackte Anhängsel am Hinterteil meiner Lieblingsfeinde, durchmischt mit meinen Lieblingsleckerli. Dann saß ich beim Frühstück mit am Tisch, brav auf dem Stuhl so wie sich das gehört. Das hatte natürlich einen speziellen Grund, warum ich so artig war: auf dem Tisch stand mein absoluter Lieblingsfrischkäse, der schon von Anfang an mit Joghurt angereichert ist. Den mag ich für´s Leben gern und daher kann ich, bei passender Gelegenheit, besonders artig sein. Mein Fraule bemerkte meinen Blick nicht gleich, oder ignorierte sie ihn, und so stieß ich ein leises "Miau" aus. Es kam aber keine Reaktion und da ich weiß, dass ich mit Grobheiten nicht landen kann, sondern dann das Speisezimmer verlassen muß, um es nett auszudrücken, legte ich ein flehen in meine Stimme, das immer wirkt.
Da reagierte dann auch mein Fraule und holte sofort einen eigenen Teelöffel für mich, lustig anzusehen, wie sie sich dann immer beeilt, mich zu bedienen. Kurz und gut: ich durfte eine Portion "meines" Käses vom Löffelchen schlecken.

Danach putze mich mich ausgiebig und wollte dann ins Badezimmer. Natürlich hatte ich nicht die Absicht, mich zu waschen, zu duschen oder zu baden, natürlich schmeckt das Wasser aus dem Badwasserhahn auch ganz erfrischend, sondern ich gucke jetzt mit Vorliebe wieder aus dem Badfenster auf die Grünfläche beim Haus. Das war seit einigen Monaten nicht mehr so gut möglich, denn erstens war das Fenster vom Efeu an der angrenzenden Mauer etwas zugewuchert und zweitens hatte sich ein Wildwuchsbaum vor dem Fenster breit gemacht. Das versperrte mir nicht nur ein weite angenehme Aussicht, sondern zwang auch meine Halter, vermehrt Licht brennen zu lassen. Das war natürlich völlig unnötig und lockte auch Mücken, Schnaken und jene langbeinigen Sirrer herein, die ich schlecht fangen kann und die nicht einmal schmecken.
Naja, uns so kam die zuständige Stadtgärtnerei, schnitt alles sauber aus und so sparen meine Halter nicht nur mehr Strom, sondern auch ich habe wieder beste Aussichten. Nicht nur auf Vögel, sondern auch auf ein Wiesel, andere Katzen und die Fledermaus, die im Nachbarhaus auf dem Dachboden wohnt.

Da es heute wieder regnet, werde ich dann ein Nickerchen einlegen. Was soll man bei Regen denn auch interessantes beobachten? Vielleicht die Menschen, die mit Regenschirm und mißlaunigem Gesicht bewaffnet, unterwegs sind? Oder soll ich die Regentropfen zählen? Nein danke, zu langweilig.
Also rolle ich mich lieber gemütlich ein und träume von weiteren sonnigen Tagen.

Mit vielen lieben "Miaus", rollt euch auch einfach ein,

Eure Reza


P.S. Morgen ist noch einmal Public Viewing, die letzte Gelegenheit mich am linken äußeren Fenster zu sehen...

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