Es ging seinerzeit um folgendes Buch: "Bundy, Ted - Conversations with a killer".
Die Gedanken die ich mir nach der Lektüre gemacht habe, habe ich hier zusammengefaßt.
Nachdem ich jetzt das Buch fast zu Ende gelesen habe, bin ich erschüttert. Aber was hatte ich mir auch erwartet? Leichte Plauderkost?
Nein, bestimmt nicht, aber einen ehrlichen Einblick in die Kindheit und Jugend.
Wahrscheinlich auch Reue (die zuletzt doch noch kam, aber nicht in diesem Buch), angesichts der Ungeheuerlichkeit und Unfaßbarkeit der Taten.
Doch man wird mitgenommen in eine dunkle Welt....er spricht direkt und offen darüber, wie er seine Opfer ausgespäht, angelockt und später ermordet hat.
Oft ist man benommen von der Wucht seiner Geständnisse.....
Hier ist nicht mehr der gut aussehende, brilliante Jurastudent (der nebenbei auch Psychologie studiert hatte) sondern ein eiskalter Mörder, der Aussehen und Intelligenz dazu nutzte, Verbrechen zu begehen, um Enttäuschungen, deren Verarbeitung in krankhafte Rachegelüste mündeten, auf blutige Weise zu rächen.
Im hirnorganischen Sinn war er sicher nicht krank - aber krank in der Seele, angetrieben von mörderischen Rachegelüsten, besessen von der unaussprechlichen Lust, Böses zu tun - oder sollen wir sagen, er war vom Bösen besessen?
Das Buch ist sicher keine Lesekost, die nur an der Oberfläche informiert!
Dieses Buch läßt mich einfach nicht los....ich will es weglegen und kann einfach nicht....ich lese immer wieder darin, will eine Erklärung, will dem Ursprung, dem Drehpunkt auf die Spur kommen....war er nicht vielleicht doch geisteskrank? Doch folgende Passage läßt mich erstarren....
"Because of my association with all that crimes, the experts refuse to perceive me as being, uh, even remotely - you know, anything that approaches being normal. I mean, I´m not an animal, and I´m not crazy and I´m not a split personality. That´s all there to do it. People refuse to believe that. That´s their problem.
There´s nothing in my background - I swear to God, and I know it - I´ve analyzed my own background and I know...there´s no doubt in my mind that there is nothing in my background, no one factor or collection of factors that would explain or otherwise lead to believe that I was capable of committing murder."
Hier zum besseren Verständnis die Übersetzung:
"Wegen meiner Verbindung mit all diesen Verbrechen, weigern sich die Experten für mich auch nur im Entferntesten für normal zu halten - Sie wissen, alles was sich an normal annähert.
Ich meine, ich bin kein Tier, und ich bin nicht verrückt, und ich bin nicht eine gespaltene Persönlichkeit. Das ist alles, was es zu sagen gibt. Menschen weigern sich, das zu glauben. Das ist ihr Problem.
Es gibt nichts in meinem Hintergrund -ich schwöre bei Gott, und ich weiß es,- ich habe meinen eigenen Hintergrund analysiert und ich weiß, es gibt keinen Zweifel in meinem Kopf, dass es nichts in meinem Hintergrund, kein Faktor oder eine Sammlung von Faktoren, die erklären würden oder auf andere Weise glauben ließen, dass ich in der Lage war, einen Mord zu begehen."
Manchmal ist es nicht schlecht, ein fremdsprachiges Buch zu lesen, denn dadurch werde ich gezwungen, langsamer zu lesen, denn wer kann schon von sich behaupten, außer er/sie arbeitet in einem dementsprechenden Beruf, ein Sprache perfekt zu sprechen?
Ist dieses langsamer lesen nicht eigentlich wie genauer zuhören?
Ich denke: ja!
Wie ich schon schrieb, "ackere" ich das Buch genau durch, um den Drehpunkt, die Situation, in der er gekippt ist, herauszufinden.
Was mir auffiel: er spricht häufig davon, dass er in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen ist, dass es um Glauben, nicht so sehr Kirchenbesuch ging und er in der Kirche gerne zu Hause war, d.h. sich dort engagiert hat.
Ich spüre heraus, dass ihm das sehr wichtig war, aus dem Glauben heraus, und er gerne dort war - ich habe ein gutes Elternhaus, meine Eltern lieben mich, alles ist normal und in Ordnung - Gott liebt mich!
Dann kommt eine erschütternde Erfahrung: er findet, im Erwachsenenalter, heraus, dass er nicht der Bruder seiner Schwester, sondern der Sohn seiner Schwester ist - jahrelang ist er belogen worden und das in einer Familie, in der auf den christlichen Glauben sehr viel Wert gelegt wurde.
Es ist ja nicht so, dass bei seinen Gesprächen das Thema "Christliches Elternhaus, christlicher Glaube" im Vordergrund steht, aber es fließt in vielen Sätzen einfach mit ein, wenn über Kindheit und Jugend gesprochen wird.
Man spürt die Rückerinnerung an eine glückliche Zeit, als ihm das nicht Äußerlichkeit war, sondern ein inneres Bedürfnis. Da steht auch die unausgesprochene Frage: wieso habe ich mich, als ich die Wahrheit über meine Herkunft erfuhr, die ich, neben der jahrelangen Lügerei als Makel empfand, nicht daran aufgerichtet?
Eine kleine Anmerkung von mir zur Orientierung: es kommt in solchen Situationen immer darauf an, wie groß die seelische Stärke nach so einer Erschütterung ist.
Es gibt Menschen, die sich, nach Überwindung der Enttäuschung, gar nichts daraus machen und sich sagen: naja, das ist doch im Grund deren Problem, ich bin da, ich gehe meinen Weg und meine Eltern, oder meine Mutter, schau ich im Leben nicht mehr an.
Andere wieder suchen im Gespräch die Erklärung und können, nach einiger Zeit, auch die Gründe verstehen, die eben aus der Moralvorstellung der Gesellschaft aus der Zeit der Geburt resultieren.
Andere wieder kippen völlig ab, lassen sich das aber nicht anmerken, dennoch geht die charakterliche Veränderung vor sich und das Ziel heißt: Rache!
So auch bei ihm: nach einer Zeit des Verfalls wandelte sich der schüchterne, introvertierte junge Mann zu einem exaltierten, dominanten Charakter, der sich, neben einem Jurastudium, auch für Sinologie einschrieb und sich politisch engagierte.
Fortsetzung folgt!
Die bunte Welt von "BDB"? Ganz einfach: Brigitte Deininger Bayern! Da Romane und Sachliteratur, gepaart mit eigenen Geschichten und Abhandlungen immer mein Steckenpferd waren, freue ich mich, manches den geneigten Lesern öffentlich machen zu können. Ich wünsche ein reiches Lesevergnügen und spannende Lesemomente!
Samstag, 26. März 2016
Der Fall Hinterkaifeck - Teil 18
Mit unbestrittenem Tötungsvorsatz und Mordrausch muß man auch auf die alte Cäcilia Gruber, sie war schon 72 Jahre alt, losgegangen sein.
Man kann hier die Schädelverletzungen betrachten:
Datei:Grubercaezilie.png ? Das Hinterkaifeck-Wiki
Bezeichnend ist zuerst der Hauptschlag in Triangelform, der zweifellos von einer anderen Waffe als der Reuthaue stammt. Dieser Schlag dürfte genügt haben, um die Schädeldecke zerspringen zu lassen.
Sehr wahrscheinlich ist auch ein Schlag in die Schläfengegend, er dürfte als erster erfolgt sein, wie auf der Skizze erkennbar.
Des weiteren werden wieder Würgemale erwähnt, was auf Abwehrverhalten des Opfers schließen läßt, bzw. einen Nahkampf. Damit entfällt wieder einmal mehr die Theorie, der Täter/die Täter könnten am Eingang von der Scheune zum Stall gelauert haben. Denn einem Menschen, dem ein heftiger Schlag auf die seitliche Schädeldecke trifft, immerhin führte er wahrscheinlich zu einem Sprung im Schädel, fällt um und wird bewußtlos, schlimmstenfalls fällt er sofort ins tiefe Koma. Der Mensch kann sich jedenfalls nicht mehr wehren und somit entfällt das würgen des Halses.
Es werden noch sieben weitere Schläge auf den Kopf angeführt.
