Guten Morgen,
schon in aller Frühe hat mich die Sonne auf meinem Lieblingsplatz, die gepolsterte Fensterbank auf dem Ostfenster, auf welchem ich am Ostfenster sitze, ganz sanft wachgekitzelt. Das war ein durchaus angenehmes Erwachen und so langsam streckte ich mich gerade. Da hörte ich auch schon meine Menschen kommen und bekam von Herrchen eine gehörige Portion meines Lieblingskatzenfutters, Huhn natürlich, sowie eine Napf frischen Wassers, obwohl ich, für meinen Teil, gerne direkt von Wasserhahn trinke.
Nachdem ich mich tüchtig satt gegessen hatte, setzte ich mich auf einen freien Stuhl im Speisezimmer und beobachtete meine Menschen beim Frühstück. Da standen verschiedene Gläser Marmelade, Butter, Diätmargarine, abenso verschiedene Sorten Vollkornbrot, Müsli, Milch, etwas Käse und Obst. Alles in allem Dinge, die ich nicht mag, vielleicht die Butter ausgenommen. Bei meiner ehemaligen Halterin Lizzy war das oft anders und ich möchte die Geschichte vom "Zombie Chicken" erzählen, sie ist in die Familiengeschichte eingegangen. Also einmal tief Luft geholt, geschmunzelt und los erzählt!
Es war an einem schönen Frühlingsabend im Juni vor zwei Jahren, ich kann mich noch gut erinnern, weil das was folgte, schon beinahe legendär ist. Da kam Lizzy ziemlich spät von der Arbeit nach Hause legte eine Tüte, aus der es verflixt gut duftete, auf den Küchentisch. Dann ging sie auf die Toilette, die sich im ersten Stock befand und anschließend wohl noch an ihren PC, jedenfalls hörte ich, wie er anlief. Die Tüte lag weiterhin auf dem Tisch und war soo verführerisch. Mein Brurder war ebenfalls auf den Geruch aufmerksam geworden und so näherten wir uns vorsichtig und stückweise, immer auf Lizzy hörend, Tisch und Tüte. Doch Lizzy war wohl mit ihrem Rechner so beschäftigt, dass sie die Tüte vergessen hatte. Aber vielleicht war ja die Tüte mitsamt Inhalt für meinen Bruder und mich bestimmt!
Schließlich kletterten wir auf den Tisch und beschnüffelten die Tüte. Hühnchenduft! Da gab es kein Halten mehr für uns und so zerrten wir die Tüte bis an den Tischrand und schließlich lag die Tüte aufgeplatzt am Boden. Hühnchen, genauer gesagt eine frisch gebratene Hähnchenhälfte! Mein Bruder riß sich gleich das größte weiche Geflügelstück heraus und ich schleifte den Rest unter den Kachelofen, weil ich wußte dass mein verfressener Bruder mir nicht viel übrig lassen würde. Also saß ich mit dem Hühnchenrest unter dem Kachelofen und tat mich daran gütlich. Mein Bruder saß zwar ziemlich sauer davor, weil er nichts mehr davon abbekam, trollte sich aber nach erfolglosen Minuten den Knurrens auf seinen Katzbaum. Als ich fertig war, vom Hühnchen war nur noch ein paar Knöchelchen übrig, kroch ich wieder unter dem Kachelofen hervor und setzte mich zufrieden auf die Ofenbank, leckte mir den Schnurrbart und putzte mich. Da hörte ich Lizzy die Treppe herunterkommen: also nichts wie einrollen und schlafend gestellt, doch weil ich neugierig war blinzelte ich unter den Lidern hervor. Lizzy knipste das Licht an und ging zum Küchentisch, schaute zuerst. Dann sah sie die aufgeplatze Tüte auf dem Boden, hob sie auf und hielt sie zuerst meinem Bruder unter die Nase. Der schaute völlig unbeteiligt. Dann kam sie zu mir und ich tat, als wachte ich aus wohlverdientem Schlaf auf. Lizzy war wütend und dann rief sie ihre Mama an. Ihre Mama kam nach etwa einer halben Stunde. Lizzy zeigte ihr die schon ziemlich zerissene Tüte und ihre Mama fing an, zu grinsen. Sie schaute uns an und meinte, das wir das Hühnchen gefressen hätten und Lizzy solche Dinge einfach nicht liegen lassen dürfe, das wäre für uns eine große Versuchung. Lizzy sagte, dann müßten Knochen zu finden sein. Ihre Mama faßte uns ins Auge und antwortete, dass Lizzy doch mal unter den Kachelofen schauen sollte. Mir wurde das ganz mulmig....
Doch Lizzy argumentierte, dass Katze plus Hühnchen doch nicht unter den Kachelofen passen würden; wie erleichtert ich war! Doch Lizzys Mama schaute mich noch einmal an und zwinkerte mir zu: sie wußte irgendwie ganz genau, dass ich es gewesen war.
Schließlich meinte Lizzys Mama, dass das Hühnchen vielleicht ein Zombie-Chicken gewesen sein und sie sollte heute Nacht gut aufpassen, dass nicht so eine Hühnchenhälfte ums Lindauer Tor kreiste und sogar noch Einlaß begehrte....
In den nächsten Wochen und Monaten wurde Lizzy immer wieder von ihrer Mama mit "Zombie-Chicken" geneckt und Lizzy nahm es halb belustigt, halb schmollend hin.
Als Lizzy im folgenden Herbst den Kachelofen gründlich reinigte, kamen doch noch ein paar trockene Knöchelchen zum Vorschein und "Zombie-Chicken", das nie eines gewesen war, wurde im Mülleimer entsorgt. Ihrer Mama erzählte sie erst viel später davon.
So, nachdem Lizzys Mama, meine Halterin, alles sauber eingetippt hat, ein Blick darauf zeigt mir, dass ich nichts vergessen habe, werde ich meinen Rest Katzenfutter, erzählen macht hungrig, aufessen und anschließend, im Gedenken an "Zombie-Chicken" satt und amüsiert einschlafen.
Euch allen noch einen sonnigen Tag, eure Reza!
Die bunte Welt von "BDB"? Ganz einfach: Brigitte Deininger Bayern! Da Romane und Sachliteratur, gepaart mit eigenen Geschichten und Abhandlungen immer mein Steckenpferd waren, freue ich mich, manches den geneigten Lesern öffentlich machen zu können. Ich wünsche ein reiches Lesevergnügen und spannende Lesemomente!
Donnerstag, 31. Juli 2014
Freitag, 25. Juli 2014
Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung 9
Guten Morgen,
wie herrlich ich heute Nacht geschlafen habe! Kuschelig und gleichzeitig kühl, denn mein Lieblingsplatz auf der Fensterbank des Ostfenster ist nicht nur mit bequemen, weichen Decken ausgestattet, sondern es gibt dort am großen unterteilten Fenster ein Oberlicht. Meine Halterin hat es Tag und Nacht gekippt, damit strömt Nachts köstlich kühle Luft herein und das macht mich entspannt und schläfrig...miiaauuu.
Nun aber genug davon,nach einem ausgiebigen Frühstück mit meiner Lieblingssorte Katzenfutter, Geschmacksrichtung Geflügel, dazu ein kleines Schälchen Katzenmilch, bin ich so richtig in Erzähllaune und so will ich von den ersten Tagen und Wochen in der Wohnung von Lizzy berichten.
Nach dem Umzug machten mein Bruder und ich die erste Entdeckungsreise. Nicht nur, dass da eine schöne große Treppe war, sondern auch zwei Leitern: eine davon ging ins Schlafzimmer, das unter dem Dach lag und die andere führte ins Musikzimmer, jedenfalls nannte es Lizzy so. Da hatte sie ihre Anlage, sowie ihre ganzen Platten und CD´s untergebracht. Die Boxen, die sie an die Anlage angeschlossen hatte, waren für mich bei weitem nicht so spannend wie der Plattenspieler. Wen sie den benutze, hätte ich mich gerne einmal auf den Plattenteller gesetzt, um so richtig schön Karussell zu fahren, aber das war streng verboten, leider.
