In seinen Erinnerungen "Die letzten Tage Ludwigs II." (Süddt. Monatshefte, Jhrg. 1929, Heft 11) schreibt der ehemalige Assistenzarzt Dr.Guddens, Dr. Franz Carl Müller, dass Guddens Uhr
a) um 8:00 Uhr, also 20:00 Uhr stehengeblieben ist
b) Gudden seine Uhr nur sehr selten aufzog
c) Gudden hatte selbst keinen Uhrschlüssel im Besitz
Ich selbst besitze eine solche Taschenuhr.
Hier Fotos zum besseren Verständnis.
(Uhr und Fotos Besitz Lesekatze)
Foto Nr. 1 zeigt die Uhr mit ihrem Uhrschlüssel.
Er ist unbedingt notwendig, den ohne ihn kann die Uhr weder aufgezogen, noch die Uhrzeit eingestellt werden.
Die kann unter gar keinen Umständen über die Krone und das Federwerk bedient werden, da dies nicht möglich ist.
Foto Nr. 2 zeigt die beiden Uhrlöcher, über welche die Taschenuhr aufgezogen (rechts) und die Uhrzeit eingestellt werden kann (links).
Fragen:
- Wie hätte Gudden ohne funktionierende Uhr, sie muß unbedingt jeden Tag aufgezogen werden, da sie eine maximale Laufzeit von 24 Stunden hat, um 20:00 Uhr pünktlich zum Souper erscheinen können?
- Oder überhaupt einen geregelten Arbeitstag einhalten können? Er hatte, in seiner Eigenschaft als Direktor der Kreisirrenanstalt München, gewiß Termine u.ä .
Folgerung
Dr. Müller hatte bemerkt, dass die Uhren zu einem sehr unterschiedlichen Zeitpunkt stehengeblieben waren. Der offiziellen Version zufolge kämpften beide Männer aber im Starnberger See miteinander.
Müller, der natürlich Angst hatte, dass dies dem Oberamtsrichter Jehle und anderen Leuten auffallen würde, begründete die unterschiedlichen Uhrzeiten erst mit der Schlamperei Guddens (vergaß aufzuziehen) und dann mit dem fehlenden Uhrenschlüssel.
Die unterschiedliche Uhrzeiten der beiden Uhren, der Zeitunterschied beträgt 1:15 Stunden, ergeben, zusammen mit den dürftigen Begründungen Dr. Müllers, ein erstes starkes erstes Indiz, dass hier versucht wurde, die wahren Abläufe an jenem Abend zu vertuschen.
Dr. Müller gehörte auch zu den Personen, die am Morgen (O7:30 Uhr) des 14. Juni 1886, von Ministerpräsdident Lutz nach München bestellt und vereidigt wurden, niemals über die Vorkommnisse am Abend, bzw. der Nacht vom 13. Juni 1886 zu sprechen.
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