Wie kam der Arzt, es war nur ein Arzt und ein Assistent anwesend, zu dieser Aussage?
Was war als Folge der Schläge erkennbar? Schürfungen etwa unter Haarschwarte, Löcher oder Kantenspuren?
Wie weit war die Verwesung eingetreten, es muß ein Gemisch aus verkrustetem Blut, Hirnwasser und evtl. Schädelmasse gewesen sein, in dem sich schon Maden und Würmer eingenistet hatten?
Der Schädel war zersprungen, nicht zertrümmert, was war die Waffe oder Gegenstand mit denen die sieben erwähnten Schläge geführt wurden?
Warum wurde der Schädel, einmal im Originalzustand, also mit Verkrustungen, Haaren, etc., nicht fotografiert oder wenigstens später einmal, als der Schädel ausgekocht, also im "nackten" Zustand fotografiert? Die Schädel, z.B. der Opfer Peter Kürtens, wurden sorgfältig fotografiert, so dass selbst anhand der Löcher, Zertrümmerungen und Sprünge die Tatwaffen eindeutig zugeordnet werden konnten!
Ich persönlich nehme an, dass die sieben Schläge im Grunde auch wieder von einem schweren genagelten Stiefel oder Schuh stammten. Das Opfer stöhnte noch und wurde mit einem heftigen Tritt gegen die seitliche Schädeldecke, sie war ohnehin schon schwer verwundet, praktisch zu Tode getreten. Wobei man aber auch hier nicht wissen kann, wie lange die Schwerstverletzte noch lebte.
Was die aufgefundenen Leichen in der Scheune angeht, sie lagen übereinander, mit Heu und obenauf einer alten Türe bedeckt, so bin ich überzeugt, dass sie dort einfach abgelegt wurden, damit die Täter sie nicht mehr sehen mußten und sie an ihre Tat erinnert wurden.
In diesem Zusammenhang wird immer von einer Beziehungstat gesprochen und dies wird heutzutage in der Regel mit einem intimen Verhältnis assoziiert.
Das sehe ich als falsch.
Es gibt Beziehungen unterschiedlicher Art: reine Freundschaftsbeziehungen, nachbarschaftliche Beziehungen, Geschäftsbeziehungen, etc.. Aus allen heraus kann ein Motiv für ein Verbrechen wachsen.
Nun stellt sich die Frage: warum wurden gerade die Frauen so heftig zugerichtet? Die alte Gruberin war schon im fortgeschrittenen Alter, der/die Täter hätten sie, genauso wie den alten Gruber, den kleinen Josef und die Magd mit einem oder mehreren Schlägen ganz einfach töten können.
Die Verletzungen der Frauen lassen auf Kampfgeschehen schließen, auf Abwehr und beschützen. Wann gehen Frauen derart wehr- und kampfesbereit los?
Wenn es um Kinder geht! Die Frauen wollten die Kinder beschützen!
Im nächsten Beitrag werde ich auf die Verletzungen der kleinen Cäcilie eingehen und mit deren Analyse ein völlig anderes Bild der Tatabfolge aufzeigen.
Zum Schluß noch Bilder von zersprungenen, bzw. zertrümmerten Schädeln. An ihnen ist gut erkennbar, dass auch ein einziger Schlag auf bestimmte Schädelbereiche genügt, um den Tod herbei zu führen.
Man kann hier die Schädelverletzungen betrachten:
Datei:Grubercaezilie.png ? Das Hinterkaifeck-Wiki
Bezeichnend ist zuerst der Hauptschlag in Triangelform, der zweifellos von einer anderen Waffe als der Reuthaue stammt. Dieser Schlag dürfte genügt haben, um die Schädeldecke zerspringen zu lassen.
Sehr wahrscheinlich ist auch ein Schlag in die Schläfengegend, er dürfte als erster erfolgt sein, wie auf der Skizze erkennbar.
Des weiteren werden wieder Würgemale erwähnt, was auf Abwehrverhalten des Opfers schließen läßt, bzw. einen Nahkampf. Damit entfällt wieder einmal mehr die Theorie, der Täter/die Täter könnten am Eingang von der Scheune zum Stall gelauert haben. Denn einem Menschen, dem ein heftiger Schlag auf die seitliche Schädeldecke trifft, immerhin führte er wahrscheinlich zu einem Sprung im Schädel, fällt um und wird bewußtlos, schlimmstenfalls fällt er sofort ins tiefe Koma. Der Mensch kann sich jedenfalls nicht mehr wehren und somit entfällt das würgen des Halses.
Es werden noch sieben weitere Schläge auf den Kopf angeführt.
Wie kam der Arzt, es war nur ein Arzt und ein Assistent anwesend, zu dieser Aussage?
Was war als Folge der Schläge erkennbar? Schürfungen etwa unter Haarschwarte, Löcher oder Kantenspuren?
Wie weit war die Verwesung eingetreten, es muß ein Gemisch aus verkrustetem Blut, Hirnwasser und evtl. Schädelmasse gewesen sein, in dem sich schon Maden und Würmer eingenistet hatten?
Der Schädel war zersprungen, nicht zertrümmert, was war die Waffe oder Gegenstand mit denen die sieben erwähnten Schläge geführt wurden?
Warum wurde der Schädel, einmal im Originalzustand, also mit Verkrustungen, Haaren, etc., nicht fotografiert oder wenigstens später einmal, als der Schädel ausgekocht, also im "nackten" Zustand fotografiert? Die Schädel, z.B. der Opfer Peter Kürtens, wurden sorgfältig fotografiert, so dass selbst anhand der Löcher, Zertrümmerungen und Sprünge die Tatwaffen eindeutig zugeordnet werden konnten!
Ich persönlich nehme an, dass die sieben Schläge im Grunde auch wieder von einem schweren genagelten Stiefel oder Schuh stammten. Das Opfer stöhnte noch und wurde mit einem heftigen Tritt gegen die seitliche Schädeldecke, sie war ohnehin schon schwer verwundet, praktisch zu Tode getreten. Wobei man aber auch hier nicht wissen kann, wie lange die Schwerstverletzte noch lebte.
Was die aufgefundenen Leichen in der Scheune angeht, sie lagen übereinander, mit Heu und obenauf einer alten Türe bedeckt, so bin ich überzeugt, dass sie dort einfach abgelegt wurden, damit die Täter sie nicht mehr sehen mußten und sie an ihre Tat erinnert wurden.
In diesem Zusammenhang wird immer von einer Beziehungstat gesprochen und dies wird heutzutage in der Regel mit einem intimen Verhältnis assoziiert.
Das sehe ich als falsch.
Es gibt Beziehungen unterschiedlicher Art: reine Freundschaftsbeziehungen, nachbarschaftliche Beziehungen, Geschäftsbeziehungen, etc.. Aus allen heraus kann ein Motiv für ein Verbrechen wachsen.
Nun stellt sich die Frage: warum wurden gerade die Frauen so heftig zugerichtet? Die alte Gruberin war schon im fortgeschrittenen Alter, der/die Täter hätten sie, genauso wie den alten Gruber, den kleinen Josef und die Magd mit einem oder mehreren Schlägen ganz einfach töten können.
Die Verletzungen der Frauen lassen auf Kampfgeschehen schließen, auf Abwehr und beschützen. Wann gehen Frauen derart wehr- und kampfesbereit los?
Wenn es um Kinder geht! Die Frauen wollten die Kinder beschützen!
Im nächsten Beitrag werde ich auf die Verletzungen der kleinen Cäcilie eingehen und mit deren Analyse ein völlig anderes Bild der Tatabfolge aufzeigen.
Zum Schluß noch Bilder von zersprungenen, bzw. zertrümmerten Schädeln. An ihnen ist gut erkennbar, dass auch ein einziger Schlag auf bestimmte Schädelbereiche genügt, um den Tod herbei zu führen.
Der Fall Hinterkaifeck - Teil 17
Sehr schlimm zugerichtet war auch der Schädel der Victoria Gabriel:
Datei:Gabrielvictoria.png ? Das Hinterkaifeck-Wiki
Wieder ist die obere rechte Gesichtshälfte eingeschlagen, am stärksten ist der Schlag auf dem Jochbein angekommen. Die Schläfengegend ist weniger stark betroffen.