Hatten wir in der alten Wohnung nur zwei Fenster und einen Balkon gehabt, so war dies ein Fenster-El Dorado. Ich konnte nicht nur auf das mittalalterliche Lindauer Tor blicken, sondern auch auf den Bürgersteig, der am Morgen immer sehr belebt war, wenn die Schüler in Richtung Schule gingen. Das war oft ein Gelächter, mitunter ein Geschrei - jedenfalls hatten sie es immer eilig.
Oder die Aussicht in Richtung Altstadt: da war auch eine Kneipe und was ich da beobachten konnte, oh oh oh! Nicht nur, dass die Gäste oft über den Durst tranken, wenn sie sich unbeobachtet glaubten, knutschten sie schon mal herum oder pinkelten in eine dunkle Ecke, als wenn sie zu Hause keine Toilette gehabt hätten!
Aber auch im Haus war es interessant! Im Erdgeschoß war nämlich ein Friseur und so roch es oft gut nach Shampoo, Festiger, Haarspray und, wenn es übel kam, nach leicht angebrannter Dauerwelle, für meine Nase wenigstens. Vor allem Frauen kamen zum Friseur und ich muß sagen, so manche sahen danach nicht eigentlich besser aus. Menschliche Haare scheint man wohl auch der Mode zu unterwerfen, jedenfalls sahen manche nach dem Friseurbesuch irgendwie seltsam aus und ich dachte mir, so ein Sack über den Kopf wäre auch nicht übel.
Da ich unter den Kachelofen kriechen konnte, war dort schon sehr bald mein Fluchtplatz, wenn ich meinen Bruder geärgert hatte. In der alten Wohnung hatte ich immer herzzerreißend geschrien, wenn er mich nach meinen kleinen, üblen Boshaftigkeiten gezwickt hatte, aber hier kam er nicht herein, weil er einfach größer und dicker als ich war. So konnte er nur ratlos davor sitzen, während ich mit meiner Pfote angelte...hihihi.
So lebte ich mich innerhalb von ein paar Wochen sehr gut ein und ich fühlte mich einfach wohl.
Nun, jetzt ist es mir nach Streicheleinheiten. Ich werden gleich meinem Frauchen schön um die Beine streichen und leise gurren, dann werde ich sofort auf den Arm genommen und darauf freue ich mich.
Bis zum nächsten Mal, eure Reza.
Das bin ich, auf meiner Lieblingsdecke.
wie herrlich ich heute Nacht geschlafen habe! Kuschelig und gleichzeitig kühl, denn mein Lieblingsplatz auf der Fensterbank des Ostfenster ist nicht nur mit bequemen, weichen Decken ausgestattet, sondern es gibt dort am großen unterteilten Fenster ein Oberlicht. Meine Halterin hat es Tag und Nacht gekippt, damit strömt Nachts köstlich kühle Luft herein und das macht mich entspannt und schläfrig...miiaauuu.
Nun aber genug davon,nach einem ausgiebigen Frühstück mit meiner Lieblingssorte Katzenfutter, Geschmacksrichtung Geflügel, dazu ein kleines Schälchen Katzenmilch, bin ich so richtig in Erzähllaune und so will ich von den ersten Tagen und Wochen in der Wohnung von Lizzy berichten.
Nach dem Umzug machten mein Bruder und ich die erste Entdeckungsreise. Nicht nur, dass da eine schöne große Treppe war, sondern auch zwei Leitern: eine davon ging ins Schlafzimmer, das unter dem Dach lag und die andere führte ins Musikzimmer, jedenfalls nannte es Lizzy so. Da hatte sie ihre Anlage, sowie ihre ganzen Platten und CD´s untergebracht. Die Boxen, die sie an die Anlage angeschlossen hatte, waren für mich bei weitem nicht so spannend wie der Plattenspieler. Wen sie den benutze, hätte ich mich gerne einmal auf den Plattenteller gesetzt, um so richtig schön Karussell zu fahren, aber das war streng verboten, leider.
Hatten wir in der alten Wohnung nur zwei Fenster und einen Balkon gehabt, so war dies ein Fenster-El Dorado. Ich konnte nicht nur auf das mittalalterliche Lindauer Tor blicken, sondern auch auf den Bürgersteig, der am Morgen immer sehr belebt war, wenn die Schüler in Richtung Schule gingen. Das war oft ein Gelächter, mitunter ein Geschrei - jedenfalls hatten sie es immer eilig.
Oder die Aussicht in Richtung Altstadt: da war auch eine Kneipe und was ich da beobachten konnte, oh oh oh! Nicht nur, dass die Gäste oft über den Durst tranken, wenn sie sich unbeobachtet glaubten, knutschten sie schon mal herum oder pinkelten in eine dunkle Ecke, als wenn sie zu Hause keine Toilette gehabt hätten!
Aber auch im Haus war es interessant! Im Erdgeschoß war nämlich ein Friseur und so roch es oft gut nach Shampoo, Festiger, Haarspray und, wenn es übel kam, nach leicht angebrannter Dauerwelle, für meine Nase wenigstens. Vor allem Frauen kamen zum Friseur und ich muß sagen, so manche sahen danach nicht eigentlich besser aus. Menschliche Haare scheint man wohl auch der Mode zu unterwerfen, jedenfalls sahen manche nach dem Friseurbesuch irgendwie seltsam aus und ich dachte mir, so ein Sack über den Kopf wäre auch nicht übel.
Da ich unter den Kachelofen kriechen konnte, war dort schon sehr bald mein Fluchtplatz, wenn ich meinen Bruder geärgert hatte. In der alten Wohnung hatte ich immer herzzerreißend geschrien, wenn er mich nach meinen kleinen, üblen Boshaftigkeiten gezwickt hatte, aber hier kam er nicht herein, weil er einfach größer und dicker als ich war. So konnte er nur ratlos davor sitzen, während ich mit meiner Pfote angelte...hihihi.
So lebte ich mich innerhalb von ein paar Wochen sehr gut ein und ich fühlte mich einfach wohl.
Nun, jetzt ist es mir nach Streicheleinheiten. Ich werden gleich meinem Frauchen schön um die Beine streichen und leise gurren, dann werde ich sofort auf den Arm genommen und darauf freue ich mich.
Bis zum nächsten Mal, eure Reza.
Das bin ich, auf meiner Lieblingsdecke.
Mittwoch, 23. Juli 2014
Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung 8
Einen wunderschönen guten Morgen euch allen,
nachdem in den letzten zwei Tagen so ein abscheuliches Wetter war, ich dachte schon der Winter käme zurück und habe sicherheitshalber wieder meinen Platz auf der Therme aufgesucht, scheint heute wieder die Sonne und warm wird es auch. Mein Frauchen sagte zu mir, heute morgen, als wir miteinander gespielt haben, dass nun die Eisheiligen, seltsamer Name für Menschen, die für gräßlich kaltes Wetter verantwortlich sind, endlich vorbei seien und nun endlich das gute Wetter kommen könne.
Jetzt liege ich wieder auf den gemütlichen Decken am Ostfenster und lasse mir die Sonne auf den Bauch, bzw. auf das Fell, scheinen: das bringt mich in Erzähllaune und so will ich von den letzten Monaten in meinem ersten Zuhause in der Ulmer Straße berichten.
Mein Bruder und ich, wir waren mittlerweile ausgewachsen und weil wir zwei lebhafte Katzen sind, und natürlich keinem Unfug abgeneigt, so in etwa im Schrank verstecken oder in der Nacht ins Ohr von Lizzy schnüffeln, dass sie aufwachte, beschloß Lizzy, eine größere Wohnung zu suchen, in der wir nicht mehr ins Schlafzimmer konnten. Wir fanden das spannend und zugleich schade, naja, wegen der Streiche, die wir ihr immer wieder spielten. Natürlich hofften wir, dass die Suche etwas länger dauern würde, aber unsere Lizzy wurde sehr schnell fündig. Wir sollten in ein Altstadthaus ziehen, in eine Wohnung über drei Etagen, verwinkelt, mit vielen Treppen. Das klang interessant, denn es würde da viel zu entdecken geben.
