Donnerstag, 11. September 2025

Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung Teil 65

 Meine lieben Freunde,


ich denke, es ist an der Zeit, dass ich mich wieder einmal melde.
Das alte Jahr, genauer Silvester, verlief für mich diesmal sehr entspannt, bis auf ein paar harmlose Kracher, und das will schon etwas heißen, war draußen alles ganz ruhig, so dass ich meinen Ruheplatz im Garderobenschrank nicht aufsuchen mußte. Diesen Platz richtet meine Mama an Silvester immer für mich her, mit einer kuschelweichen Decke, so dass es gemütlich und mollig ist. Das bietet mir in dieser lauten, stinkigen Nacht immer eine große Sicherheit.
War es im alten Jahr kalt, regnerisch und nebelfeucht, hatte da Petrus etwas mit den Jahreszeiten verwechselt, fing es im Januar an, zu schneien. Aber nicht diesen harmlosen Zuckerschnee, den ich sonst kenne, der so vom Himmel rieselt wie der Schnee in Mamas großer Schneekugel, sondern dicke Flocken. Das wirbelte nur noch so und ich konnte die Fahrzeuge vom hiesigen Bauhof beobachten, wie sie mit ihren großen Räumfahrzeugen alles frei räumten und mit Streugut dafür sorgten, dass die Straßen wenigstens über Stunden frei blieben. Mit gespitzten Öhrchen horchte ich dann auf meine Mama, die in den letzten Jahren immer auf den Räumdienst schimpfte, aber diesmal schwieg sie sich aus. Wahrscheinlich, weil der Räumdienst, entgegen den letzten Jahren, auch um 21:00 Uhr nochmals fuhren. Das war lustig, wie das große Schneeschild alles beiseite räumte, auf den Fahrzeugen ein orangenes Licht leuchtete und rotierte, das kannte ich bis jetzt gar nicht.
Leider schien nach Frau Holles tüchtiger Arbeit nicht die Sonne, so dass alles glitzerte und funkelte, sondern dann wurde es erst kalt, dann wärmer, dann regnete es und dazu pfiff immer dieser lästige Wind. An das offene Fenster zu sitzen, daran war nicht zu denken. Entweder wurde ich gleich naß, danke, du dummer Drehwind, oder es wurde mir schnell kalt. Dieser üble Wind fuhr mir mit seinen frostigen Fingern unter mein Fell, richtig gemein, und so verließ ich meinen Fensterplatz. Drinnen ist es zwar angenehm war, aber wo bleibt da bitte mein "Fenstervergnügen"? Seit Wochen geht das so! Es sind nicht einmal mehr die Katzen zu sehen, die ich öfters von meinem Fensterplatz aus sehen kann. Wo sind sie? Wahrscheinlich auch in der warmen Stube und warten, genauso wie ich, auf bessere Zeiten....
Gerad eben höre ich meine Mama aus der Küche "mjam-mjam" rufen. Das ist, natürlich nur für meinen Gaumen, feinstes Katzenfutter. Ich glaube, da muß ich mal nachschauen...

Euch allen ein schönes Wochenende 

Eure Reza

Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung Teil 64

 Meine lieben Katzenfreunde,


wie es meine Mama angekündigt hat, erzähle ich nun selbst von meinem Besuch beim Tierarzt.