Auf der oberen rechten Schädelseite befand sich ein kleines rundes Loch, das von einer anderen Tatwaffe als der Reuthaue herrührte, also den im Stall aufgefundenen und, damals spurentechnisch wertlosen, Pickel. Denn die Kühe hatten ihn bereits beleckt und keinerlei Blut war daran zu finden.
Wirklich interessant sind die neun sternförmigen Wunden am Kopf.
Es wird immer angenommen, dass hier entweder ein Übertötung vorlag, also in einem Ausnahmezustand immer wieder zugeschlagen wurde, oder der Täter sein Opfer ruhig stellen wollte. Als Tatwaffe gilt die Reuthaue, die unfachmännisch instand gesetzt wurde und an deren Flachseite ein Schraube hervorstand.
Wenden wir uns also dem angenommenen und vielfach publizierten Tatverlauf zu.
Das Opfer wird in den Stall gelockt, angeblich durch das Brüllen einer Kuh (ein Versuch der Polizei ergab, dass Geräusche aus dem Stall im Wohntrakt nicht zu hören waren!).
Das Opfer betritt den Stall, bemerkt nichts (der dort angekettete Hund muß taub gewesen oder tief geschlafen haben, da er "seinen" Menschen nicht warnte, ob wohl er, nach übereinstimmenden Aussagen, ein guter Wachund war!).
Das Opfer geht weiter in die angrenzende Tenne und wird dort brutal niedergemacht.
Und das alles in einer heftigen Sturmnacht, ohne Licht im Stockdunkeln!
Um sich ein etwaiges Bild dieser Dunkelheit zu machen, denke man an eine Sturmnacht, in welcher der Strom ausgefallen ist. In Haus/Wohnung brennt kein Licht, die Straßenbeleuchtung auch nicht. Wenn man nicht gerade einen ständigen Platz hat, an dem eine Taschlampe/Kerzen aufbewahrt werden, stolpert man zuerst ziemlich unsicher herum, stößt sich evtl. Zehen oder Kopf. Und hat man dann seine "Notbleuchtung" ist dann nicht wirklich viel zu erkennen.
Um wieviel dunkler muß es in der Tenne eines Hofes sein. Natürlich kann man einwenden, dass einer der Täter eine Lampe gehalten hat, als eine weiter Täter dem Opfer die neun Wunden am Kopf zu fügte. Im Schummerlicht, mit ungeheurer Treffsicherheit auf eine kleine Fläche - unglaubwürdig!
und denken wir logisch weiter: um das Opfer zu töten hätte ein einziger Schlag mit der scharfen Seite der Reuthaue genügt - sie hätte den Schädel vollständig gespalten (denken wir an die Magd, die zwei Schläge mit der Reuthaue erhielt, von ihr können die an der Reuthaue gefundenen Frauenhaare stammen; die Haarfarbe der Frauenhaare auf der Reuthaue werden nicht beschrieben, können also auch von der Magd stammen!)
Gehen wir also weiterhin davon aus, wie bereits erwähnt, dass der eigentliche Tatort der Hausflur im Wohntrakt war. Die Täter, nachdem sie den alten Gruber erschlagen haben, dringen weiter vor. Die Frauen, die noch auf gewesen sein müssen, vielleicht hielten sie sich in der Küche auf, werden aufmerksam. Victoria, groß und kräftig, wehrt sich sofort. Sie muß einem der Täter sehr nahe gekommen sein, sonst hätte dieser sie nicht würgen können. Die Schlagabfolge ist hypothetisch, könnte aber so verlaufen sein: zuerst den Schlag mit dem Pickel auf die Seite, dann mit der Flachseite der Reuthaue ins Gesicht.
Victoria Gabriel fällt zu Boden, scheint tot zu sein.
Die Täter ermorden die anderen Familienangehörigen, da stöhnt Victoria Gabriel auf, bewegt sich. Einer der Täter bekommt Panik und - nein, er drischt nicht neumal mit der Reuthaue zu, er tritt ihr mit einem genagelten Stiefel oder Schuh auf den Kopf, mit aller Kraft und voller Wucht!
Victoria Gabriel ist entweder tot oder ins tiefe Koma gefallen, das kann leider nicht mehr nachgewiesen werden; die Obduktion war ja äußerst dürftig, bzw. nicht viel mehr möglich, da nach vier Tagen die Leichen schon teilweise in Verwesung übergangen waren.
Wie komme ich zu dieser Annahme?
- im Außenbereich des Hofes der Abdruck eines genagelten Schuhs sichergestellt
- im Hausgang und Küchenvorplatz fanden sich Blutflecke und der blutige Abdruck eines Schuhs
Genagelte Schuhe waren und sind, sie werden heutzutage noch teilweise beim Bergsteigen verwendet, schwere Schuhe, die an der Sohle mit Nägeln beschlagen sind.
Teilweise ist die ganze Sohle mit Nägeln überzogen, teilweise nur der vordere Teil der Sohle.
Die modernen Nachfolger sind die Spikes an Sportschuhen.
Im Anhang kann man solche Schuhe betrachten und es dürfte außer Zweifel stehen, dass man bei einem festen Tritt gegen den Kopf dem Opfer schwere Verletzungen zufügen kann!
Auch die Schuhnägel können ganz unterschiedliche Formen haben:
Google-Ergebnis für http://www.historische-marketenderei.com/Bilder/Absatznagel.jpg
Nagel ? Wikipedia
Datei:Gabrielvictoria.png ? Das Hinterkaifeck-Wiki
Wieder ist die obere rechte Gesichtshälfte eingeschlagen, am stärksten ist der Schlag auf dem Jochbein angekommen. Die Schläfengegend ist weniger stark betroffen.
Auf der oberen rechten Schädelseite befand sich ein kleines rundes Loch, das von einer anderen Tatwaffe als der Reuthaue herrührte, also den im Stall aufgefundenen und, damals spurentechnisch wertlosen, Pickel. Denn die Kühe hatten ihn bereits beleckt und keinerlei Blut war daran zu finden.
Wirklich interessant sind die neun sternförmigen Wunden am Kopf.
Es wird immer angenommen, dass hier entweder ein Übertötung vorlag, also in einem Ausnahmezustand immer wieder zugeschlagen wurde, oder der Täter sein Opfer ruhig stellen wollte. Als Tatwaffe gilt die Reuthaue, die unfachmännisch instand gesetzt wurde und an deren Flachseite ein Schraube hervorstand.
Wenden wir uns also dem angenommenen und vielfach publizierten Tatverlauf zu.
Das Opfer wird in den Stall gelockt, angeblich durch das Brüllen einer Kuh (ein Versuch der Polizei ergab, dass Geräusche aus dem Stall im Wohntrakt nicht zu hören waren!).
Das Opfer betritt den Stall, bemerkt nichts (der dort angekettete Hund muß taub gewesen oder tief geschlafen haben, da er "seinen" Menschen nicht warnte, ob wohl er, nach übereinstimmenden Aussagen, ein guter Wachund war!).
Das Opfer geht weiter in die angrenzende Tenne und wird dort brutal niedergemacht.
Und das alles in einer heftigen Sturmnacht, ohne Licht im Stockdunkeln!
Um sich ein etwaiges Bild dieser Dunkelheit zu machen, denke man an eine Sturmnacht, in welcher der Strom ausgefallen ist. In Haus/Wohnung brennt kein Licht, die Straßenbeleuchtung auch nicht. Wenn man nicht gerade einen ständigen Platz hat, an dem eine Taschlampe/Kerzen aufbewahrt werden, stolpert man zuerst ziemlich unsicher herum, stößt sich evtl. Zehen oder Kopf. Und hat man dann seine "Notbleuchtung" ist dann nicht wirklich viel zu erkennen.
Um wieviel dunkler muß es in der Tenne eines Hofes sein. Natürlich kann man einwenden, dass einer der Täter eine Lampe gehalten hat, als eine weiter Täter dem Opfer die neun Wunden am Kopf zu fügte. Im Schummerlicht, mit ungeheurer Treffsicherheit auf eine kleine Fläche - unglaubwürdig!
und denken wir logisch weiter: um das Opfer zu töten hätte ein einziger Schlag mit der scharfen Seite der Reuthaue genügt - sie hätte den Schädel vollständig gespalten (denken wir an die Magd, die zwei Schläge mit der Reuthaue erhielt, von ihr können die an der Reuthaue gefundenen Frauenhaare stammen; die Haarfarbe der Frauenhaare auf der Reuthaue werden nicht beschrieben, können also auch von der Magd stammen!)