Kurz und gut: Lizzy kündigte die Wohung und traf die Umzugsvorbereitungen. Ihre Mama brachte Umzugskartons, in deren Bauch alles so nach und nach verschwand. Ich hätte mich auch gerne in so einem Karton versteckt, aber leider paßte Lizzy sehr gut auf und ich fand das schade, sehr schade, denn was hätte das für einen Spaß abgegeben!
In den letzten Tagen kam auch der Vermieter von Lizzy vorbei, ein kleiner Mann mit einem derart dicken Bauch, so dass mein Bruder und ich zusammen Platz darauf fanden. Dem Mann machte das nichts aus und schimpfte auch nicht über die Haare, die wir auf seiner Kleidung hinterließen. Aber der Mann war wohl so eine Art Weltenbummler, jedenfalls erzählte er von seinen letzten Reisen nach Asien und Südamerika, und einem Mann, der schon viel gesehen und erlebt hatte, machten ein paar Haare wohl nichts aus.
Jedenfalls sagte er zur Lizzý, dass er es schade fände, dass sie auszöge und fragte sie dann, ob sie gegen ein entsprechendes Entgelt, ihm ihre Küche überlassen könne, er würde in Zukunft, da die Wohnung klein sei und er öfters auf Reisen sei, diese selbst nutzen. Lizzy willigte ein und freute sich, da sie die Kücheneinrichtung von der Vormieterin kostenlos überlassen bekommen hatte....
Am Morgen des Umzugstags kam Lizzys Mama mit einer Katzenbox vorbei. Ich stutze: sollte ich etwa schon wieder zum Bart, äh, ich meine Tierarzt? Mir blieb keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, denn flinke Hände griffen nach mir und setzten mich in die kleine rote Katzenbox. Meinem Bruder ging es ebenso, nur dass er in die graue Katzenbos kam, die wir früher gemeinsam genutzt hatten, bis sich die Box als prima Balgeplatz erwiesen hatte. Nun ging es im Sauseschritt die Treppe hinunter, Lizzys Mama verabscheut Aufzüge, ins Auto hinein und los gings. Ich fand die Autofahrt als sehr angenehm, nur leider viel zu kurz. Wir hielten vor einem rosafarbenen Altstadthaus und wieder gings die Treppe hinauf, diesmal eine lange, braune, knarrende Holztreppe. In der Wohnung wurden wir abgesetzt, unsere Katzenboxen geöffnet, damit wir hinaus konnten und schon war Lizzy wieder weg. Dafür war Lizzys Mama da, ihr Papa half beim Umzug. Und noch jemand war da: Mucki, der Kater von Lizzys Mama. Das war ein großer, schlanker Tigerkater und er schaute ziemlich ungemütlich in unsere Boxen hinein. Jedenfalls knurrte er leise und fauchte auch.
Mein Bruder blieb daraufhin in seiner Box und traute sich nicht hinaus. Ich aber wollte diesen kernigen Katzentypen näher betrachten und fing an, ganz leise zu gurren; wozu ist man ein Mädchen? Er kannte so etwas wohl nicht, jedenfalls konnte ich ganz unbeschadet die Box verlassen und auch ein bischen im Wohnzimmer herumlaufen. Er verzog sich jedenfalls wie ein alter Hagestolz auf seinen Stammplatz auf dem Sofa und ließ mich nicht aus dem Augen. Ich blieb schließlich auf dem Teppich sitzen, gurrte immer wieder und konnte ihn so meinerseits ausgiebig beobachten. Er war wirklich ein fescher Kerl, aber man merkte ihm an dass er Junggeselle und eine Einzelkatze war. Schade, er hätte mir gut gefallen....
Am späten Nachmittag kamen wir dann in unser neues Zuhause ud ich stelle fest, dass Lizzy uns nicht zuviel versprochen hatte. Viele Räume, viele Fenster und Treppen, soviel man als Katze wollte: Platz, Tobeplatz, Versteckplätze. Herz, was willst Du mehr? Den Balkon in der Ulmer Straße würde ich nicht wirklich vermissen.
Und noch etwas gab es in meinem neuen Daheim: einen gemauerten Kachelofen mit einem dicken Bauch. Unter diesem Bauh gab es eine schmale Lücke, durch die nur ich hindurchkam um in das Innere zu gelangen. Das sollte ich später mal für einen Streich ausnutzen.....
Erschöpft von einem aufregenden Tag, schlugen sich mein Bruder und ich mit viel Katzenfutter und Wasser unsere Mägen voll, um anschließend zu schlafen. Ich träumte davon, wie ich alles erkunden würde, die Wohnung, den Kachelofen und davon, wie ich Kater Mucki um den Finger gewickelt hatte.
So endete ein erster Abschnitt in meinem jungen Katzenleben und im zweiten Teil werde ich von meinen Erlebnissen und Streichen in der neuen Wohung erzählen.
Ich wünsche euch allen einen schönen sonnigen Tag und verbleibe, miau, miau,
eure kleine Reza
nachdem in den letzten zwei Tagen so ein abscheuliches Wetter war, ich dachte schon der Winter käme zurück und habe sicherheitshalber wieder meinen Platz auf der Therme aufgesucht, scheint heute wieder die Sonne und warm wird es auch. Mein Frauchen sagte zu mir, heute morgen, als wir miteinander gespielt haben, dass nun die Eisheiligen, seltsamer Name für Menschen, die für gräßlich kaltes Wetter verantwortlich sind, endlich vorbei seien und nun endlich das gute Wetter kommen könne.
Jetzt liege ich wieder auf den gemütlichen Decken am Ostfenster und lasse mir die Sonne auf den Bauch, bzw. auf das Fell, scheinen: das bringt mich in Erzähllaune und so will ich von den letzten Monaten in meinem ersten Zuhause in der Ulmer Straße berichten.
Mein Bruder und ich, wir waren mittlerweile ausgewachsen und weil wir zwei lebhafte Katzen sind, und natürlich keinem Unfug abgeneigt, so in etwa im Schrank verstecken oder in der Nacht ins Ohr von Lizzy schnüffeln, dass sie aufwachte, beschloß Lizzy, eine größere Wohnung zu suchen, in der wir nicht mehr ins Schlafzimmer konnten. Wir fanden das spannend und zugleich schade, naja, wegen der Streiche, die wir ihr immer wieder spielten. Natürlich hofften wir, dass die Suche etwas länger dauern würde, aber unsere Lizzy wurde sehr schnell fündig. Wir sollten in ein Altstadthaus ziehen, in eine Wohnung über drei Etagen, verwinkelt, mit vielen Treppen. Das klang interessant, denn es würde da viel zu entdecken geben.
Kurz und gut: Lizzy kündigte die Wohung und traf die Umzugsvorbereitungen. Ihre Mama brachte Umzugskartons, in deren Bauch alles so nach und nach verschwand. Ich hätte mich auch gerne in so einem Karton versteckt, aber leider paßte Lizzy sehr gut auf und ich fand das schade, sehr schade, denn was hätte das für einen Spaß abgegeben!
In den letzten Tagen kam auch der Vermieter von Lizzy vorbei, ein kleiner Mann mit einem derart dicken Bauch, so dass mein Bruder und ich zusammen Platz darauf fanden. Dem Mann machte das nichts aus und schimpfte auch nicht über die Haare, die wir auf seiner Kleidung hinterließen. Aber der Mann war wohl so eine Art Weltenbummler, jedenfalls erzählte er von seinen letzten Reisen nach Asien und Südamerika, und einem Mann, der schon viel gesehen und erlebt hatte, machten ein paar Haare wohl nichts aus.
Jedenfalls sagte er zur Lizzý, dass er es schade fände, dass sie auszöge und fragte sie dann, ob sie gegen ein entsprechendes Entgelt, ihm ihre Küche überlassen könne, er würde in Zukunft, da die Wohnung klein sei und er öfters auf Reisen sei, diese selbst nutzen. Lizzy willigte ein und freute sich, da sie die Kücheneinrichtung von der Vormieterin kostenlos überlassen bekommen hatte....