Es ist ein schöner Spätsommermorgen, die Sonne lacht vom Himmel und nur im Schatten ist es ein bischen kühl. Aber wir haben nur ein kurzes Stück des Wegs zum Tierarzt und so genieße ich es, auch einmal an der frischen Luft zu sein und die Vögel zwitschern zu hören. Allerdings sitze ich im Katzenkorb, das ist auf der einen Seite bedauerlich, auf der anderen Seite bin ich da in Sicherheit. Wir haben Glück, vor der Praxis stehen nur zwei Fahrräder, eines gehört dem Tierarzt und eines...na, da weiß ich nicht so genau, ich tippe mal auf seine beste Helferin. Kaum stehen wir an der Theke, nein, es gibt weder Bier, noch Schnaps oder Milch, da kommt der Tierarzt, ha, mein Freund, der Bart, ganz persönlich. Er ruft im Computer meine Daten auf, dann bittet er uns, eigentlich nur meine Mama, im Wartezimmer Platz zu nehmen. Ich darf auf Mamas Schoß Platz nehmen, allerdings wieder im Katzenkorb und so schaue ich mich um. Ich gucke, ich schaue - ups, was ist denn das? Meine Mama hat so ein Ding vor Mund und Nase, ach ja, das nennt sich MNS und das müssen jetzt alle Menschen in Räumen tragen. Dann höre ich, wie sich eine Tür öffnet und meine Mama und ich ins Sprechzimmer geholt werden.
Der Katzenkorb wird geöffnet und meine Mama setzt mich in eine Schale, dann werde ich gewogen: 3540 g. Die Tierarzthelferin notiert mein Gewicht, dann kommt mein Freund, der Bart. Er hat ein Medikament dabei, genauer einen Fluraner, da ich noch vor einem Vierteljahr einige Flöhe hatte und zur Beseitigung die erste Portion bekam. Jetzt habe ich keine Flöhe mehr, aber zur Sicherheit war eine zweite Portion nötig. Und meine Krallen sollten auch geschnitten werden. Fluraner ins Fell träufeln, Krallen schneiden? Die Show konnte beginnen 
Am Anfang tat ich so, als könne ich keine Wässerlein trüben und ließ mich von meiner Mama ganz bereitwillig am Nackenfell halten. Dann rollte ich mich auf die Seite und angelte gleich nach dem Bart, der meine Krallen ziemlich fürchtet. Prompt ging er ins Nebenzimmer um sich Hilfe zu holen. Ich war schon gespannt, wieviele Leute sich diesmal mit mir beschäftigen würden, immerhin waren es einmal vier Stück: der Bart, eine Tierärztin und zwei Helferinnen 
Da kam dann auch seine älteste Helferin und sie hatte einen neuen, gemeinen Griff gelernt. Da saß ich nun wie in einer Art menschlichem Schraubstock, der Fluraner wurde in den Nacken geträufelt und meine schönen Nägel so einfach abgezwickt  . Dann durfte ich zurück in den Katzenkorb, dort schmollte ich erst einmal. Keine Aufführung a la Aal, sondern der gemeine Griff! Aber ein kleiner Triumph blieb mir dann doch, der Tierarzt meinte nämlich, dass ich ganz schön kapriziert sei  . Naja, antwortete meine Mama, ich hieße auch Reza - rebellische Zange.
Wir zahlten dann noch und es ging wieder hinaus, in die Wärme und die Sonne 

Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende!

Eure Reza (wehe, es sagt jetzt jemand "Rebellische Zange", dann erscheine ich fauchend und spuckend im Traum...)

Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung Teil 63

Liebe Katzenfreunde,

heute ist zwar ein regnerischer Tat und es hat sich in der Tat abgekühlt, aber nach der brütenden Hitze und der stechenden Sonne der letzten Tage ist das für mich eine große Wohltat. Schließlich trage ich auch im Sommer Pelz, wenn er auch dünner und fluffiger als im Winter ist, aber das ist nicht wirklich eine große Erleichterung. Am schönsten ist es an heißen Tagen, wenn sie sich zu vorgerückter Stunde in sternenklare Nächte verwandeln. Da kippen meine Menschen dann die Fenster, natürlich so, dass keine Zugluft entsteht und wenn meine Mama von der Zeitung nach Hause kommt, extra eine halbe Stunde früher, dann macht sie alle Fenster ganz weit auf - ein Wohltat!
Allerdings kam ich da schon, ich glaube, es ist jetzt zwei oder sogar drei Jahre her, auf einen verwegenen Gedanken. Wie wäre es, so überlegte ich, wenn ich aus dem ersten Südfenster stiege und über das Gesimse bis vor zum Erker liefe? Auf das Gesicht meiner Mama war ich schon sehr neugierig. Gedacht, getan! Da meine Mama gerade mein und das Menschenfrühstück vorbereitete, konnte sie zunächst nicht sehen, welchen Streich ich ihr spielte. Naja, was soll ich sagen? Als sie mich vor dem rechten Erkerfenster entdeckte, schimpfte sie nicht einmal, sondern wurde blaß. Sie redete ganz ruhig auf mich ein und öffnete das Erkerfenster. Leichtfüßig stieg ich ins Zimmer und stürzte mich auf mein Frühstück. Ab dem Zeitpunkt wurde ich entweder in die Küche oder ins Speisezimmer gesperrt, wenn meine Mama durchlüften wollte und später waren dann alle Fenster, bis auf mein Ostfenster, gekippt. Zuerst schmollte ich deswegen, aber mit der Zeit sah ich ein, dass der Spaziergang auf dem Gesimse nicht nur gefährlich sondern einfach nur blöd war.

