Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Katzenfreundinnen und -freunde,
nachdem ich schon lange nichts mehr von mir erzählt habe, es war eine sehr lange kreative Pause, Geschichtenerzähler sind nun mal kein Fließband, möchte ich jetzt weiter von meinem neuen Leben in "High Society Castle".
Nun, so verging ein langer, ruhiger Sommer und der Herbst hielt Einzug. Mittlerweile hatte ich alle Fenster für mich erobert und außer dem Ostfenster, das immer noch mein erklärter Lieblingsfensterplatz ist, natürlich weich ausgepolstert mit zwei flauschigen Wolldecken, die immer, wenn sie gewaschen werden, mit meinem Lieblingsweichspülerduft gespült werden, damit auch mein rosa Näschen einen blumigen Duft in der Nase haben kann, mochte ich das Küchenfenster fast ebenso gerne.
Von diesem Fenster aus konnte ich nicht nur die Bäume und Hecken im angrenzenden kleinen Parkt beobachten, sie färbten sich von tiefgrün auf alle möglichen Braun- und Rottöne, sondern auch die Schüler der angrenzenden Schule, einem mächtigen alten Bau aus der vorletzten Jahrhundertwende, und alle Menschen, die mit dem Bus fahren mußten, da sich ein Stückchen weiter vorne eine Bushaltestelle befindet. Im Winter treiben da die Schüler allerlei Unfug, aber davon ein anderes Mal.
Kurz und gut, an einem sonnigen Herbstabend, es war wohl ein Sonntagabend, fuhren allerlei große Autos, genauer gesagt, bunte kompakte LKW´s mit Anhängern den Berg hinauf und verteilten sich in alle Richtungen des großen Stadtplatzes und am Berg entlang. Ich fand das sehr spannend, denn erstens stehe ich total auf die LKW´s, je größer und bunter, desto lieber, und zum zweiten war die Rangiererei interessant zu beobachten, umso mehr, als diese Menschen mit ihren Fahrzeugen, die ja groß und mächtig sind, besser umzugehen verstanden, als mancher normale Fahrzeughalter, der sich verrenkte und meistens mehrere Anläufe brauchte, um in eine Parklücke einzuparken.
Mein Frauchen kam zu mir, streichelte mich, sie glaubte wohl, ich würde mich ängstigen, aber seit ich mit dem Lärm von "Alte" Bekanntschaft gemacht hatte, ängstigte mich gar nichts mehr, vielmehr hatte ich die Vorstellung, eines Tages meine Krallen an ihren Waden zu schärfen, und sagte mir, daß jetzt der Jahrmarkt aufgebaut würde und ich viel zu gucken und noch mehr zu riechen hätte. Aha, Jahrmarkt also kam da, etwas was gut und appetitlich roch, wie mein Lieblingskatzenfutter, und es viel zu sehen gab.
In den nächsten Tagen kamen noch mehr LKW`s, teils mit modernen Anhängern, teils mit richtig altmodischen Gefährten, wie die bauchigen Wagen des Autoscooters, der seinen Stammplatz auf der linken Seite der Schule hatte, und immer noch hat. Aus diesem grünen Bauch kamen eine Menge Stangen, Stützen, Holz und vor allem das große bunte Dach mit der grellen Beleuchtung. Mit großen Augen sah ich zu, wie die farbig lackierten Autos ausgeladen wurden, die beinahe noch schöner waren als meine geliebten LKW´s.
Gegenüber wurde der absolut romantisch-kitschigste Süßigkeitenverkaufswagen aufgebaut, den ich je gesehen hatte. Eigentlich war er ursprünglich ein großer, weißer bauchiger Wagen, aber wenn er aufgeklappt und die Dekoration angebracht wurde, dann war da so wie ein Eintritt in eine kleines Paradies. Putten und Bilder aus dem Rokoko wurden angebracht und im Wagen gab es viele Spiegel und eine reiche Beleuchtung; aber nicht genug damit: wenn einer der Menschen, die wohl in diesem Wagen verkauften, die Köstlichkeiten zubereiteten, die anschließend feil geboten wurden, dann kringelten sich die süßesten Düfte.....mmhh.
Ach, ich merke schon, ich komme ins Träumen.....morgen erzähle ich gerne weiter von "Jahrmarkt".
Mit ganz lieben Grüßen für einen entspannten Sommertag,
Eure Reza
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