Am Morgen des Umzugstags kam Lizzys Mama mit einer Katzenbox vorbei. Ich stutze: sollte ich etwa schon wieder zum Bart, äh, ich meine Tierarzt? Mir blieb keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, denn flinke Hände griffen nach mir und setzten mich in die kleine rote Katzenbox. Meinem Bruder ging es ebenso, nur dass er in die graue Katzenbos kam, die wir früher gemeinsam genutzt hatten, bis sich die Box als prima Balgeplatz erwiesen hatte. Nun ging es im Sauseschritt die Treppe hinunter, Lizzys Mama verabscheut Aufzüge, ins Auto hinein und los gings. Ich fand die Autofahrt als sehr angenehm, nur leider viel zu kurz. Wir hielten vor einem rosafarbenen Altstadthaus und wieder gings die Treppe hinauf, diesmal eine lange, braune, knarrende Holztreppe. In der Wohnung wurden wir abgesetzt, unsere Katzenboxen geöffnet, damit wir hinaus konnten und schon war Lizzy wieder weg. Dafür war Lizzys Mama da, ihr Papa half beim Umzug. Und noch jemand war da: Mucki, der Kater von Lizzys Mama. Das war ein großer, schlanker Tigerkater und er schaute ziemlich ungemütlich in unsere Boxen hinein. Jedenfalls knurrte er leise und fauchte auch.
Mein Bruder blieb daraufhin in seiner Box und traute sich nicht hinaus. Ich aber wollte diesen kernigen Katzentypen näher betrachten und fing an, ganz leise zu gurren; wozu ist man ein Mädchen? Er kannte so etwas wohl nicht, jedenfalls konnte ich ganz unbeschadet die Box verlassen und auch ein bischen im Wohnzimmer herumlaufen. Er verzog sich jedenfalls wie ein alter Hagestolz auf seinen Stammplatz auf dem Sofa und ließ mich nicht aus dem Augen. Ich blieb schließlich auf dem Teppich sitzen, gurrte immer wieder und konnte ihn so meinerseits ausgiebig beobachten. Er war wirklich ein fescher Kerl, aber man merkte ihm an dass er Junggeselle und eine Einzelkatze war. Schade, er hätte mir gut gefallen....
Am späten Nachmittag kamen wir dann in unser neues Zuhause ud ich stelle fest, dass Lizzy uns nicht zuviel versprochen hatte. Viele Räume, viele Fenster und Treppen, soviel man als Katze wollte: Platz, Tobeplatz, Versteckplätze. Herz, was willst Du mehr? Den Balkon in der Ulmer Straße würde ich nicht wirklich vermissen.
Und noch etwas gab es in meinem neuen Daheim: einen gemauerten Kachelofen mit einem dicken Bauch. Unter diesem Bauh gab es eine schmale Lücke, durch die nur ich hindurchkam um in das Innere zu gelangen. Das sollte ich später mal für einen Streich ausnutzen.....
Erschöpft von einem aufregenden Tag, schlugen sich mein Bruder und ich mit viel Katzenfutter und Wasser unsere Mägen voll, um anschließend zu schlafen. Ich träumte davon, wie ich alles erkunden würde, die Wohnung, den Kachelofen und davon, wie ich Kater Mucki um den Finger gewickelt hatte.
So endete ein erster Abschnitt in meinem jungen Katzenleben und im zweiten Teil werde ich von meinen Erlebnissen und Streichen in der neuen Wohung erzählen.
Ich wünsche euch allen einen schönen sonnigen Tag und verbleibe, miau, miau,
eure kleine Reza
Sonntag, 20. Juli 2014
Nur ein Kuss.....
Verstohlen warf sie ihm über die Tische hinweg Blicke zu und beobachtete ihn, seine Gesten, seine Mimik. Er schien ihre Blicke zu spüren, jedenfalls drehte er sich zu ihr herüber und ein Lächeln glitt über sein Gesicht. Dann stand er auf und setzte sich neben sie. Das fiel gar nicht auf, da sie in den vergangenen Tagen häufig zusammengesessen und schier endlose Gespräche über alle möglichen Themen geführt hatten.
So war es auch heute und sie diskutierten über das Tagesgeschehen bis hin zu geschichtlichen Themen. Das Interesse der Beiden an Geschichte war groß und eigentlich auch natürlich, denn sonst hätten sie wohl kaum an diesem tagelang andauernden mittelalterlichen Spektakel teilgenommen.
So zog der Abend herauf und die Lagerfeuer wurden entzündet. Das Feuer verbreitete nicht nur Wärme, die nicht nur angenehm war, sondern tauchte auch diesen gemütlichen Teil der Altstadt, es war ein kleiner Park, welcher der Stadtmauer vorgelagert war, in heimeliges Licht: man konnte sich fast in in eine andere Zeit versetzt fühlen. Die Beiden lehnten sich auf der Holzbank zurück und genossen die friedliche Atmosphäre, es fiel kein Wort zwischen ihnen.
Da kam seine Frau mit säuerlichem Gesicht und forderte ihn auf, mitzukommen, sie wolle jetzt nach Hause. Sie stand von der Bank auf, da sie seine Frau in den vergangenen Tagen in einer unguten und von Eifersucht getriebenen Art erlebt hatte. Egal, ob er sich nun unterhalten, ein Bier getrunken oder Freunde aus dem Lager besucht hatte - immer war sie hinterher gewesen und sorgte auf ihre Art dafür, dass ihm alles vergällt wurde.
Sie hatte nun wirklich keine Lust, Zeugin einer solchen Szene zu werden und wollte schon weggehen, da zog er sie auf die Bank zurück. Die Augen seiner Frau loderten vor beginnendem Zorn. Doch er nahm den Autoschlüssel aus seiner Gürteltasche, warf ihn ihr zu und antwortete ganz seelenruhig, dass er jetzt noch hierbleiben würde, zu Fuß nach Hause käme und sie sich unterstehen solle, hier einen Streit vom Zaun zu brechen. Dabei wirkte er so kalt und entschlossen, dass sein Frau sich mit einer zickigen Geste umdrehte und tatsächlich das Lager verließ.
Dann stand er auf und holte Getränke: für sie eine Apfelsaftschorle, für sich ein Glas Wein, später wichen sie auf Mineralwasser aus, das Mund und Geist erfrischte. Familie und Ehe waren lang und breit besprochen worden und schließlich schüttete er ihr sein Herz aus. Quintessenz seiner Schilderung war, dass er und seine Frau nur noch zusammen waren, weil da ein Haus war und so etwas wie Bequemlichkeit, die am Anfang zwar langweilig, später jedoch aufreibend war. Obwohl beiden bewußt war, dass es besser gewesen wäre, das Haus zu verkaufen und sich zu trennen, kamen sie nicht voneinander los - das Materielle war einfach zu stark!
Sie war in ihrer Ehe zwar zufrieden, im Laufe der Zeit war eine kameradschaftliche Gemeinschaft daraus geworden, aber seitdem die Kinder außer Haus waren, fehlte eine Leichtigkeit, fehlte das Feuer, der Pepp.
Während des Gesprächs, das Intimes berührte, waren sie so weit aneinander gerückt, dass sie ganz eng beieinander saßen und er sogar den Arm um ihre Schulter legte. Sie fühlten die Wärme, die Hitze, die vom anderen ausging, Augen wurde rund, Lippen röteten sich. Begehrlichkeit, und damit Gefahr, machte sich breit.
Sie stand unvermittelt auf und erklärte, sie ginge nun nach Hause. Er hielt sie nicht zurück, sondern wünschte ihr eine gute Nacht.