Streiche spiele ich meinen Eltern aber trotzdem, das kann und will ich mir nicht abgewöhnen. Am meisten macht es mir Spaß, wenn sie mich suchen. Eigentlich kann ich nicht aus der Wohnung, aber wenn mir danach ist, flitze ich schon einmal durch die geöffnete Wohnungstür ins Treppenhaus. Weit gehe ich nicht, es könnte ja ein anderer Mensch kommen, aber da dürfen sich meine Eltern schon mal sportlich betätigen.
Oder ich verstecke mich hinter dem Sofa "Tobelandschaft" und rühre mich nicht.....

Mit vielen schnurrs, purrs und roons,

Eure gewitzte Reza 

Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung Teil 62

Liebe Katzenfreunde,

endlich findet meine Sekretärin wieder einmal Zeit, für mich zu schreiben. Ich könnte es zwar selbst, gestehe aber ganz freimütig, dass ich momentan dazu etwas zu faul bin, außerdem flitzen die Finger meiner Sekretärin flinker über die Tastatur als meine Pfötchen. Nun, ich habe allerlei zu erzählen.

Bei uns im Haus ist es seit Mitte April wieder ganz ruhig, denn da zog die Mieterin vom 2. Stock aus. Da ich nicht immer bei meiner Mama gewohnt habe, meine frühere Halterin war Mamas Tochter Lizzy, war ich doch schon an einen gewissen Lärmpegel gewöhnt, denn Lizzy hörte "Heavy Metal". Wer diese Musikrichtung kennt, weiß was ich meine, denn da rummst und kracht es ordentlich. Aber gegen den Lärm aus der Wohnung über uns war das noch ein Wiegenlied! Aber ging nicht nur uns auf die Nerven, sondern auch dem netten Mann aus dem Dachgeschoß und, man höre und staune, dem Versicherungsmakler aus dem Erdgeschoß. Der ist zwar in der Nacht nicht da, aber ihm genügte schon der Krach, den er am Tag hören mußte. Mit Abstand am schlimmsten war die Prügelei zu mitternächtlicher Stunde im Hausgang, die sich dann in der Wohnung über uns fortsetzte. Meine Mama rief die Polizei, dann kuschelten sich meine Mama und ich auf das hinterste Eck auf dem Sofa "Tobelandschaft" und warteten ab. In der Decke, eine alte Holzdecke mit Innenfüllung, wie das eben in einem Altbau so ist, rieselte etwas, das sich wie Kiesel oder Murmeln anhörte und die Deckenlampen begannen, bedenklich zu schwanken. Als die Polizei kam, stellte sich augenblicklich Ruhe ein, aber uns steckte dieses Erlebnis noch länger in den Knochen....

Mir geht es sonst wieder sehr gut, auch wenn ich mich nach Sonne und Wärme sehne. Wenn meine Mama lüftet, dann kommen schon mal Regentropfen durch das geöffnete Fenster und kitzeln mich an der Nase - ein bischen viel in letzter Zeit.
Gerne beschäftige ich mich auch mit meinem neuen Kratzbaum, da gibt es eine große obere Plattform, eine kleine Plattform zu kuscheln und Liegemöglichkeiten, in denen ich abtauchen kann, herrlich.

Ich wünsche, mit vielen schnurrs und roons, noch einen feinen Abend 

Eure Reza 

Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung Teil 61

 Liebe Katzenfreunde,


nachdem ich schon länger nichts berichtet haben, will ich heute wieder einmal etwas aus meinem Leben erzählen.

Zuerst: mir geht es eigentlich ganz gut, nachdem sich meine Mama dazu entschlossen hat, mir mehr Dosen von dem neuen Katzenfutter namens "MjamMjam" zu kaufen. Ich meine, "Macs" mag ich auch sehr gerne, aber "MjamMjam", das ist fast noch besser. Ob das wirklich stimmt, kann ich nicht sagen, vielleicht schmeckt es anders, weil es eben neu ist.
Beim Trockenfutter bin ich, natürlich meine Mama, "Macs" treu geblieben, wir haben nur die Sorte gewechselt. Seit längerer Zeit bekomme ich die Sorte für Senioren, ach was für ein seltsames Wort, dabei fühle ich mich noch gar nicht als Seniorin, die mir gut schmeckt. Oder soll ich sagen, sie zergeht mir ein wenig auf der Zunge ?

Zweitens: wen ich überhaupt nicht leiden kann, da wünschte ich mir, ein Smilodon zu sein, so richtig groß mit "Säbelzähnen", sind die Nachbarn über uns. Fast jede Nacht müssen die streiten oder Lärm machen, oft beides zusammen. Was machen die nur untertags? Also mit der Arbeit haben sie es nicht, dazu kannte ich schon andere Mitbewohner.
Ein Mann kommt immer am Montag und fährt am Freitag wieder nach Hause, also ein Wochenendheimfahrer. Wie ich schon mitgehört habe, arbeitet er bei einer Bank, nur ein paar Meter von uns entfernt.
Dann der Versicherungsmann aus dem Büro, der ist nur manchmal nicht da, wenn er krank ist oder Urlaub hat.
Früher wohnte über uns eine junge Zahnärztin, die mir immer zuwinkte, wenn ich am Fenster saß.
Seufz, seufz, seufz....

