Zunächst gehe ich auf den Tatort ein.
Es handelt sich um einen kleinen Hof im Donaumoos, etwa 500 m von der Ortschaft Gröbern entfernt. Er war von zwei Seiten von Wald umgeben, zusätzlich war noch in Richtung Gröbern eine Bodenwelle vorgelagert.
Um sich das Ganze, landschaftlich gesehen, besser vorstellen zu können, kann man das Bild auf folgendem Link betrachten:http://www.allmystery.de/dateien/mt3...terkaifeck.jpg
Bei dem Foto handelt es sich um eine moderne Luftaufnahme, aber es hat sich, landschaftlich, im Grund nichts geändert. Folgt man dem Weg von Gröbern aus nach links unten, überquert die erste Kreuzung, so kann man bei der nächten Abzweigung nach rechts, das Feld bildet dort eine Spitze, das Marterl entdecken, das an der Stelle des Hofes errichtet wurde.
Um sich ein Bild der damaligen Situation machen zu können, kann man folgenden Link nutzen:http://www.theater-nandlstadt.de/hin.../02hoflage.jpg
Man darf sich den Hof nicht als modernen Aussiedler- oder Einödhof vorstellen, eine Bodenreform hatte es bis dahin nur sehr vereinzelt gegen, z.B. in einem heutigen Stadtteil meiner Heimatstadt, Dickenreishausen, dessen Ziel es war, dass der Bauern inmitten seiner Felder und Wiesen nicht nur leben, sondern auch wirtschaften konnte, sondern er war einfach ein Stück vom Dorf entfernt und es grenzten auch fremde Felder daran, wie etwa ein Feld des verdächtigen Lorenz Schlittenbauer.
Das Anwesen war eher ärmlich, wenn nicht sogar heruntergekommen und kaum geeignet, viele Erträge zu erwirtschaften. Es wurde nur wenig Vieh gehalten, ein paar Kühe und Schweine, und auch der Boden, es ist das Donaumoos, gab nicht viel her.
Um sich ein Bild machen zu können, ein Foto des Hofes, dass ich kürzlich entdeckt habe: http://www.allmystery.de/i/t6bedc4_48b87a8035.jpg
Oder das farbige Modell, wie es eine Zeitung erstellt hat: http://www.donaukurier.de/storage/sc...ion=1332707213
Zur Information: das ursprünglich rund 20.000 Hektar große Donaumoos wurde 1790 mit eigenem „Kulturmandat“ des Kurfürsten Karl Theodor (1724-1799) trocken gelegt, um die damalige „desolate Landwirtschaft“ zu optimieren und den Bauern eigenes Land zuzuweisen.
Die Bewirtschaftung des trocken gelegten Donaumooses gestaltete sich jedoch schwierig, da Spät- und Frühfröste, Nebel, Mangel an bestimmten Nährstoffen und Spurenelementen, sowie der Wechsel von nassem und trockenem Boden dem Pflanzenbau und der Tierhaltung enge Grenzen setzten. Mit neuen Erkenntnissen, der Entdeckung der Mineraldüngung und einer zunehmenden Mechanisierung konnten aber auch Erfolge in der Landwirtschaft errungen werden: Das Karlshulder Lecksalz für’s Vieh, der Karlshulder Roggen und die Donaumoos-Pflanzkartoffeln.
Auch die Wege, die am Hof vorbei führten, waren keine modernen Straßen, die für den täglichen Verkehr genutzt werden konnten, sondern einfach Feldwege, die Bauern, Waldarbeiter oder auch der Postbote nutzte. Bei nassem Wetter, egal ob Regen oder Schnee, verwandelten sich sich schlammige Pfade, in denen man nur schwer vorwärts kam.
Zur besseren Vorstellung eine Zeichnung des Hofes, Außenansicht, die erst 1952 (!!) nach Angaben eines Zeugen erstellt wurde:http://www.theater-nandlstadt.de/hin...nstruktion.jpg
Eine weitere Zeichnung des Hofes, Innenansicht, die welcher der Fundort der Leichen mit Kreuzchen bezeichnet ist: http://www.theater-nandlstadt.de/hin...4hofskizze.jpg
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