In Gedanken versunken schlenderte sie nach Hause, über die langgezogene Straße, die zum Marktplatz führte, entlang der engen Häuserzeile am Stadtbach, hinauf zur alten gotischen Backsteinkirche, mit ihren dunklen Winkeln, die sich im Schatten der Außenstrebepfeiler befanden. Da - eine Hand griff nach ihrem Arm und zog sie in die Dunkelheit. Er war es und es war ihr egal, wie er vor ihr hier sein konnte. Er bat sie um einen Kuß, einen einzigen nur, weil er wisse, dass alles andere unmöglich sei. Aber ein Kuß, der die Ewigkeit ausfüllen könnte. Sie überlegte nicht, ihr Atem ging schneller, er nahm sie in den Arm, zog sie an sich. Lippen berührten, öffneten sich.....rauschhaft, durch Zeit und Raum, Unendlichkeit....
Sie lösen sich voneinander, nahmen dieses Stückchen Ewigkeit jeder für sich mit und gingen, jeder für sich, nach Hause.
So war es auch heute und sie diskutierten über das Tagesgeschehen bis hin zu geschichtlichen Themen. Das Interesse der Beiden an Geschichte war groß und eigentlich auch natürlich, denn sonst hätten sie wohl kaum an diesem tagelang andauernden mittelalterlichen Spektakel teilgenommen.
So zog der Abend herauf und die Lagerfeuer wurden entzündet. Das Feuer verbreitete nicht nur Wärme, die nicht nur angenehm war, sondern tauchte auch diesen gemütlichen Teil der Altstadt, es war ein kleiner Park, welcher der Stadtmauer vorgelagert war, in heimeliges Licht: man konnte sich fast in in eine andere Zeit versetzt fühlen. Die Beiden lehnten sich auf der Holzbank zurück und genossen die friedliche Atmosphäre, es fiel kein Wort zwischen ihnen.
Da kam seine Frau mit säuerlichem Gesicht und forderte ihn auf, mitzukommen, sie wolle jetzt nach Hause. Sie stand von der Bank auf, da sie seine Frau in den vergangenen Tagen in einer unguten und von Eifersucht getriebenen Art erlebt hatte. Egal, ob er sich nun unterhalten, ein Bier getrunken oder Freunde aus dem Lager besucht hatte - immer war sie hinterher gewesen und sorgte auf ihre Art dafür, dass ihm alles vergällt wurde.
Sie hatte nun wirklich keine Lust, Zeugin einer solchen Szene zu werden und wollte schon weggehen, da zog er sie auf die Bank zurück. Die Augen seiner Frau loderten vor beginnendem Zorn. Doch er nahm den Autoschlüssel aus seiner Gürteltasche, warf ihn ihr zu und antwortete ganz seelenruhig, dass er jetzt noch hierbleiben würde, zu Fuß nach Hause käme und sie sich unterstehen solle, hier einen Streit vom Zaun zu brechen. Dabei wirkte er so kalt und entschlossen, dass sein Frau sich mit einer zickigen Geste umdrehte und tatsächlich das Lager verließ.
Dann stand er auf und holte Getränke: für sie eine Apfelsaftschorle, für sich ein Glas Wein, später wichen sie auf Mineralwasser aus, das Mund und Geist erfrischte. Familie und Ehe waren lang und breit besprochen worden und schließlich schüttete er ihr sein Herz aus. Quintessenz seiner Schilderung war, dass er und seine Frau nur noch zusammen waren, weil da ein Haus war und so etwas wie Bequemlichkeit, die am Anfang zwar langweilig, später jedoch aufreibend war. Obwohl beiden bewußt war, dass es besser gewesen wäre, das Haus zu verkaufen und sich zu trennen, kamen sie nicht voneinander los - das Materielle war einfach zu stark!
Sie war in ihrer Ehe zwar zufrieden, im Laufe der Zeit war eine kameradschaftliche Gemeinschaft daraus geworden, aber seitdem die Kinder außer Haus waren, fehlte eine Leichtigkeit, fehlte das Feuer, der Pepp.
Während des Gesprächs, das Intimes berührte, waren sie so weit aneinander gerückt, dass sie ganz eng beieinander saßen und er sogar den Arm um ihre Schulter legte. Sie fühlten die Wärme, die Hitze, die vom anderen ausging, Augen wurde rund, Lippen röteten sich. Begehrlichkeit, und damit Gefahr, machte sich breit.
Sie stand unvermittelt auf und erklärte, sie ginge nun nach Hause. Er hielt sie nicht zurück, sondern wünschte ihr eine gute Nacht.
In Gedanken versunken schlenderte sie nach Hause, über die langgezogene Straße, die zum Marktplatz führte, entlang der engen Häuserzeile am Stadtbach, hinauf zur alten gotischen Backsteinkirche, mit ihren dunklen Winkeln, die sich im Schatten der Außenstrebepfeiler befanden. Da - eine Hand griff nach ihrem Arm und zog sie in die Dunkelheit. Er war es und es war ihr egal, wie er vor ihr hier sein konnte. Er bat sie um einen Kuß, einen einzigen nur, weil er wisse, dass alles andere unmöglich sei. Aber ein Kuß, der die Ewigkeit ausfüllen könnte. Sie überlegte nicht, ihr Atem ging schneller, er nahm sie in den Arm, zog sie an sich. Lippen berührten, öffneten sich.....rauschhaft, durch Zeit und Raum, Unendlichkeit....
Sie lösen sich voneinander, nahmen dieses Stückchen Ewigkeit jeder für sich mit und gingen, jeder für sich, nach Hause.
Donnerstag, 17. Juli 2014
Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung 7
Gerade eben sitze ich auf der Gastherme, dort ist es gemütlich warm und wärmt den Popo, und schaue hinaus in den grauen Regentag. Irgendwie ist es so ein bischen langweilig und Schüler, die Schule, ein Bau Anfang des 20.Jahrhunderts, mit Kaminen, Türmchen und sonstigem Zierrat, steht schräg gegenüber, fehlen mir genauso wie die Vögel. Meine Augen werden immer kleiner und ich döse vor mich hin. Da kommt mein Frauchen in die Küche und sagt zu mir, daß, wenn es schöner ist, wir zum Tierarzt gehen. Sie grinst mich an und meint, da könne ich wieder fauchen wie orientalischer Flaschengeist und mal wieder kräftig zubeißen. Jaja, ich weiß, vor mir hat speziell die Tierärztin Angst, da zeigt sich wieder einmal, dass kleine Katzendamen auch giftig sein können....da muß ich doch gleich eine Geschichte dazu erzählen.
In der Zeit als ich und mein Bruder noch bei Lizzy lebten, wurde beschlossen, dass wir kastriert, bzw. sterilisiert würden. Dazu war aber ein vorheriger beim Tierarzt nötig, um festzustellen, um wir alt, bzw. fit genug für einen solchen Eingriff wären. Also ging es wieder in die von mir verhaßte Praxis. Die Prozedur: anmelden und im Wartezimmer Platz nehmen kannte ich ja schon. Während sich Lizzy und ihre Mama die Wartezeit mit tratschen angenehm verkürzten, langweilten sich mein Bruder und ich ganz ungeheuerlich. Wären wir im gleichen Katzenkorb gesessen, so hätte es feine Balgerei gegeben, aber wir hatten jeder einen eigenen Korb, um diese kleinen Rauferein vorzubeugen. Ich hatte allerdings den Vorzug, im Korb von Lizzys Mama zu sitzen und der roch leicht nach Kater, diesem feschen Burschen, der Lizzys Mama gehörte. Und so versuchte ich, mich angenehm wegzuträumen. Das wollte mit nach einigen Versuchen auch gelingen, aber da wurde ich unangenehm in die Wirklichkeit zurückgeholt. Wir wurden ins Wartezimmer gerufen,unsere Körbe auf den Untersuchungstisch gestellt, geöffnet und wir heraus geholt. Ah, was sah ich da? Statt des bärtigen Gesichts des Tierarztes stand da ein weibliches zartes Pflänzchen. Der konnte ich bestimmt ein wenig Angst einjagen....