Gehen wir also weiterhin davon aus, wie bereits erwähnt, dass der eigentliche Tatort der Hausflur im Wohntrakt war. Die Täter, nachdem sie den alten Gruber erschlagen haben, dringen weiter vor. Die Frauen, die noch auf gewesen sein müssen, vielleicht hielten sie sich in der Küche auf, werden aufmerksam. Victoria, groß und kräftig, wehrt sich sofort. Sie muß einem der Täter sehr nahe gekommen sein, sonst hätte dieser sie nicht würgen können. Die Schlagabfolge ist hypothetisch, könnte aber so verlaufen sein: zuerst den Schlag mit dem Pickel auf die Seite, dann mit der Flachseite der Reuthaue ins Gesicht.
Victoria Gabriel fällt zu Boden, scheint tot zu sein.
Die Täter ermorden die anderen Familienangehörigen, da stöhnt Victoria Gabriel auf, bewegt sich. Einer der Täter bekommt Panik und - nein, er drischt nicht neumal mit der Reuthaue zu, er tritt ihr mit einem genagelten Stiefel oder Schuh auf den Kopf, mit aller Kraft und voller Wucht!
Victoria Gabriel ist entweder tot oder ins tiefe Koma gefallen, das kann leider nicht mehr nachgewiesen werden; die Obduktion war ja äußerst dürftig, bzw. nicht viel mehr möglich, da nach vier Tagen die Leichen schon teilweise in Verwesung übergangen waren.
Wie komme ich zu dieser Annahme?
- im Außenbereich des Hofes der Abdruck eines genagelten Schuhs sichergestellt
- im Hausgang und Küchenvorplatz fanden sich Blutflecke und der blutige Abdruck eines Schuhs
Genagelte Schuhe waren und sind, sie werden heutzutage noch teilweise beim Bergsteigen verwendet, schwere Schuhe, die an der Sohle mit Nägeln beschlagen sind.
Teilweise ist die ganze Sohle mit Nägeln überzogen, teilweise nur der vordere Teil der Sohle.
Die modernen Nachfolger sind die Spikes an Sportschuhen.
Im Anhang kann man solche Schuhe betrachten und es dürfte außer Zweifel stehen, dass man bei einem festen Tritt gegen den Kopf dem Opfer schwere Verletzungen zufügen kann!
Auch die Schuhnägel können ganz unterschiedliche Formen haben:
Google-Ergebnis für http://www.historische-marketenderei.com/Bilder/Absatznagel.jpg
Nagel ? Wikipedia
Mittwoch, 2. März 2016
Mein Lesetagebuch - Teil 4
Kaum war das Buch "Michail und Natascha - der letzte Zar und seine große Liebe" per Post angekommen, mußte ich gleich meine Nase hinein stecken.
Natürlich hatte ich schon von Michail, dem Bruder des Zaren Nikolaus II., gehört, aber dass er eine große Liebe hatte, war mir neu.
Wer war nun die Frau, die er so sehr liebte, adelig, bürgerlich? Woher kam sie, denn Michael war der begehrteste Junggeselle Europas....
Micael war ein Mann, der einen absolut unbestechlichen Blick für schöne Frauen hatte, denn bereits vor Natascha hatte er sich in eine schöne Frau verliebt, ihres Zeichens Hofdame und somit für den "erlauchten" Kreis als Ehefrau indiskutabel. Als Mätresse weiter kein Problem....
Das ist überhaupt eine ganz verlogene Sache: auf der einen Seite wurde eine Frau, oder auch Mann, aus bürgerlichen oder dem niedrigen Adel als indiskutabel angesehen, und die Liebenden wurden schweren Repressalien ausgesetzt, das konnte bis zur Verweisung aus dem Land und dem Einzug des persönlichen Vermögens gehen, was beinahe einer Entmündigung gleichkam, auf der anderen wurde man als Geliebte/Geliebter akzeptiert.
Schaut man in die Geschichte hinein, gibt es genügend Beispiele, aber hier will ich speziell auf diesen Abschnitt, bzw. Familie eingehen:
Zar Nikolaus II. hatte zwar vor seiner Ehe eine Geliebte, offiziell abgesegnet, war aber allen Informationen nach ein treuer Ehemann.
Seiner Frau, Alexandra, die sich nach außen puritanisch gab, wurde eine Affaire, jetzt nicht mit Rasputin, einem Offizier namens Orlow nachgesagt und dem Klatsch nach galt er als Vater ihres Sohnes Alexeij. Hinter der schwülen Freundschaft zu Anna Wyrubowa wurde eine zeitweise lesbische Beziehung vermutet.
Olga, eine Schwester Nikolaus II., hatte Geliebten, Kulikowski, den sie später, nach ihrer Scheidung, auch heiratete und gemeinsame Kinder mit ihm hatte.
Großfürst Dmitri, einer der späteren Mörder Rasputins, galt zeitweise als bisexuell und vergnügte sich mit Felix Jussupow, der bisexuell war und sich mitunter als Frau verkleidete, im Petersburger Nachtleben.
Nikolascha, einer von Nikolaus Onkeln, hatte mit seiner späteren Ehefrau, Anastasia, auch Stana genannt, als sie noch mit dem Fürsten Leuchtenberg verheiratet war, eine heiße Liebesaffaire. Nach ihrer Scheidung heiratete er sie, war aber Informationen nach zuerst ein treuer Ehemann, nahm sich jedoch auch eine Mätresse, wurde später, im etwas reiferen Alter, immerhin war er bei der Geburt des ersten Kindes 62 Jahre alt, Vater von fünf unehelichen Kindern.
Sergeij, der Mann von Alexandras Schwester Ella, war homosexuell und lebte diese Veranlagung aus, führte vor den Augen der Welt eine Scheinehe und quälte seine Frau mit grundloser Eifersucht.
Ja, Michael verliebte sich in die wunderschöne und kluge Natascha Wulfert, so hieß sie damals und war mit einem Offizier verheiratet, hatte mit ihm allerdings keine Kinder.
Es muß Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, tiefe, echte Liebe,jedenfalls hatte das Herz von Anbeginn an "ja" gesagt.
Wie gesagt, als Mätresse wäre die Frau an seiner Seite kein Problem gewesen, aber die Zarin Alexandra konnte die Frau, aus persönlichen Gründen, einfach nicht ausstehen. Die "feine" Gesellschaft, welche die Zarin ansonsten ignorierten, schloß sich dieser Meinung an. Es begann ein regelrechtes Kesseltreiben gegen die Frau...
Als Natascha auch noch schwanger von Michael wurde, welch ein pikantes Klatschthema, erreichten die Gemeinheiten den ersten Höhepunkt.
Michael wurde wütend und sann auf einen Ausweg: er wollte Natascha jetzt heiraten, unbedingt. Ein Plan wurde ersonnen...
Natascha brachte den gemeinsamen Sohn auf die Welt und wurde anschließend von ihrem Ehemann geschieden.
Doch die Sache mit der Heirat war nicht so einfach wie gedacht, denn die Ochrana überwachte das Paar. Und auch in der russisch-orthodoxen Kirche war es üblich, dreimal das Aufgebot zu verlesen.
Eine Lösung wurde gefunden: das Paar fuhr nach Bad Kissingen und genoß den mondänen Badebetrieb, wobei Michael verkündete, sie würden nach Cannes reisen, um dort mit dem Automobil, er war ein Autonarr, eine ausgedehnte Tour zu unternehmen.
Was dann geschah, war abenteuerlich: das Auto wurde in den Zug nach Cannes verladen, das Gefolge stieg ein, das Paar auch....nein, es setzte sich, ganz unauffälig gekleidet, in den Zug nach Wien. Doch die Ochrana fiel auf die Komödie herein und folgte dem Zug nach Cannes.
Das Paar ließ sich in der serbisch-orthodoxen Kirche in Wien trauen, die Ehe war somit unauflöslich.
Zwei Wochen nach seiner Rückkehr nach Russland gestand Michael seinem Bruder die Eheschließung. Doch anstatt verständnisvoll zu reagieren, schließlich hatte auch er aus Liebe geheiratet, reagierte Nikolaus, natürlich beeinflußt von Alexandra, ungewöhnlich hart.
