Kommen wir nun zu den Fundorten der Leichen.
Damit man sich ein besseres Bild machen kann, kann man die Tatortskizze betrachten:
Datei:Blutspuren.png ? Das Hinterkaifeck-Wiki
Die Landwirte Lorenz Schlittenbauer, Michael Pöll und Jakob Sigl, im nachfolgenden Auffinder genannt, drangen durch das Maschinenhaus, das ursprünglich verschlossen war, das Schloß wurde von den Auffindern aufgebrochen, in den Stadl (auch Tenne/Futterflöz/Futterkammer genannt) ein. Dort war es dunkel, Schlittenbauer stieg über einen großen Haufen Heu hinweg, der ihm nachfolgende Pöll stieß an etwas an, dass er zuerst nicht erkennen konnte. Er griff danach und bemerkte, dass es ein Fuß war.Die Männer rissen den Haufen auseinander: zuerst kam eine Lage Heu, dann ein Tür, dann wieder Heu, in dem die Leichen lagen.
Zum besseren Verständnis: die Leichen, oder vielleicht auch Sterbenden, bei der kleinen Cäcilie war das der Fall, wurden auf einen Haufen Heu neben der Stalltüre geworfen und zwar übereinander, eine Tür darauf gelegt und diese wieder mit Heu bedeckt.
Es kann also keine Rede davon sein, dass der Fundort bis zum eintreffen der Polizei gänzlich unberührt blieb. Für die Fotos wurden die Leichen wieder in die ungefähre ursprüngliche Auffindungssituation verbracht, die aber keinesfalls korrekt sein konnte.
Die Lage der Leichen wurde also verändert, die Leiche der kleinen Cäcilie wurde, z.B., an eine Häckselmaschine gelehnt. Oberamtsrichter Wießner gibt aber in seinem Augenscheinprotokoll an, dass die Leichen genauso aufgefunden wurden, wie sie niedergesunken(!!) waren.
Im Stadl fanden sich außerdem Blutspritzer an der Innenseite der Stalltür sowie am Boden eine oder mehrere Blutlachen (gänzlich ungeklärt!!)
Auf den Tatortfotos ist davon nur sehr wenig zu sehen und sie wurden außerdem weder richtig fotografiert oder vermessen (Spurensicherung).
Das Schlafzimmer der Viktoria Gabriel, Fundort der Leiche des kleinen Josef, weist nur eine kärgliche Einrichtung auf: gekalkte Wände, keine Vorhänge/Gardinen an den Fenstern, die in Richtung Süden gehen, auf das sog. Hexenhölzl (Wald) zu.
Es gab außerdem ein Doppelbett, ein Einzelbett, einen Kasten und über dem Bett waren christliche Bilder sowie drei Kreuze aufgehängt.
Außerdem stand dort nachts immer der Kinderwagen, in dem Josef schlief.
Lorenz Schlittenbauer fand den Wagen wie folgt vor: das Dach war mit einem Frauenrock, aus dem Besitz der Viktoria Gabriel, abdeckt. Das Dach darunter war von einem brutalen Hieb von ober zerfetzt worden, dem schlafenden Kind, seine Leiche wurde in ausgestrecktem Zustand aufgefunden, der Schädel derart zertrümmert, dass Blut und Gehirn sogar herausgespritzt waren.
Außerdem war eine Seite des Doppelbetts zerwühlt worden und eine leere Brieftasche lag darauf.
Die Tür war vom Auffinder Schlittenbauer verschlossen vorgefunden worden.
Die Mägdekammer wurde ebenfalls verschlossen vorgefunden worden.
Unter einer Bettdecke lag die Leiche der Maria Baumgartner in ihrem eigenen geronnenen Blut,weitere Blutspritzer oder Abwehr- oder Kampfspuren werden nirgends erwähnt.
Das Zimmer weist eine einfache Einrichtung auf: ein Schrank, ein Herd (auf dem eine Lohntüte mit Nägeln gefunden wurde), eine schiefe Bank (darauf der halb ausgeräumte Rucksack der Magd), neben der Bank stand ein zusammengefalteter Regenschirm(!), auf der Fensterbank des nach Westen gehenden Fensters lagen Dinge, die aus dem Rucksack der Magd stammen mußten. Das Bett wurde wohl gerade bezogen oder zum schlafen aufgeschlagen. Unter dem Bett stand ein Holzpantoffel.