Mein Bruder kam, wie gewöhnlich, als Erster dran. Weil er viel größer und kräftiger als ich ist, dachte das Pflänzchen wohl, dass er gefährlicher als ich war. Er wurde gewogen, von der Konstitution her begutachtet, die Krallen geschnitten - alles in Ordnung.
Nun war ich an der Reihe. Wiegen ließ ich mich noch, auch anderweitig begutachten; auch bei mir war alles bestens. Nun sollten noch meine Krallen geschnitten werden. Meine gepflegte, tadellosen Krallen, an denen ich täglich mit Hingabe zupfte? Oh nein, nein, bestimmt nicht. Als das Pflänzchen, ich meine natürlich die Tierärtzin meine Pfote nahm und die Zange ansetzte, ließ ich ein deutliches fauchen vernehmen. Sie ließ daraufhin die Vorderpfote los und meinte, dass die Hinterkrallen zuerst geschnitten würden. Scheinbar willig ließ ich mich auf den Rücken drehen - ha, beste Kampfstellung. Kaum hatte sie eine Hinterpfote in der and und setzte die Zange an, da fauchte ich zuerst wieder hörbar. Doch das schien diesmal nichts zu nützen, also knurrte ich aus dem Bauch heraus. Ich fühlte wie ihre Hand daraufhin feucht wurde - Angstschweiß?. Sie hielt sich bemerkenswert tapfer, doch jetzt wand ich mich wie ein Aal. Als sie mich wieder gefaßt hatte, maunzte ich zuerst zum Herzerweichen, dann fauchte ich und teilte einen wohlgezielten Hieb mit meiner Pfote, Krallen ausgefahren, aus. Getroffen! Sie schaute mich wütend an und verließ das Sprechzimmer. Diese Runde war eindeutig an mich gegangen, jetzt würden wir nach Hause gehen.
Doch weit gefehlt! Die Tür ging wieder auf und herein kam - der Bart! Da durfte ich mich nicht so aufführen, also setzte ich mein sanftestes Gesicht auf. Der Bart, pardon, der Tierarzt, redete mit süßen Worten auf mich ein und ich benahm mich ganz brav. Als er nach meiner Pfote griff, die Zange ansetzte und die Kralle knippte, rührte ich mich nicht. Er sagte darauf zu seiner Kollegin, dass man so mit Katzen umgehen müsse, dann würden sie auch nichts tun. Wenn der gewußt hätte...
Schließlich bekamen mein Bruder und ich noch ein Leckerli, weil wir so brave Katzen waren; ich kringelte mich innerlich vor Lachen.
Zu Hause gab es dann noch Hühnchen, lecker in Öl angedünstet. Ich ließ es mir schmecken und dachte noch lange mit Vergnügen über diesen Tierarztbesuch nach.
In der Zeit als ich und mein Bruder noch bei Lizzy lebten, wurde beschlossen, dass wir kastriert, bzw. sterilisiert würden. Dazu war aber ein vorheriger beim Tierarzt nötig, um festzustellen, um wir alt, bzw. fit genug für einen solchen Eingriff wären. Also ging es wieder in die von mir verhaßte Praxis. Die Prozedur: anmelden und im Wartezimmer Platz nehmen kannte ich ja schon. Während sich Lizzy und ihre Mama die Wartezeit mit tratschen angenehm verkürzten, langweilten sich mein Bruder und ich ganz ungeheuerlich. Wären wir im gleichen Katzenkorb gesessen, so hätte es feine Balgerei gegeben, aber wir hatten jeder einen eigenen Korb, um diese kleinen Rauferein vorzubeugen. Ich hatte allerdings den Vorzug, im Korb von Lizzys Mama zu sitzen und der roch leicht nach Kater, diesem feschen Burschen, der Lizzys Mama gehörte. Und so versuchte ich, mich angenehm wegzuträumen. Das wollte mit nach einigen Versuchen auch gelingen, aber da wurde ich unangenehm in die Wirklichkeit zurückgeholt. Wir wurden ins Wartezimmer gerufen,unsere Körbe auf den Untersuchungstisch gestellt, geöffnet und wir heraus geholt. Ah, was sah ich da? Statt des bärtigen Gesichts des Tierarztes stand da ein weibliches zartes Pflänzchen. Der konnte ich bestimmt ein wenig Angst einjagen....
Mein Bruder kam, wie gewöhnlich, als Erster dran. Weil er viel größer und kräftiger als ich ist, dachte das Pflänzchen wohl, dass er gefährlicher als ich war. Er wurde gewogen, von der Konstitution her begutachtet, die Krallen geschnitten - alles in Ordnung.
Nun war ich an der Reihe. Wiegen ließ ich mich noch, auch anderweitig begutachten; auch bei mir war alles bestens. Nun sollten noch meine Krallen geschnitten werden. Meine gepflegte, tadellosen Krallen, an denen ich täglich mit Hingabe zupfte? Oh nein, nein, bestimmt nicht. Als das Pflänzchen, ich meine natürlich die Tierärtzin meine Pfote nahm und die Zange ansetzte, ließ ich ein deutliches fauchen vernehmen. Sie ließ daraufhin die Vorderpfote los und meinte, dass die Hinterkrallen zuerst geschnitten würden. Scheinbar willig ließ ich mich auf den Rücken drehen - ha, beste Kampfstellung. Kaum hatte sie eine Hinterpfote in der and und setzte die Zange an, da fauchte ich zuerst wieder hörbar. Doch das schien diesmal nichts zu nützen, also knurrte ich aus dem Bauch heraus. Ich fühlte wie ihre Hand daraufhin feucht wurde - Angstschweiß?. Sie hielt sich bemerkenswert tapfer, doch jetzt wand ich mich wie ein Aal. Als sie mich wieder gefaßt hatte, maunzte ich zuerst zum Herzerweichen, dann fauchte ich und teilte einen wohlgezielten Hieb mit meiner Pfote, Krallen ausgefahren, aus. Getroffen! Sie schaute mich wütend an und verließ das Sprechzimmer. Diese Runde war eindeutig an mich gegangen, jetzt würden wir nach Hause gehen.
Doch weit gefehlt! Die Tür ging wieder auf und herein kam - der Bart! Da durfte ich mich nicht so aufführen, also setzte ich mein sanftestes Gesicht auf. Der Bart, pardon, der Tierarzt, redete mit süßen Worten auf mich ein und ich benahm mich ganz brav. Als er nach meiner Pfote griff, die Zange ansetzte und die Kralle knippte, rührte ich mich nicht. Er sagte darauf zu seiner Kollegin, dass man so mit Katzen umgehen müsse, dann würden sie auch nichts tun. Wenn der gewußt hätte...
Schließlich bekamen mein Bruder und ich noch ein Leckerli, weil wir so brave Katzen waren; ich kringelte mich innerlich vor Lachen.
Zu Hause gab es dann noch Hühnchen, lecker in Öl angedünstet. Ich ließ es mir schmecken und dachte noch lange mit Vergnügen über diesen Tierarztbesuch nach.
Donnerstag, 10. Juli 2014
Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung 6
Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich euch allen.
Ich sitze hier am sonnigen Ostfenster und genieße die warmen frühlingshaften Temperaturen, obwohl der Wetterbericht für heute Regen angesagt hatte. Ja, da staunt ihr, aber ich höre immer den Wetterbericht, denn der ist irgendwie ein Gradmesser für die Laune meiner Halterin, gestern zog sie ein dementsprechend muffiges Gesicht, und eigentlich mögen wir Beide Regen nicht so sonderlich....
Aber ich merke schon, ich schweife ab und wollte euch doch eine kleine Geschichte aus meiner ersten Frühlingszeit erzählen. Gut, dann fange ich einmal an, denn es war für mich eine etwas schmerzhafte und lehrreiche Erfahrung.
Nun der erste Winter in der Ulmer Straße war nun endlich zu Ende gegangen und die warmen Strahlen der Frühlingssonne lockten meinen Bruder und mich auf den Balkon. Es war herrlich, wieder im Freien toben zu dürfen, zu spielen, sich gegenseitig zu necken und gelegentlich nach Katzenart zu raufen.