Hoffentlich kann ich demnächst nur positive Dinge berichten.

Euch allen einen schönen Sonntag,

eure Reza

Samstag, 30. Juli 2022

Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung Teil 60

 Liebe Katzenfreunde,


nachdem ich schon über einen längeren Zeitraum, meine Tage angenehm verdöst habe, bin ich in den letzten Tagen eher wieder aufmerksam geworden. Warum? Ich las von einem hübschen Kater namens Möppelbömm, Möpp oder gar Eberhardt? Egal, er erinnert mich an meine erste große Liebe, den Kater Mucki, der sich leider so abweisend zu mir verhielt.
Und dann sah ich noch ein feines Katzenbild, der Katzenpapa hatte es unter dem dementsprechenden Thread "Sprecktraumauswärts" eingestellt. Unter uns gesagt, ich würde niemals Speck essen oder auch nur naschen, das ist für mein Wohlsschmeckermäulchen nichts. Entweder "Mac´s" oder "Mjam Mjam" und sonst gar nichts. Meine Mama weiß das und so werde ich gerne verwöhnt, eine neue Geschmacksrichtung von "Mjam Mjam" lautet "Wildlachs mit Huhn", lecker, lecker. Hilfe, ich kriege Hunger!! Meine Mama würde sagen, nein, meine Kleine, das sind Gelüste, zuerst ißt du "Vorzügliches Kalb" auf. Na, auch gut, schmeckt auch...mjammjammjam 

Eine besondere Freude gab es für mich heute auch, Max war da. Max ist der Sohn von meinen "Katzeneltern" und hat immer sehr viel Zeit für mich. Da bekomme ich viele Streicheleinheiten und kann so richtig balgen, er macht das alles gerne mit, und zum Schluß kuschele ich mich ganz fest an ihn. Ich liebe meinem Max 

So, nachdem meine Sekretärin brav alles eingetippt hat, darf sie nun einen Kaffee trinken. Was ich mache? Ich rolle mich auf meiner rosa Lieblingsdecke zusammen und werde ein feines Nickerchen halten.

Mit vielen schnurrs und miaus,

Reza

Eine kleine Katze namens Reza - Fortsetzung Teil 59

 Liebe Katzenfreunde,


ich glaube, es ist an der Zeit, wieder einmal etwas von mir hören zu lassen.

Der Sommer war lang und heiß, für mich, mit meinem Langhaarpelzchen, keine unbedingte Freude. Mit viel Bedachtsamkeit suchte ich kühle Plätzchen auf und meine Mama wechselte mehrmals täglich das Wasser in meinem Napf, damit es immer frisch und sauber war.
Aber dann hatte meine Mama einen Einfall: sie wollte meine Haare schneiden lassen. Meine! Haare! schneiden!! Nein, nein, nein, das ging nun mal überhaupt nicht. Lieber schwitzen und in der Kühle die Zeit verdösen, als sich von meiner Haarpracht trennen. Auf ihren Vorschlag hin legte ich meine Öhrchen nach hinten und schaute sie an, als wolle ich Papas Rasierapparat holen und ihre Kurzhaarfrisur in eine Glatze verwandeln. Ganz ehrlich, ich würde solche Dinge tun!

Jetzt ist das Wetter wieder viel mehr nach meinem Geschmack. Die Sonne scheint, gut, es ist warm, aber nicht zu warm, auch gut. Regen und Wind lassen sich bequem vom Fensterbankerl aus beobachten, wobei Regenwetter immer für gute Laune sorgt. Wie die Menschen da mit verkniffenen Mienen herumlaufen, das Regendach aufgespannt, immer in Eile. Manche Menschen gehen ohne Regenmantel und -schirm, das kann ich überhaupt nicht verstehen. Ob sie sich abhärten wollen?

Wie mir meine Mama und mein Papa erzählt haben, gibt es tatsächlich Katzen, die auch bei miesem Wetter nach draußen gehen. Wahrscheinlich kommen die nur wegen der Leckerlis und schlüpfen dann wieder ins Haus zurück. Denn was spricht bei Regenwetter denn gegen einen kleinen Snack?

Mit vielen schnurrs und miaus,

Reza