Der Grund für diese Härte lag darin begründet, dass Michail, sollten Alexij und Nikolaus sterben, der nächste Anwärter auf den Thron war. Das kränkte Alexandra und mit dieser unerwünschten Heirat konnte sie endlich den Prätendenten auf legale Weise los werden und gleichzeitig versuchen, ihre Idee, ihre Tochter, Großfürstin Olga an Michails Stelle, im Fall der Fälle, auf den Thron zu setzen, natürlich mit ihr als Mitregentin, umzusetzen.
Damit man sich ein Bild dieser Maßnahmen machen kann, führe ich einige Punkte an:
Da war zuerst die Nichtanerkennung der Heirat durch den Zaren.
Dann sollte Michail sofort nach Rußland zurükkehren und seine Güter unter Vormundschaft, das kam der Erklärung gleich, er wäre geisteskrank, stellen lassen.
Sie sollte, als kriminelle Person, aus Russland verbannt bleiben.
Sollte er allein kommen und sich scheiden lassen, würde er für persönliche Aufgaben verwendet werden.
Bevor er nicht geschieden wäre, würde ihn der Zar nicht empfangen.
Wie gesagt, das sind nur kurze Auszüge!
Selbst hartgesottene Mitglieder der Petersburger Gesellschaft waren erstaunt über die strenge Strafe und als durchsickerte, dass Alexandra hinter diesen Demütigungen stand, galt die Sympathie in weiten Kreisen nicht mehr Nikolaus, sondern Michail.
Es war natürlich klar, dass Michail jetzt erst recht hinter der Frau stand, die liebte, die ihm ein Kind geboren hatte und die er geheiratet hatte.
In einem Brief machte er den Zaren darauf aufmerksam, dass die Eheschließung in der serbisch-orthodoxen Kirche genauso heilig und unauflöslich war, wie in der russisch-orthodoxen Kirche; beide Konfessionen waren gleichgestellt. Doch der Zar war, wie üblich unter dem Einfluß seiner Frau, auf beiden Ohren taub und ließ sich nicht erweichen.
Michail blieb daraufhin mit seiner Frau noch eine Weile in Paris und suchte sich dann ein Anwesen in England. Dort lebte bereits ein verbannntes Romanowpaar und genoß dort gesellschaftliches Ansehen. Michail wurde fündig und mietete Knebworth, das mit viel Geschmack eingerichtet wurde. Das Paar lebte dort glücklich, frei und fühlte sich mehr als ein Jahr dort wohl, mit Kindern, Hund und gesellschaftlichen Verbindungen.
Dann begann der 1.Weltkrieg und Michail "durfte", mit Frau und Kind, nach Russland zurückkehren, seine persönlichen Güter blieben allerdings noch eine zeitlang unter Treuhandschaft....
Michail bekam eine Einheit zugeteilt, die unter dem Namen "Wilde Division" bekannt wurde und deren Soldaten, ein bunt gemischter Haufen verschiedener Herkunft und Religion, anerkannt tapfer und tollkühn waren. Michail, nicht weniger tapfer führte sie zu zahlreichen militärischen Siegen und sicherte sich so Anerkennung in der russischen Armee und Teilen des kaiserlichen Hauses.
Privat verbesserte sich auch die Situation Michails und Nataschas. Sie bezogen ein Haus in Zarskoje Sjelo, der Name bedeutet ganz einfach Zarendorf, renovierten es und richteten es liebevoll ein. Sie hielten sich mit ihrem Sohn, ihren Hunden und ihren Gästen, Michail und Natascha hatten durchaus Freunde, gerne im großen Garten auf.Jedem, der sie kannte, fiel die enge Verbundenheit des Paares auf.
Nach und nach stellten sich auch Mitglieder der Romanowfamilie ein und entdecken nicht nur die Gastfreundlichkeit des Paares, sondern auch die Möglichkeit, geistvolle Gespräche auf hohem Niveau führen zu könnten.
Das ärgerte wiederum die Zarin Alexandra, die nun ihrerseits überlegte, wie sie dem Paar die Atmosphäre vergiften konnte. Nur: der Zar war an der Front und sie eigentlich damit beschäftigt, Russland zu "regieren".
Es ergab sich dann aber doch die Gelegenheit zu einem giftigen Seitenhieb: Anfang 1917 stellte ein Fotograf das Bild Michails, in der Uniform der "Wilden Division", an der Seite seine Frau, in seinem Schaufenster aus. Alexandra ließ das Bild sofort entfernen...wie kleinlich!
Doch das Paar ließ sich davon nicht beeindrucken, zumal Michail zwischenzeitlich an Diphterie erkrankt war, einer damals lebensgefährlichen Krankheit. Doch Michail wurde gesund, besuchte zunächst seinen Bruder in Mogilew, wovon er bitter enttäuscht war, kehrte dann aber zu seiner Division zurück.
Doch offensichtlich konnte der Bruder über seinen Schatten springen: die von Michail geschlossene Ehe wurde von Nikolaus als morganatische Ehe anerkannt. Nathalie wurde der Titel der Gräfin Brassowa verliehen. Ihr Sohn Georgi wurde im März 1915 als legitimer Nachkomme Michails anerkannt.
Als Nikolaus im Februar 1917 abdankte, ging die Macht an seinen Bruder über, der sofort den Thron ablehnte und auf die existierende provisiorische Regierung verwies.
Die provisorische Regierung zerfiel jedoch kurze Zeit später und Alexander Kerenski übernahm die Macht.
Nach seinem Thronverzicht lebte er für wenige Monate recht unbehelligt und unberührt von der Politik mit seiner Frau Natascha in Gatschina. Aber man fürchtete bald eine monarchistische Konterrevolution, daher wurden die Freiheiten der ganzen Familie Romanow zusehends eingeschränkt.
Ab August 1917 standen Michail, Natascha und Nicholas Johnson auf Anordnung von Alexander Kerenski unter Arrest. In Russland herrschte Chaos, und die Romanows begannen das Land zu verlassen, als Exil hatte man England gewählt. Der britische König konnte. oder wollte, ihnen nicht die Einreise gewähren. Im Herbst 1917 begann die Oktoberrevolution, in der die Bolschewiki die Macht übernahmen.
Michail erkannte die von den neuen Machthabern ausgehende Gefahr für sich und seine Familie. In einem eigens angefertigten Dokument ließ er sich von den Bolschewiki bestätigen, dass seine Familie kein Feind der neuen Sowjetmacht sei. Wenige Tage danach ließ der Rat der Volkskommissare den Bürger Michail Romanow dennoch in die Verbannung nach Perm bringen. Seine Familie und einige Diener, u.a. seinSekretär Johnson, der trotz seines englisch klingenden Namens ein waschechter Russe war, begleiteten ihn. Untergebracht in einem Hotel, wurden die Verbannten streng bewacht. Bedroht von Gefängnis, konnte er seine Frau und seinen Sohn überzeugen, Perm sofort zu verlassen.
Anfang Juni 1918 beschloss das Permer Parteikomitee der Bolschewiki eigenmächtig, den Großfürsten Michail Romanow umzubringen, damit er nicht zu den Truppen unter Admiral Koltschak überlaufen konnte.Zunächst wurden seine Freiheiten, die ihm als Bürger Romanow zugesichert waren, stark beschnitten.
In der Nacht vom 12. auf den 13. Juni 1918 drangen bewaffnete Männer unter der Führung von Markow in das Hotel ein, in dem der Großfürst festgesetzt war, und schafften ihn in einer Kutsche aus Perm heraus, nach Motowilicha. Michail, dem man das Reiseziel Mogilew, etwa 2400 km in westlicher Richtung, genannt hatte, fragte wohin die Reise nun eigentlich ginge. Man erklärte ihm, man würde ihn zu einem Eisenbahnknotenpunkt bringen, da eine Abreise an einer belebten Bahnstation Aufsehen erregen würde. Hinter Motowilicha lag ein Parrafinlager, Malaja Jasowaja, und dahinter begann ein Wäldchen. Die Kutschen hielten auf der Straße und es ging in den Wald hinein, unter der Erklärung, dahinter läge der Eisenbahnknotenpunkt.
Dann wurde der kaltblütige Mord ausgeführt und es gab kein Ritual, in dem noch beten durfe, die letzte Zigarette rauchen, auch die Augen wurden nicht verbunden, nur einfach die Waffen abgedrückt. Die Leichen wurden beraubt und im Wald vergraben. Das Grab des Großfürsten und seines Begleiters wurde bis heute nicht gefunden, man errichtete allerdings in neuerer Zeit ein Gedenkkreuz.