Da wir über den Winter noch gewachsen waren, ich nicht so sehr, eigentlich bin ich klein geblieben, dafür mein Bruder aber mehr, er war ein großer prächtiger Kater geworden, überblickten wir den Balkon ganz anders. Und mein Bruder war es auch, der entdeckte, dass man über das Geäst eines leicht verkrüppelten Baum, der vom Balkon aus leicht zu erreichen war, auf die Stadtmauer hüpfen und sich dort sonnen konnte. Für ihn war es ein Leichtes, dieses bevorzugte Plätzchen zu erreichen, während mir dies Kletter-Hüpf-Partie doch eher suspekt war, aber meine Sehnsucht, auch einmal dort sitzen zu dürfen, war nun einmal sehr groß und siegte letztendlich über meinen Instinkt, der mir sagte, dass ich lieber auf dem sicheren Balkon bleiben sollte.
Also tastete ich mich zuerst ganz vorsichtig in das Geäst hinein und siehe da, das ging ja alles ganz leicht: meine Selbstsicherheit wuchs! Und wie es Anfängern oder leichtsinnigen kleinen Katzen, die sich zuviel vorgenommen haben, nun einmal geht: schließlich tat ich einen Fehlschritt, rutschte ein Stück, wobei Pfoten und Krallen einfach nicht stark genug waren, mich zu halten und landete nicht auf der Erde, sondern in einer Astgabel. Das saß ich nun und traute mich weder vor Schreck weder vorwärts noch rückwärts zu klettern. Was nun tun, außer kläglich maunzen und schreien? Mein Bruder wurde zuerst auf mich aufmerksam und versuchte, mich auf seine Katzenweise herauf zu locken. Doch ich blieb sitzen und maunzte kläglich weiter. Da sah Lizzy über den Balkon, entdeckte mich und versuchte, mich mit Worten zum klettern zu bewegen. Doch ich blieb weiterhin angstvoll sitzen. Mein maunzen und jammern aktivierte nun die Nachbarin vom unteren Balkon. Auch sie sah mich Häufchen Elend sitzen und rief zu Lizzy hinauf. Normalerweise hätte ich schon zugehört, was sie so sagte, aber das war mir auf meinem unfreiwilligen Platz jetzt egal. Nun verließen Lizzy und die Nachbarin ihre Balkone, würden sie mich hier allein lassen?? Hilfe!!
Doch da kamen die Beiden und hatten eine längere Leiter dabei: während die Nachbarin die Leiter hielt, stieg Lizzy hoch. Zaghaft blickte ich zu ihr und als sie auf meiner Höhe war, ließ ich mich von ihr in den Arm nehmen, Ich hielt sie nur noch fest, so fest, wie meine Krallen es zuließen und wenn ich ehrlich bin, wäre ich am liebsten unter ihren Pullover gekrochen. Willig und beseligt ließ ich mich zurück in die Wohnung tragen, dort war ich in Sicherheit. Immer noch zitternd rollte ich mich auf meinem Lieblingsplatz zusammen, Lizzy tröstete und streichelte mich. Auch mein Bruder war unterdessen wiedergekommen, er putzte mich und rollte sich neben mir zusammen und so schlief ich dann einigermaßen beruhigt ein. Doch zuvor schwor ich mir, nie wieder auf diesen Baum zu klettern, denn meine Krallen und Pfoten schmerzten von der ungewollten Anstrengung, Menschen nennen, das einen Muskelkater, noch viele Stunden.
Jetzt wünsche ich euch einen erholsamen Sonntag und bleibe bis zum nächsten Mal,
eure Reza - miaauuu
Ich sitze hier am sonnigen Ostfenster und genieße die warmen frühlingshaften Temperaturen, obwohl der Wetterbericht für heute Regen angesagt hatte. Ja, da staunt ihr, aber ich höre immer den Wetterbericht, denn der ist irgendwie ein Gradmesser für die Laune meiner Halterin, gestern zog sie ein dementsprechend muffiges Gesicht, und eigentlich mögen wir Beide Regen nicht so sonderlich....
Aber ich merke schon, ich schweife ab und wollte euch doch eine kleine Geschichte aus meiner ersten Frühlingszeit erzählen. Gut, dann fange ich einmal an, denn es war für mich eine etwas schmerzhafte und lehrreiche Erfahrung.
Nun der erste Winter in der Ulmer Straße war nun endlich zu Ende gegangen und die warmen Strahlen der Frühlingssonne lockten meinen Bruder und mich auf den Balkon. Es war herrlich, wieder im Freien toben zu dürfen, zu spielen, sich gegenseitig zu necken und gelegentlich nach Katzenart zu raufen.
Da wir über den Winter noch gewachsen waren, ich nicht so sehr, eigentlich bin ich klein geblieben, dafür mein Bruder aber mehr, er war ein großer prächtiger Kater geworden, überblickten wir den Balkon ganz anders. Und mein Bruder war es auch, der entdeckte, dass man über das Geäst eines leicht verkrüppelten Baum, der vom Balkon aus leicht zu erreichen war, auf die Stadtmauer hüpfen und sich dort sonnen konnte. Für ihn war es ein Leichtes, dieses bevorzugte Plätzchen zu erreichen, während mir dies Kletter-Hüpf-Partie doch eher suspekt war, aber meine Sehnsucht, auch einmal dort sitzen zu dürfen, war nun einmal sehr groß und siegte letztendlich über meinen Instinkt, der mir sagte, dass ich lieber auf dem sicheren Balkon bleiben sollte.
Also tastete ich mich zuerst ganz vorsichtig in das Geäst hinein und siehe da, das ging ja alles ganz leicht: meine Selbstsicherheit wuchs! Und wie es Anfängern oder leichtsinnigen kleinen Katzen, die sich zuviel vorgenommen haben, nun einmal geht: schließlich tat ich einen Fehlschritt, rutschte ein Stück, wobei Pfoten und Krallen einfach nicht stark genug waren, mich zu halten und landete nicht auf der Erde, sondern in einer Astgabel. Das saß ich nun und traute mich weder vor Schreck weder vorwärts noch rückwärts zu klettern. Was nun tun, außer kläglich maunzen und schreien? Mein Bruder wurde zuerst auf mich aufmerksam und versuchte, mich auf seine Katzenweise herauf zu locken. Doch ich blieb sitzen und maunzte kläglich weiter. Da sah Lizzy über den Balkon, entdeckte mich und versuchte, mich mit Worten zum klettern zu bewegen. Doch ich blieb weiterhin angstvoll sitzen. Mein maunzen und jammern aktivierte nun die Nachbarin vom unteren Balkon. Auch sie sah mich Häufchen Elend sitzen und rief zu Lizzy hinauf. Normalerweise hätte ich schon zugehört, was sie so sagte, aber das war mir auf meinem unfreiwilligen Platz jetzt egal. Nun verließen Lizzy und die Nachbarin ihre Balkone, würden sie mich hier allein lassen?? Hilfe!!
Doch da kamen die Beiden und hatten eine längere Leiter dabei: während die Nachbarin die Leiter hielt, stieg Lizzy hoch. Zaghaft blickte ich zu ihr und als sie auf meiner Höhe war, ließ ich mich von ihr in den Arm nehmen, Ich hielt sie nur noch fest, so fest, wie meine Krallen es zuließen und wenn ich ehrlich bin, wäre ich am liebsten unter ihren Pullover gekrochen. Willig und beseligt ließ ich mich zurück in die Wohnung tragen, dort war ich in Sicherheit. Immer noch zitternd rollte ich mich auf meinem Lieblingsplatz zusammen, Lizzy tröstete und streichelte mich. Auch mein Bruder war unterdessen wiedergekommen, er putzte mich und rollte sich neben mir zusammen und so schlief ich dann einigermaßen beruhigt ein. Doch zuvor schwor ich mir, nie wieder auf diesen Baum zu klettern, denn meine Krallen und Pfoten schmerzten von der ungewollten Anstrengung, Menschen nennen, das einen Muskelkater, noch viele Stunden.