Die Leiche lag zusammengekrümmt mit dem Rücken zum Fenster.
Außer acht darf man keinesfalls weitere wichtige Spuren am Tatort lassen!
a) Als die Auffinder im Stadl waren, schaute ein Jungrind durch die Stalltür.
Es ist nicht geklärt, ob das Rind losgemacht worden war oder ob es sich selbst losgerissen hatte.
b) Der Hund der Familie war, wie schon erwähnt, verletzt. Er lief aber winselnd herum und griff auch den Auffinder Schlittenbauer nicht an (bitte merken!!).
c) Während die Auffinder Pöll und Sigl den Stadl wieder verließen, drang der Auffinder Schlittenbauer in den Wohntrakt ein, da er sich glaublich Sorgen um seinen kleinen Sohn machte ("Wo ist mein Buberl?").
Er schloß die Haustüre auf, um Pöll und Sigl einzulassen.
Um den Schlüssel hat man sich im Nachhinein viele Gedanken gemacht, da Gruber wenige Tage vorher Schlittenbauer, sein Feld grenzte, wie bereits erwähnt, an den Hof der Grubers, erzählt hatte, er hätte ihn wohl verloren.
Dieser Schlüssel ist Schlittenbauer bei den Verdächtigungen oft zum Verhängnis geworden: er hätte ihn in der Tasche gehabt.
Dabei ist völlig ungeklärt, ob der Schlüssel nicht wieder aufgefunden wurde. Außerdem sicherte der mißtrauische Bauer seine Haustüre nicht nur mit einem Schloß, sondern auch mit einem Riegel, den man vorschieben konnte (der Hund wurde nachts ja immer in den Stall, nicht in den Wohntrakt gesperrt!).
Aber auch das ist völlig ungeklärt.
d) In der Küche schien alles, so, wie es die Bewohner verlassen hatten. Es stand auf dem Herd ein Topf mit eingebrannter Brotsuppe und auf dem Tisch eine Schüssel mit Brotsuppe, sowie eine kleine Schüssel mit Schalen von Bratkartoffeln.
Auf dem Fußboden fanden sich Blutspuren, aber angeblich keine Fußspuren.
Die Küche wurde überhaupt nicht fotografiert, auch nicht die Blutspuren, es erfolgte auch keine Spurensicherung!
e) Auf dem Boden des Flurs im Wohntrakt waren ebenfalls Blutspuren, aber angeblich keine Fußabdrücke.
Auch hier war wieder nichts gesichert.
f) Kommen wir noch einmal zum Stall zurück. Dort fanden sich überhaupt keine Fußabdrücke oder Blutspuren, im Gegenteil, der Stallboden war sauber aufgeräumt.
Die Tiere wurden in der Zeit zwischen Mord und Auffindung gefüttert und getränkt , aber dies geschah nur sehr nachlässig. Die Kühe waren zwar gefüttert worden, aber nur sehr wenig getränkt, außerdem waren zwei Ferkel krank (sie wurden von Schlittenbauer zur Pflege mitgenommen, was aber auch wieder zu Verdachtsmomenten führte!).Die Hühner wurden gar nicht erwähnt.
Wer sich genauer dafür interessiert, kann hier nachlesen: Aussagen: 1951-12-17 Schwaiger Andreas ? Das Hinterkaifeck-Wiki
Die Aussage wurde zwar Jahrzehnte später gemacht, ist aber glaublich, auch im Zusammenhang mit den Verletzungen der Opfer (Schwaiger vermutet zumindest einen Schuß und zwar bei der kleinen Cäcilie, revidiert aber seine Vermutung, wir wollen es im Auge behalten!).
Fazit:
Bei der Magd Maria Baumgartner und dem kleinen Josef Gruber kann man sicher sein, dass hier der Fundort der Leichen mit dem Tatort identisch ist.
Bei den anderen vorgefundenen Leichen kann man davon ausgehen, dass der Fundort der Leichen nicht gleich der Tatort war.
