Samstag, 28. Mai 2016

Mein Lesetagebuch - Teil 7

Wenn man über seine Taten nachliest, so stößt man darauf, dass er nekrophil gewesen sein soll, was meines Erachtens nach nicht stimmt.
Man darf nicht vergessen, dass er selbst Psychologe war und es meisterhaft verstand, Leute zu manipulieren.
Nekrophilie paßt einfach nicht ins Profil. Nekrophile begehen zwar sexuelle Handlungen an Toten, leben aber auch inmitten von Dreck und penetranten Gerüchen, kurz es stinkt bei ihnen (Jeffrey Dahmer war nekrophil, er bewahrte Leichenteile auf, bei ihm stank es, Nachbarn beschwerten sich häufig und er selbst war oft ungepflegt, beinahe verwahrlost).

Möchte man den eigentlichen Tathergang und die Motivation kennen, so muß man die Morde im Chi Omega Haus betrachten. 
Er prügelt die Opfer zuerst, was sich damit deckt, dass er, als er seine Opfer mit Gipsarm/Krücke um Hilfe bat, dies auch als erstes mit dem Brecheisen tat. Es sollte nicht nur zur Betäubung geschehen, er prügelte und schlug auf seine Opfer ein, dass sie schwerst verletzt und bewußtlos waren. Die Vergewaltigung, nicht immer geschehen und auch in der Regel mit Gegenständen, bzw. anal, war zweitranging. Prügeln, schlagen, nicht mit der Hand, sondern mit Brecheisen, Baseballschläger, Eichenstock - das war wichtig: ich schlag dich, du H..., Du N...., ich mach Dich platt, ich straf´ dich ab!
Die Schwere der Verletzungen, verursacht durch die Schläge, sprechen für sich....

Ein Nachsatz zu gestern: Nekrophile leben in der Regel allein, haben und hatten nie eine Beziehung, siehe Dahmer und Kemper, sind im Grunde beziehungsfähig, aber diese Fähigkeit wurde nie entwickelt, entweder durch Mißbrauch (Dahmer) oder die Unterdrückung dieser Fähigkeit durch andere (Kempers Mutter macht ihrem Sohn ständig klar, dass Mädchen zu gut für ihn seien; er arbeitete aber bei der Autobahnmeisterei und war lediglich schusselig).

Ted Bundy hingegen hatte Beziehungen, da war seine Freundin Stephanie in der Unizeit, später eine Frau mit Namen Meg, die sogar eine Tochter hatte.
Er gab auch zu, dass er zwischen diesen, nennen wir sie Mordräusche, ein normales Leben führte, studierte, arbeitete, sich politisch engagierte, Freunde hatte und gerne Skifahren ging. Wir dürfen annehmen, dass ein Mann, der Psychologie studiert hatte (mit Abschluß), Sinologie als weiteres Studienfach gewählt hatte und Jura dazu nahm, auch weitere Interessen hatte.

Das läßt nur einen Schluß zu: Ted Bundy war ein Psychopath, ein Begriff der heute so nicht mehr oft verwendet wird, sondern durch dissoziale Persönlichkeitsstörung ersetzt wird und als Krankheit anerkannt ist.
Bereits 1880 wurde die dissoziale Persönlichkeitsstörung als "moralische Irrsinn" diagnostiziert. In einem kriminologischen Buch aus dem Jahr 1893 wird der Psychopath, ich verwende diese Bezeichnung weiter, als "reiner Mörder" bezeichnet. Sie seien unfähig, den geringsten Abscheu über ihre grausame Tat zu empfinden.
In der Zeit nach 1900 wurde dieses antisoziale Verhalten durch die berüchtigte präfrontale Lobotomie behandelt, bei der man mit Hilfe eines eispickelähnlichen Instruments, das man durch die Knochen der Augenhöhle trieb, die Verbindungen zwischen Stirnhirn und dem übrigen Gehirn durchtrennte.

So, jetzt weiter im ursprünglichen Thema, in dessen Zusammenhang ich eine interessante Aussage von Bob Dekle gelesen habe:
"People think a criminal is a hunchbacked, cross-eyed little monster, slithering through the dark, leaving a trial of slime."
Ich habe es bewußt als Einstieg in die weiteren Ausführungen.
Psychopathen können Männer oder Frauen, Kinder oder Erwachsene sein. Nicht immer sind sie gewalttätig, aber stets gefährlich, weil sie keine Regeln anerkennen und ihnen kein Leben etwas gilt, außer dem eigenen.
Psychopathen haben irgendeinen Faktor an sich, der uns fremd und unverständlich ist, und keiner kann mit Sicherheit sagen, ob dieser, nennen wir es noch einmal Faktor, durch genetische oder pathologische Ursachen hervorgerufen wird oder auf eine Verderbtheit, nennen wir es das Böse, auf höherer Art zurückzuführen ist.
Namhafte Psychologen bestätigen immer wieder, dass es ihnen möglich ist, viele Ursachen zu erforschen und zu untersuchen, sie aber eingestehen müssen, dass es einfach das sog. Böse auch gibt.

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