Jetzt wünsche ich euch einen erholsamen Sonntag und bleibe bis zum nächsten Mal,
eure Reza - miaauuu
Samstag, 5. Juli 2014
Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung 5
Guten Morgen euch allen
Nachdem ich ein paar Tage Pause eingelegt hatte, so ein Abenteuer wie das mit dem Einkaufswagen will zuerst in meiner zarten Katzenseele verarbeitet sein, und mir mein Frühstück, meine Lieblingssorte mit Geflügelhäppchen, habe schmecken lassen, mich dann ausgiebig geputzt habe, möchte ich eine weitere Geschichte erzählen.
Kehren wir nun zurück in die Vergangenheit, meine Kindheit und Jugend, welche ich in der sonnigen Wohnung in der Ulmer Straße verbracht habe.
Nachdem nun die stinkigen Historienspiele vorbei und das saftige Grün wieder in der Parkanlage zum Vorschein kam, ging es mir und meinem Bruder richtig gut.
Es waren ruhige Tage mit viel Sonnenschein, angenehmen Temperaturen und Lieblingsfutter satt. Zu Lizzy kam auch immer wieder Besuch: mal ihre Freunde, da war der eine oder seltsame Typ darunter, ihre Mama, da gab´s für mich immer extra Streicheleinheiten oder auch die Nachbarin von Lizzy, die zwar immer nett, aber so grauslich kalte Spinnenfinger hatte. Wenn sie mich streichelte, lief es mir immer den Rücken hinunter und ich überlegte, was ich da tun könnte. Naja, ich tat dann so, als würde ich mit ihr spielen, dabei kratze ich sie an diesen üblen Fingern, aber sie begriff es einfach nicht. Zum Glück kam sie nicht oft.
Es kam die Zeit, in der die Blätter im Park bunt wurden und es auf dem von mir geliebten Balkon merklich kühler, aber dafür richtig lustig wurde. Denn diese bunten Blätter landeten auf dem Balkon und ich konnte mit ihnen, da sie dürr waren, richtig schön spielen. Der Wind trieb sie in die eine Ecke zur anderen und ich jagte mit Genuß hinterher. Manchmal schienen mich auch die Blätter zu jagen, jedenfalls rannte ich dann vor ihnen her oder versteckte mich vor ihnen unter dem großen gemütlichen Stuhl, der immer in einer Ecke auf dem Balkon stand. Das war mir lieber als das Katzenspielzeug, das mein Bruder bevorzugte.
Eines Morgens entdeckte ich beim Aufstehen, etwas auf dem Balkon, das wie der Puderzucker von Lizzy aussah. Hatte sie das extra für mich verstreut? Ich maunzte, weil ich hinaus wollte, um dieses weiße Etwas zu untersuchen. Lizzy öffnete die Tür, nicht ohne mir vorher zu sagen, dass es Schnee und kalt sei. Schnee? Kalt? Das kannte ich nicht und sprang hinaus. Das Erste was mir passierte: ich rutschte ein Stück und dann hatte ich ein unangenehmes Gefühl an meinen Pfötchen. Ich wußte nicht, welches ich zuerst heben sollte und wäre am liebsten mit allen Vieren zugleich in die Luft gesprungen. Zudem schlich so ein übler Wind unter mein Fell; nein, ich wollte sofort wieder in die warme Wohnung zurück. Lizzy ließ mich auch gleich hinein und meinte, sie hätte mich doch gewarnt, es sei Winter.
Egal ob Winter oder nicht, ich setzte mich zuerst einmal auf das Fensterbrett über der Heizung und wärmte mich. Dann futterte ich tüchtig und rollte mich, zusammen mit meinem Bruder behaglich auf dem Sofa zusammen und wir beobachteten, wie der Schnee vom Himmel fiel. Arme Tiere und Menschen, die jetzt hinaus mußten, während wir hier waren.
Aber ich wußte: der nächste Frühling kommt bestimmt!
Und so verbrachten ich und mein Bruder den Winter in Ruhe und Geborgenheit.
So, und jetzt setze ich mich wieder an das herrlich große Ostfenster und werde die Menschen beobachten und mir so meine eigenen Gedanken machen.....
Nachdem ich ein paar Tage Pause eingelegt hatte, so ein Abenteuer wie das mit dem Einkaufswagen will zuerst in meiner zarten Katzenseele verarbeitet sein, und mir mein Frühstück, meine Lieblingssorte mit Geflügelhäppchen, habe schmecken lassen, mich dann ausgiebig geputzt habe, möchte ich eine weitere Geschichte erzählen.
Kehren wir nun zurück in die Vergangenheit, meine Kindheit und Jugend, welche ich in der sonnigen Wohnung in der Ulmer Straße verbracht habe.
Nachdem nun die stinkigen Historienspiele vorbei und das saftige Grün wieder in der Parkanlage zum Vorschein kam, ging es mir und meinem Bruder richtig gut.
Es waren ruhige Tage mit viel Sonnenschein, angenehmen Temperaturen und Lieblingsfutter satt. Zu Lizzy kam auch immer wieder Besuch: mal ihre Freunde, da war der eine oder seltsame Typ darunter, ihre Mama, da gab´s für mich immer extra Streicheleinheiten oder auch die Nachbarin von Lizzy, die zwar immer nett, aber so grauslich kalte Spinnenfinger hatte. Wenn sie mich streichelte, lief es mir immer den Rücken hinunter und ich überlegte, was ich da tun könnte. Naja, ich tat dann so, als würde ich mit ihr spielen, dabei kratze ich sie an diesen üblen Fingern, aber sie begriff es einfach nicht. Zum Glück kam sie nicht oft.
Es kam die Zeit, in der die Blätter im Park bunt wurden und es auf dem von mir geliebten Balkon merklich kühler, aber dafür richtig lustig wurde. Denn diese bunten Blätter landeten auf dem Balkon und ich konnte mit ihnen, da sie dürr waren, richtig schön spielen. Der Wind trieb sie in die eine Ecke zur anderen und ich jagte mit Genuß hinterher. Manchmal schienen mich auch die Blätter zu jagen, jedenfalls rannte ich dann vor ihnen her oder versteckte mich vor ihnen unter dem großen gemütlichen Stuhl, der immer in einer Ecke auf dem Balkon stand. Das war mir lieber als das Katzenspielzeug, das mein Bruder bevorzugte.
Eines Morgens entdeckte ich beim Aufstehen, etwas auf dem Balkon, das wie der Puderzucker von Lizzy aussah. Hatte sie das extra für mich verstreut? Ich maunzte, weil ich hinaus wollte, um dieses weiße Etwas zu untersuchen. Lizzy öffnete die Tür, nicht ohne mir vorher zu sagen, dass es Schnee und kalt sei. Schnee? Kalt? Das kannte ich nicht und sprang hinaus. Das Erste was mir passierte: ich rutschte ein Stück und dann hatte ich ein unangenehmes Gefühl an meinen Pfötchen. Ich wußte nicht, welches ich zuerst heben sollte und wäre am liebsten mit allen Vieren zugleich in die Luft gesprungen. Zudem schlich so ein übler Wind unter mein Fell; nein, ich wollte sofort wieder in die warme Wohnung zurück. Lizzy ließ mich auch gleich hinein und meinte, sie hätte mich doch gewarnt, es sei Winter.
Egal ob Winter oder nicht, ich setzte mich zuerst einmal auf das Fensterbrett über der Heizung und wärmte mich. Dann futterte ich tüchtig und rollte mich, zusammen mit meinem Bruder behaglich auf dem Sofa zusammen und wir beobachteten, wie der Schnee vom Himmel fiel. Arme Tiere und Menschen, die jetzt hinaus mußten, während wir hier waren.
Aber ich wußte: der nächste Frühling kommt bestimmt!
Und so verbrachten ich und mein Bruder den Winter in Ruhe und Geborgenheit.
So, und jetzt setze ich mich wieder an das herrlich große Ostfenster und werde die Menschen beobachten und mir so meine eigenen Gedanken machen.....
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