Da sind zum einen die Blutspuren im Wohntrakt, genauer in Flur und Küche. Wie groß sie waren und wo sie sich genau befanden, außer eben auf dem Fußboden, ist nicht gesichert worden und damit ungeklärt. Es deutet aber auf die Abwehr der Opfer hin, auf dem Tatortfoto im Stadl erkennt man, dass der alte Gruber Blut an den Händen hat und nicht zu vergessen dieWürgemale am Hals der Viktoria Gabriel.
Kommen wir nun noch einmal zum Stadl, in dem sich Blut am Boden und an der Innenseite der geöffneten Stalltür, also links, Blut befand (Blick auf die Tatortskizze!).
Folgt man der gängigen Theorie, dann hat der Täter/die Täter die Menschen einzeln in den Stall gelockt, um sie dort weiterhin in den Stadl zu locken, in den man nur durch eine enge Tür gelangte, durch die immer nur eine einzelne Person paßte. Dort wurde dann ein Opfer nach dem anderen niedergemacht und zwar durch Schläge auf den Kopf.
Diese Theorie weist mehrere Fehler auf:
a) Die Leichen weisen schwere Verletzungen auf der rechten Seite auf. Ist eine einzelne Person durch die enge Tür gegangen und schlug der Täter zu, so kann er nur an, Blick auf die Tür vom Stadl aus, an der linken Ecke gestanden haben (hinter der Tür war kein Platz, da sie an die Mauer anstieß).
Daher müssen sich an der angrenzenden linken Stadlwand und der linken Seite des Türstocks viel mehr Blutspritzer befunden habe, regelrechte Blutflecke, da das Opfer zunächst einmal in diese Richtung getaumelt wäre. Aber nichts davon wird berichtet, fotografiert.
Der Täter muß nach dieser Tat außerdem blutüberströmt gewesen sein.
b) Die Würgemale am Hals er Viktoria Gabriel. Sie hat sich kaum zuerst würgen und dann erschlagen lassen (sie war durch ihre schwere Arbeit eine kräftige Frau!). Das deutet schon auf zwei oder noch mehr Täter hin.
c) Auch die alte Gruberin weist schwerste Verletzungen auf, leider ist von Abwehrspuren keine Rede, obwohl sie sich gewehrt haben muß, da die Menge der Schläge darauf hindeuten.
d) Der alte Gruber zeigt schwerste Verletzungen auf der rechten Gesichtshälfte, die auch die Todesursache waren. Aber seine Hände auf dem Tatortfoto zeigen Blutanhaftungen.
e) Die kleine Cäcilie weist eine schwere Halsverletzung auf, eine längsseitige klaffende Wunde. Außerdem hatte sie Haarbüschel in den Händen.
f) Der Hund der Familie wird überhaupt nicht bedacht. Er wurde, wie glaublich berichtet, nachts immer im Stall eingesperrt.
Nach der gängigen Theorie wurden die Mitglieder der Familie ja einzeln über den Stall in den Stadl gelockt. Selbst wenn der Hund den oder die Täter gekannt hätte, hätte er beim Angriff auf seine Familie zumindest gebellt und einen der Angreifer angegriffen, sich in ihn verbissen, um die Familie zu schützen. Zumindest einer der Täter hätte Bißwunden gehabt, was aufgefallen wäre!
Wo war der Hund in dieser Zeit?
Gut, man kann anführen, dass der Hund selbst verletzt war. Wie alt waren die Verletzungen?Zeugen, die in der Zeit zwischen Mord und Entdeckung am Hof vorbei kamen, berichten von bellen und winseln aus dem Stall, er Monteur Hofer will ihn sogar am Tag der Auffindung der Leichen vor dem Haus angekettet gesehen haben (er tat wie rasend). Ein Hund, der derart geschlagen wurde, (Schwellung am Kopf, trübes Auge) läßt sich nicht mehr anfassen und anketten, er schnappt und beißt dann.
Wäre ihm die Verletzung in der Tatnacht zugefügt worden und er hätte sich erst erholen müssen, wäre weder gebellt noch gewinselt worden, außerdem hätte das Tier kein Wasser und kein Futter gehabt.
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