Der Mörder und seine Truppe ließ sich anschließend fotografieren und später schrieb Markow ein Buch über den Mord, er nannte es Erinnerungen.
Die Hinrichtung wurde wenig später nachträglich durch die Führungsebene der Bolschewiki gebilligt. Der Beschluss, die restliche Zarenfamilie zu ermorden, wurde an höchster Stelle in Moskau gefasst. Es besteht kein Zweifel mehr, dass die führenden Köpfe der Bolschewiki, insbesondere auch Lenin und Jakow Swerdlow, daran Teil hatten.
Michails Frau Natascha und dem gemeinsamen Sohn gelang die Flucht, sie wurden, mit Anderen, in Odessa an Bord eines englischen Schiffes genommen.
Sie lebten in Paris, Georgi kam einige Jahre später bei einem Unfall ums Leben. Natascha starb 1952, völlig verarmt, an Krebs und wurde in Paris beigesetzt.
Natürlich hatte ich schon von Michail, dem Bruder des Zaren Nikolaus II., gehört, aber dass er eine große Liebe hatte, war mir neu.
Wer war nun die Frau, die er so sehr liebte, adelig, bürgerlich? Woher kam sie, denn Michael war der begehrteste Junggeselle Europas....
Micael war ein Mann, der einen absolut unbestechlichen Blick für schöne Frauen hatte, denn bereits vor Natascha hatte er sich in eine schöne Frau verliebt, ihres Zeichens Hofdame und somit für den "erlauchten" Kreis als Ehefrau indiskutabel. Als Mätresse weiter kein Problem....
Das ist überhaupt eine ganz verlogene Sache: auf der einen Seite wurde eine Frau, oder auch Mann, aus bürgerlichen oder dem niedrigen Adel als indiskutabel angesehen, und die Liebenden wurden schweren Repressalien ausgesetzt, das konnte bis zur Verweisung aus dem Land und dem Einzug des persönlichen Vermögens gehen, was beinahe einer Entmündigung gleichkam, auf der anderen wurde man als Geliebte/Geliebter akzeptiert.
Schaut man in die Geschichte hinein, gibt es genügend Beispiele, aber hier will ich speziell auf diesen Abschnitt, bzw. Familie eingehen:
Zar Nikolaus II. hatte zwar vor seiner Ehe eine Geliebte, offiziell abgesegnet, war aber allen Informationen nach ein treuer Ehemann.
Seiner Frau, Alexandra, die sich nach außen puritanisch gab, wurde eine Affaire, jetzt nicht mit Rasputin, einem Offizier namens Orlow nachgesagt und dem Klatsch nach galt er als Vater ihres Sohnes Alexeij. Hinter der schwülen Freundschaft zu Anna Wyrubowa wurde eine zeitweise lesbische Beziehung vermutet.
Olga, eine Schwester Nikolaus II., hatte Geliebten, Kulikowski, den sie später, nach ihrer Scheidung, auch heiratete und gemeinsame Kinder mit ihm hatte.
Großfürst Dmitri, einer der späteren Mörder Rasputins, galt zeitweise als bisexuell und vergnügte sich mit Felix Jussupow, der bisexuell war und sich mitunter als Frau verkleidete, im Petersburger Nachtleben.
Nikolascha, einer von Nikolaus Onkeln, hatte mit seiner späteren Ehefrau, Anastasia, auch Stana genannt, als sie noch mit dem Fürsten Leuchtenberg verheiratet war, eine heiße Liebesaffaire. Nach ihrer Scheidung heiratete er sie, war aber Informationen nach zuerst ein treuer Ehemann, nahm sich jedoch auch eine Mätresse, wurde später, im etwas reiferen Alter, immerhin war er bei der Geburt des ersten Kindes 62 Jahre alt, Vater von fünf unehelichen Kindern.
Sergeij, der Mann von Alexandras Schwester Ella, war homosexuell und lebte diese Veranlagung aus, führte vor den Augen der Welt eine Scheinehe und quälte seine Frau mit grundloser Eifersucht.
Ja, Michael verliebte sich in die wunderschöne und kluge Natascha Wulfert, so hieß sie damals und war mit einem Offizier verheiratet, hatte mit ihm allerdings keine Kinder.
Es muß Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, tiefe, echte Liebe,jedenfalls hatte das Herz von Anbeginn an "ja" gesagt.
Wie gesagt, als Mätresse wäre die Frau an seiner Seite kein Problem gewesen, aber die Zarin Alexandra konnte die Frau, aus persönlichen Gründen, einfach nicht ausstehen. Die "feine" Gesellschaft, welche die Zarin ansonsten ignorierten, schloß sich dieser Meinung an. Es begann ein regelrechtes Kesseltreiben gegen die Frau...
Als Natascha auch noch schwanger von Michael wurde, welch ein pikantes Klatschthema, erreichten die Gemeinheiten den ersten Höhepunkt.
Michael wurde wütend und sann auf einen Ausweg: er wollte Natascha jetzt heiraten, unbedingt. Ein Plan wurde ersonnen...
Natascha brachte den gemeinsamen Sohn auf die Welt und wurde anschließend von ihrem Ehemann geschieden.
Doch die Sache mit der Heirat war nicht so einfach wie gedacht, denn die Ochrana überwachte das Paar. Und auch in der russisch-orthodoxen Kirche war es üblich, dreimal das Aufgebot zu verlesen.
Eine Lösung wurde gefunden: das Paar fuhr nach Bad Kissingen und genoß den mondänen Badebetrieb, wobei Michael verkündete, sie würden nach Cannes reisen, um dort mit dem Automobil, er war ein Autonarr, eine ausgedehnte Tour zu unternehmen.
Was dann geschah, war abenteuerlich: das Auto wurde in den Zug nach Cannes verladen, das Gefolge stieg ein, das Paar auch....nein, es setzte sich, ganz unauffälig gekleidet, in den Zug nach Wien. Doch die Ochrana fiel auf die Komödie herein und folgte dem Zug nach Cannes.
Das Paar ließ sich in der serbisch-orthodoxen Kirche in Wien trauen, die Ehe war somit unauflöslich.
Zwei Wochen nach seiner Rückkehr nach Russland gestand Michael seinem Bruder die Eheschließung. Doch anstatt verständnisvoll zu reagieren, schließlich hatte auch er aus Liebe geheiratet, reagierte Nikolaus, natürlich beeinflußt von Alexandra, ungewöhnlich hart.
Der Grund für diese Härte lag darin begründet, dass Michail, sollten Alexij und Nikolaus sterben, der nächste Anwärter auf den Thron war. Das kränkte Alexandra und mit dieser unerwünschten Heirat konnte sie endlich den Prätendenten auf legale Weise los werden und gleichzeitig versuchen, ihre Idee, ihre Tochter, Großfürstin Olga an Michails Stelle, im Fall der Fälle, auf den Thron zu setzen, natürlich mit ihr als Mitregentin, umzusetzen.
Damit man sich ein Bild dieser Maßnahmen machen kann, führe ich einige Punkte an:
Da war zuerst die Nichtanerkennung der Heirat durch den Zaren.
Dann sollte Michail sofort nach Rußland zurükkehren und seine Güter unter Vormundschaft, das kam der Erklärung gleich, er wäre geisteskrank, stellen lassen.
Sie sollte, als kriminelle Person, aus Russland verbannt bleiben.
Sollte er allein kommen und sich scheiden lassen, würde er für persönliche Aufgaben verwendet werden.
Bevor er nicht geschieden wäre, würde ihn der Zar nicht empfangen.
Wie gesagt, das sind nur kurze Auszüge!
Selbst hartgesottene Mitglieder der Petersburger Gesellschaft waren erstaunt über die strenge Strafe und als durchsickerte, dass Alexandra hinter diesen Demütigungen stand, galt die Sympathie in weiten Kreisen nicht mehr Nikolaus, sondern Michail.
Es war natürlich klar, dass Michail jetzt erst recht hinter der Frau stand, die liebte, die ihm ein Kind geboren hatte und die er geheiratet hatte.
