Samstag, 26. März 2016

Der Fall Hinterkaifeck - Teil 18

Mit unbestrittenem Tötungsvorsatz und Mordrausch muß man auch auf die alte Cäcilia Gruber, sie war schon 72 Jahre alt, losgegangen sein.

Man kann hier die Schädelverletzungen betrachten:

Datei:Grubercaezilie.png ? Das Hinterkaifeck-Wiki

Bezeichnend ist zuerst der Hauptschlag in Triangelform, der zweifellos von einer anderen Waffe als der Reuthaue stammt. Dieser Schlag dürfte genügt haben, um die Schädeldecke zerspringen zu lassen.

Sehr wahrscheinlich ist auch ein Schlag in die Schläfengegend, er dürfte als erster erfolgt sein, wie auf der Skizze erkennbar.

Des weiteren werden wieder Würgemale erwähnt, was auf Abwehrverhalten des Opfers schließen läßt, bzw. einen Nahkampf. Damit entfällt wieder einmal mehr die Theorie, der Täter/die Täter könnten am Eingang von der Scheune zum Stall gelauert haben. Denn einem Menschen, dem ein heftiger Schlag auf die seitliche Schädeldecke trifft, immerhin führte er wahrscheinlich zu einem Sprung im Schädel, fällt um und wird bewußtlos, schlimmstenfalls fällt er sofort ins tiefe Koma. Der Mensch kann sich jedenfalls nicht mehr wehren und somit entfällt das würgen des Halses.

Es werden noch sieben weitere Schläge auf den Kopf angeführt.
Wie kam der Arzt, es war nur ein Arzt und ein Assistent anwesend, zu dieser Aussage?
Was war als Folge der Schläge erkennbar? Schürfungen etwa unter Haarschwarte, Löcher oder Kantenspuren?
Wie weit war die Verwesung eingetreten, es muß ein Gemisch aus verkrustetem Blut, Hirnwasser und evtl. Schädelmasse gewesen sein, in dem sich schon Maden und Würmer eingenistet hatten?
Der Schädel war zersprungen, nicht zertrümmert, was war die Waffe oder Gegenstand mit denen die sieben erwähnten Schläge geführt wurden?
Warum wurde der Schädel, einmal im Originalzustand, also mit Verkrustungen, Haaren, etc., nicht fotografiert oder wenigstens später einmal, als der Schädel ausgekocht, also im "nackten" Zustand fotografiert? Die Schädel, z.B. der Opfer Peter Kürtens, wurden sorgfältig fotografiert, so dass selbst anhand der Löcher, Zertrümmerungen und Sprünge die Tatwaffen eindeutig zugeordnet werden konnten!

Ich persönlich nehme an, dass die sieben Schläge im Grunde auch wieder von einem schweren genagelten Stiefel oder Schuh stammten. Das Opfer stöhnte noch und wurde mit einem heftigen Tritt gegen die seitliche Schädeldecke, sie war ohnehin schon schwer verwundet, praktisch zu Tode getreten. Wobei man aber auch hier nicht wissen kann, wie lange die Schwerstverletzte noch lebte.

Was die aufgefundenen Leichen in der Scheune angeht, sie lagen übereinander, mit Heu und obenauf einer alten Türe bedeckt, so bin ich überzeugt, dass sie dort einfach abgelegt wurden, damit die Täter sie nicht mehr sehen mußten und sie an ihre Tat erinnert wurden.
In diesem Zusammenhang wird immer von einer Beziehungstat gesprochen und dies wird heutzutage in der Regel mit einem intimen Verhältnis assoziiert.
Das sehe ich als falsch.
Es gibt Beziehungen unterschiedlicher Art: reine Freundschaftsbeziehungen, nachbarschaftliche Beziehungen, Geschäftsbeziehungen, etc.. Aus allen heraus kann ein Motiv für ein Verbrechen wachsen.

Nun stellt sich die Frage: warum wurden gerade die Frauen so heftig zugerichtet? Die alte Gruberin war schon im fortgeschrittenen Alter, der/die Täter hätten sie, genauso wie den alten Gruber, den kleinen Josef und die Magd mit einem oder mehreren Schlägen ganz einfach töten können.
Die Verletzungen der Frauen lassen auf Kampfgeschehen schließen, auf Abwehr und beschützen. Wann gehen Frauen derart wehr- und kampfesbereit los?
Wenn es um Kinder geht! Die Frauen wollten die Kinder beschützen!
 

Im nächsten Beitrag werde ich auf die Verletzungen der kleinen Cäcilie eingehen und mit deren Analyse ein völlig anderes Bild der Tatabfolge aufzeigen.

Zum Schluß noch Bilder von zersprungenen, bzw. zertrümmerten Schädeln. An ihnen ist gut erkennbar, dass auch ein einziger Schlag auf bestimmte Schädelbereiche genügt, um den Tod herbei zu führen.

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