Samstag, 30. Juli 2022

Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung Teil 53

 Liebe Katzenfreunde,


auch ich will mich im alten Jahr, das schon so betagt ist, dass es quasi an Krücken geht, noch kurz zu Wort melden.

Wie ihr wißt, habe ich früher gerne aus meinem Alltag, bzw. dem Alltag meiner Eltern berichtet, bin da aber ganz artig ins Hintertreffen geraten. Naja, so angenehm war das Jahr für meine Eltern auch nicht, es gab mehr Ärgerliches als Freudiges, wie es im Leben eben so ist.

Für mich hingegen war es ein feines Jahr, es war warm, so wie ich es, trotz meines dichten Fells, gerne mag, allerdings war die jährliche Fellschur, bei meinem Freund, dem "Bart", weniger nett und meine Mama hat mir schon angekündigt, dass es im kommenden Frühjahr wieder soweit sein wird. Natürlich, ich weiß es durchaus zu schätzen, wenn die lästigen Zwickel und Zwackel, die immer dann entstehen, wenn ich den Winterpelz gegen die leichte Sommerbekleidung austausche, ausrasiert werden, denn ich mag weder kämmen noch bürsten sonderlich gerne. Meine Mama meint, seit sie mich bürsten und kämmen will, wüßte sie ganz genau, was ein "Catfight" wäre. Sie mag ja das Wort "Katzbalgerei" seit Neuestem viel lieber, wobei die Affinität zu alten, meist nicht mehr gebräuchlichen Wörtern schon lange besteht.

Während meine Mama am Rechner sitzt und brav schreibt, was ich ihr diktiere, ja, ich habe meine eigene Sekretärin, genieße ich die Festbeleuchtung auf der Fensterbank. Das glitzert und funkelt, das es nur so eine Art hat. Mein Papa hat mir sogar eine Lichterkette gekauft, die man in verschiedenen Farben einstellen kann. Er meint, ich sei eine unruhige, leicht nervöse Katze und daher stellt er, um mir Gutes zu tun, immer die Farbe Blau ein. Das genieße ich sehr, weil es ein sehr schönes Blau ist, das mich nicht nur zur Ruhe, sondern auch zum träumen bringt.
Da fällt mir ein: ist meine Mama eher ein ruhiger Mensch, der ein bischen einen Anschub benötigt, weil sie oft Dinge in der Farbe Rot trägt? Auweia, jetzt wirft sie mir einen Blick zu, der unschwer zu deuten ist, so in der Art: "Willst Du damit sagen, dass ich eine Trantüte bin?!" Na toll, ich kann mich darauf verlassen, dass sie dann morgen wieder ihren roten Pullover anhat.....

Draußen ist es noch ziemlich ruhig, obwohl heute Silvester ist. Es gibt viele Menschen, die meinen, sie müssen böllern, obwohl es noch gar nicht Mitternacht ist, aber heute ist es, wie gesagt, noch ruhig. Meine Mama hat mir im Garderobenschrank ein flauschiges, weiches Plätzchen hergerichtet, damit ich es in dem Schrank, meinem persönlichen Fluchtpunkt, auch gemütlich habe, wenn der Krach losgeht. Den hasse ich, wie alle meine tierischen Mitgeschöpfe und die Freundin meiner Eltern, Linda, sie hat einen Hund und eine Katze, meint, früher hat man an Silvester auch geböllert, aber mit Maßen. Da gab es ein paar bunte Raketen und ein paar Knallfrösche und gut war es.

Mit vielen schnurrs, miaus,purrs und roons,

Eure Reza,

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