In einem Brief machte er den Zaren darauf aufmerksam, dass die Eheschließung in der serbisch-orthodoxen Kirche genauso heilig und unauflöslich war, wie in der russisch-orthodoxen Kirche; beide Konfessionen waren gleichgestellt. Doch der Zar war, wie üblich unter dem Einfluß seiner Frau, auf beiden Ohren taub und ließ sich nicht erweichen.
Michail blieb daraufhin mit seiner Frau noch eine Weile in Paris und suchte sich dann ein Anwesen in England. Dort lebte bereits ein verbannntes Romanowpaar und genoß dort gesellschaftliches Ansehen. Michail wurde fündig und mietete Knebworth, das mit viel Geschmack eingerichtet wurde. Das Paar lebte dort glücklich, frei und fühlte sich mehr als ein Jahr dort wohl, mit Kindern, Hund und gesellschaftlichen Verbindungen.
Dann begann der 1.Weltkrieg und Michail "durfte", mit Frau und Kind, nach Russland zurückkehren, seine persönlichen Güter blieben allerdings noch eine zeitlang unter Treuhandschaft....
Michail bekam eine Einheit zugeteilt, die unter dem Namen "Wilde Division" bekannt wurde und deren Soldaten, ein bunt gemischter Haufen verschiedener Herkunft und Religion, anerkannt tapfer und tollkühn waren. Michail, nicht weniger tapfer führte sie zu zahlreichen militärischen Siegen und sicherte sich so Anerkennung in der russischen Armee und Teilen des kaiserlichen Hauses.
Privat verbesserte sich auch die Situation Michails und Nataschas. Sie bezogen ein Haus in Zarskoje Sjelo, der Name bedeutet ganz einfach Zarendorf, renovierten es und richteten es liebevoll ein. Sie hielten sich mit ihrem Sohn, ihren Hunden und ihren Gästen, Michail und Natascha hatten durchaus Freunde, gerne im großen Garten auf.Jedem, der sie kannte, fiel die enge Verbundenheit des Paares auf.
Nach und nach stellten sich auch Mitglieder der Romanowfamilie ein und entdecken nicht nur die Gastfreundlichkeit des Paares, sondern auch die Möglichkeit, geistvolle Gespräche auf hohem Niveau führen zu könnten.
Das ärgerte wiederum die Zarin Alexandra, die nun ihrerseits überlegte, wie sie dem Paar die Atmosphäre vergiften konnte. Nur: der Zar war an der Front und sie eigentlich damit beschäftigt, Russland zu "regieren".
Es ergab sich dann aber doch die Gelegenheit zu einem giftigen Seitenhieb: Anfang 1917 stellte ein Fotograf das Bild Michails, in der Uniform der "Wilden Division", an der Seite seine Frau, in seinem Schaufenster aus. Alexandra ließ das Bild sofort entfernen...wie kleinlich!
Doch das Paar ließ sich davon nicht beeindrucken, zumal Michail zwischenzeitlich an Diphterie erkrankt war, einer damals lebensgefährlichen Krankheit. Doch Michail wurde gesund, besuchte zunächst seinen Bruder in Mogilew, wovon er bitter enttäuscht war, kehrte dann aber zu seiner Division zurück.
Doch offensichtlich konnte der Bruder über seinen Schatten springen: die von Michail geschlossene Ehe wurde von Nikolaus als morganatische Ehe anerkannt. Nathalie wurde der Titel der Gräfin Brassowa verliehen. Ihr Sohn Georgi wurde im März 1915 als legitimer Nachkomme Michails anerkannt.
Als Nikolaus im Februar 1917 abdankte, ging die Macht an seinen Bruder über, der sofort den Thron ablehnte und auf die existierende provisiorische Regierung verwies.
Die provisorische Regierung zerfiel jedoch kurze Zeit später und Alexander Kerenski übernahm die Macht.
Nach seinem Thronverzicht lebte er für wenige Monate recht unbehelligt und unberührt von der Politik mit seiner Frau Natascha in Gatschina. Aber man fürchtete bald eine monarchistische Konterrevolution, daher wurden die Freiheiten der ganzen Familie Romanow zusehends eingeschränkt.
Ab August 1917 standen Michail, Natascha und Nicholas Johnson auf Anordnung von Alexander Kerenski unter Arrest. In Russland herrschte Chaos, und die Romanows begannen das Land zu verlassen, als Exil hatte man England gewählt. Der britische König konnte. oder wollte, ihnen nicht die Einreise gewähren. Im Herbst 1917 begann die Oktoberrevolution, in der die Bolschewiki die Macht übernahmen.
Michail erkannte die von den neuen Machthabern ausgehende Gefahr für sich und seine Familie. In einem eigens angefertigten Dokument ließ er sich von den Bolschewiki bestätigen, dass seine Familie kein Feind der neuen Sowjetmacht sei. Wenige Tage danach ließ der Rat der Volkskommissare den Bürger Michail Romanow dennoch in die Verbannung nach Perm bringen. Seine Familie und einige Diener, u.a. seinSekretär Johnson, der trotz seines englisch klingenden Namens ein waschechter Russe war, begleiteten ihn. Untergebracht in einem Hotel, wurden die Verbannten streng bewacht. Bedroht von Gefängnis, konnte er seine Frau und seinen Sohn überzeugen, Perm sofort zu verlassen.
Anfang Juni 1918 beschloss das Permer Parteikomitee der Bolschewiki eigenmächtig, den Großfürsten Michail Romanow umzubringen, damit er nicht zu den Truppen unter Admiral Koltschak überlaufen konnte.Zunächst wurden seine Freiheiten, die ihm als Bürger Romanow zugesichert waren, stark beschnitten.
In der Nacht vom 12. auf den 13. Juni 1918 drangen bewaffnete Männer unter der Führung von Markow in das Hotel ein, in dem der Großfürst festgesetzt war, und schafften ihn in einer Kutsche aus Perm heraus, nach Motowilicha. Michail, dem man das Reiseziel Mogilew, etwa 2400 km in westlicher Richtung, genannt hatte, fragte wohin die Reise nun eigentlich ginge. Man erklärte ihm, man würde ihn zu einem Eisenbahnknotenpunkt bringen, da eine Abreise an einer belebten Bahnstation Aufsehen erregen würde. Hinter Motowilicha lag ein Parrafinlager, Malaja Jasowaja, und dahinter begann ein Wäldchen. Die Kutschen hielten auf der Straße und es ging in den Wald hinein, unter der Erklärung, dahinter läge der Eisenbahnknotenpunkt.
Dann wurde der kaltblütige Mord ausgeführt und es gab kein Ritual, in dem noch beten durfe, die letzte Zigarette rauchen, auch die Augen wurden nicht verbunden, nur einfach die Waffen abgedrückt. Die Leichen wurden beraubt und im Wald vergraben. Das Grab des Großfürsten und seines Begleiters wurde bis heute nicht gefunden, man errichtete allerdings in neuerer Zeit ein Gedenkkreuz.
Der Mörder und seine Truppe ließ sich anschließend fotografieren und später schrieb Markow ein Buch über den Mord, er nannte es Erinnerungen.
Die Hinrichtung wurde wenig später nachträglich durch die Führungsebene der Bolschewiki gebilligt. Der Beschluss, die restliche Zarenfamilie zu ermorden, wurde an höchster Stelle in Moskau gefasst. Es besteht kein Zweifel mehr, dass die führenden Köpfe der Bolschewiki, insbesondere auch Lenin und Jakow Swerdlow, daran Teil hatten.
Michails Frau Natascha und dem gemeinsamen Sohn gelang die Flucht, sie wurden, mit Anderen, in Odessa an Bord eines englischen Schiffes genommen.
Sie lebten in Paris, Georgi kam einige Jahre später bei einem Unfall ums Leben. Natascha starb 1952, völlig verarmt, an Krebs und wurde in Paris beigesetzt.
Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung Teil 21
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Katzenfreunde,
eigentlich bin ich heute noch ziemlich müde und ich muß bald meine Äuglein mit einem eingeklemmten Zündholz offenhalten, würde meine Halterin sagen.
Naja, die sitzt auch manchmal spät Abends noch so herum, da werden die Augen immer kleiner, aber sie muß ja unbedingt noch lesen oder gelegentlich fernsehen.
Neulich Abend, hihi, machte sie es sich, sie war von der Arbeit gekommen, noch auf dem Sofa gemütlich und ich kuschelte mich dazu. Was soll ich sagen? Zuerst döste ich weg, erwachte aber später durch komische Laute. Was war das? Irgendwie kamen mir diese Laute doch bekannt vor, denn mein Halter, und Animateur, niemand kann mit mir schöner und geduldiger spielen, gibt sie auch öfters mal von sich, vor allem wenn ich mich ins Schlafzimmer geschlichen habe und er schläft. Fraule nennt das schnarchen und sie mag es überhaupt nicht.
Schnarchen? Ja, genauso klang das, kein Zweifel. Ich riskierte eine kurzen Blick und sah, dass mein Fraule eingeschlafen war und - schnarchte! Ich fand das ungemein spannend, wie meine Halterin verschiedene komische Laute von sich gab, vom pfeifen, schnobern bis hin zu den....naja, das spare ich mir jetzt, sie könnte ja lesen, was ich das so schreibe.
Mit der Zeit wurde dieses Schnarchkonzert aber doch langweilig und ich hatte irgendwie noch Lust auf Leckerli. Also machte ich mich auf meine eigene dezente Art bemerkbar und mit der Zeit wurde mein Fraule auch wach. Das war köstlich zu beobachten! Zueerst blinzelte sie so ein bischen mit den Augenlidern, da fing ich an, ganz zärlich zu miauen, denn das wirkt immer. Ich bekam auch sofort eine Streicheleinheit und sie murmelte, ganz schlaftrunken, was ich denn wolle. Noch ein liebevolles "miau" von mir und sie wurde ganz wach. "Aha, Du möchstest noch etwas Gutes", sagte sie und ich fing an zu gurren. Das aktiviert mein Fraule immer ganz heftig. Sie stand auf und wir trotteten gemeinsam in die Küche, damit ich noch mein Leckerli bekam,die mit Malzfüllung.
Uh, ich merke, dass mich schreiben noch müder macht, statt munter. Aber es heute aber auch ein spannende Nacht, denn ins Wohnzimmer hatte sich eine Stechmücke verirrt, die ich, die kleinen Dinger sind immer schwierig zu bekommen, lange jagte.
Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Tag und ein feines Wochenende,
Eure Reza
eigentlich bin ich heute noch ziemlich müde und ich muß bald meine Äuglein mit einem eingeklemmten Zündholz offenhalten, würde meine Halterin sagen.
Naja, die sitzt auch manchmal spät Abends noch so herum, da werden die Augen immer kleiner, aber sie muß ja unbedingt noch lesen oder gelegentlich fernsehen.
Neulich Abend, hihi, machte sie es sich, sie war von der Arbeit gekommen, noch auf dem Sofa gemütlich und ich kuschelte mich dazu. Was soll ich sagen? Zuerst döste ich weg, erwachte aber später durch komische Laute. Was war das? Irgendwie kamen mir diese Laute doch bekannt vor, denn mein Halter, und Animateur, niemand kann mit mir schöner und geduldiger spielen, gibt sie auch öfters mal von sich, vor allem wenn ich mich ins Schlafzimmer geschlichen habe und er schläft. Fraule nennt das schnarchen und sie mag es überhaupt nicht.
Schnarchen? Ja, genauso klang das, kein Zweifel. Ich riskierte eine kurzen Blick und sah, dass mein Fraule eingeschlafen war und - schnarchte! Ich fand das ungemein spannend, wie meine Halterin verschiedene komische Laute von sich gab, vom pfeifen, schnobern bis hin zu den....naja, das spare ich mir jetzt, sie könnte ja lesen, was ich das so schreibe.
Mit der Zeit wurde dieses Schnarchkonzert aber doch langweilig und ich hatte irgendwie noch Lust auf Leckerli. Also machte ich mich auf meine eigene dezente Art bemerkbar und mit der Zeit wurde mein Fraule auch wach. Das war köstlich zu beobachten! Zueerst blinzelte sie so ein bischen mit den Augenlidern, da fing ich an, ganz zärlich zu miauen, denn das wirkt immer. Ich bekam auch sofort eine Streicheleinheit und sie murmelte, ganz schlaftrunken, was ich denn wolle. Noch ein liebevolles "miau" von mir und sie wurde ganz wach. "Aha, Du möchstest noch etwas Gutes", sagte sie und ich fing an zu gurren. Das aktiviert mein Fraule immer ganz heftig. Sie stand auf und wir trotteten gemeinsam in die Küche, damit ich noch mein Leckerli bekam,die mit Malzfüllung.
Uh, ich merke, dass mich schreiben noch müder macht, statt munter. Aber es heute aber auch ein spannende Nacht, denn ins Wohnzimmer hatte sich eine Stechmücke verirrt, die ich, die kleinen Dinger sind immer schwierig zu bekommen, lange jagte.
Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Tag und ein feines Wochenende,
Eure Reza
Eine kleine Katze names Reza - Fortsetzung Teil 20
Einen wunderschönen guten Morgen,
an diesem frischen, aber sonnigen Tag, der überdies verspricht, auch noch warm zu werden, worauf ich mich besonders freue, denn da ist es an meinen Lieblingsplätzen, und davon gibt es sehr viele, besonders warm und gemütlich. Überall weiche warme Decken, die Sonne scheint auf den Pelz, so manches Stäubchen tanzt im hell-goldenen Licht....einfach wunderbar.
Über eine gewisse Zeit mochte ich meinen Platz am Ostfenster überhaupt nicht mehr, denn da wurde ich immer beobachtet, egal, ob ich nun am offenen Fenster saß oder auf meiner Decke lag. Nebenan sind nämlich die Fenster eines Ballettsaals und da waren über einen gewissen Zeitraum auch immer junge Mädchen, die dort üben wollten. Als sie mich entdeckt haben, guckten sie immer zu mir herüber, oft machten sie auch die Fenster auf. Dann sprachen sie mit mir und wollten mich anlocken: "Ja, Katze, schöne Pussi, komm doch her...". Als ich so dumm wäre, von einem Fenster ins andere zu springen! Was dachten die eigentlich von mir?
Auf morgen freue ich mich schon. Da kommt mein Freund Maximilian, der Sohn meiner Halterin und der hat immer so richtig viel Zeit für mich. Da können wir ausgiebig toben und der nimmt es auch nicht krumm, wenn ich im Spieleeifer mal versehentlich die Krallen ausfahre. Aber es macht soviel Spaß mit ihm, der hat so richtig Geduld und später lasse ich mich dann, bevor ich mich zum schlafen einrolle, streicheln und kraulen....mmmhhhh.
So, jetzt wünsche ich Euch noch einen schönen Tag und ein kuscheliges Wochenende,
Eure Reza
an diesem frischen, aber sonnigen Tag, der überdies verspricht, auch noch warm zu werden, worauf ich mich besonders freue, denn da ist es an meinen Lieblingsplätzen, und davon gibt es sehr viele, besonders warm und gemütlich. Überall weiche warme Decken, die Sonne scheint auf den Pelz, so manches Stäubchen tanzt im hell-goldenen Licht....einfach wunderbar.
Über eine gewisse Zeit mochte ich meinen Platz am Ostfenster überhaupt nicht mehr, denn da wurde ich immer beobachtet, egal, ob ich nun am offenen Fenster saß oder auf meiner Decke lag. Nebenan sind nämlich die Fenster eines Ballettsaals und da waren über einen gewissen Zeitraum auch immer junge Mädchen, die dort üben wollten. Als sie mich entdeckt haben, guckten sie immer zu mir herüber, oft machten sie auch die Fenster auf. Dann sprachen sie mit mir und wollten mich anlocken: "Ja, Katze, schöne Pussi, komm doch her...". Als ich so dumm wäre, von einem Fenster ins andere zu springen! Was dachten die eigentlich von mir?
Auf morgen freue ich mich schon. Da kommt mein Freund Maximilian, der Sohn meiner Halterin und der hat immer so richtig viel Zeit für mich. Da können wir ausgiebig toben und der nimmt es auch nicht krumm, wenn ich im Spieleeifer mal versehentlich die Krallen ausfahre. Aber es macht soviel Spaß mit ihm, der hat so richtig Geduld und später lasse ich mich dann, bevor ich mich zum schlafen einrolle, streicheln und kraulen....mmmhhhh.
So, jetzt wünsche ich Euch noch einen schönen Tag und ein kuscheliges Wochenende,
Eure Reza
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