Sonntag, 17. Januar 2016

Rezension: Pötzsch, Oliver - Die Henkerstochter und das Spiel des Todes

Der Autor

Oliver Pötzsch, geboren am 20.12.1970, arbeitet seit Jahren als Filmautor für den Bayerischen Rundfunk, vor allem für die Kultsendung "quer".
Er selbst ist Nachfahre der Kuisls, die vom 16. bis 19. Jahrhundert die berühmteste Henker-Dynastie Bayerns waren.
Pötzsch lebt mit Frau und zwei Kindern in München.

Klappentext

Mai 1670: Der Schongauer Bader Simon Fronwieser reist mit seinem 7-jährigen Sohn Peter nach Oberammergau, um den Jungen dort in die Schule zu schicken. Ein alter Freund Simons, der Schulmeister und Kirchenkantor Georg Kaiser, soll Peter unter seine Fittiche nehmen. Zu der tränenreichen Verabschiedung Simons von seinem Sohn kommt die Nachricht von einem unheimlichen Todesfall: Der Christusdarsteller der Oberammergauer Passionsspiele wurde am Morgen nach der Probe gekreuzigt aufgefunden. Da gerade kein Bader im Ort ist, Wird Simon zur Leichenschau des Gekreuzigten hinzugegzogen. Die Dorfbewohner bitten ihn, noch ein paar Tage länger zu bleiben, auch weil zur Zeit ein schweres Fieber im Ort grassiert. Simon ist das recht - so muß er Peter nicht gleich alleine lassen, außerdem reizt ihn das Rätsel um den gekreuzigten jungen Mann. Bei dem Toten handelt es sich nämlich um Dominik Faistenmantel, den Sohn des Oberammergauers Ratsvorsitzenden. Und sein Vater war es, der erzwungen hatte, dass sein Sohn die Rolle bekam. ist der grausame Mord also ein Racheakt der eifersüchtigen Dorfbewohner? Haben die unbeliebten Tagelöhner, die seit einiger Zeit Oberammergau bevölkern, etwas damit zu tun? Oder ist es eine Strafe Gottes für den Hochmut der Dorfbewohner, die die Spiele um vier Jahre vorverlegen wollten, entgegen dem alten Brauch? An Letzteres glauben weder Simon Fronwieser noch sein Schwiegervater Jakob Kuisl, der Henker von Schongau. Gemeinsam beginnen sie zu ermitteln.....

Meine Meinung

Auf den neuen Roman von Oliver Pötzsch hatte ich mich schon sehr gefreut und konnte kaum erwarten, ihn in den Händen zu halten. Meine Ungeduld und Neugier wurden dann aber auch reichlich belohnt, so dass ich den Roman in zwei Tagen buchstäblich verschlungen habe.
Den Aufhänger fand ich schon sehr gelungen: ein gekreuzigter Hauptdarsteller. Natürlich, dachte ich mir, wird das wohl nur ein großes Puzzlestück sein, denn hinter dem Mord gibt es noch eine ganz andere Geschichte. Stimmt: der historische Hintergrund ist diesmal besonders gut gelungen! Angefangen vom Salzhandel, auf den der bayrische Kurfürst ein Monopol hatte bis hin zu den "Venedigern", also den kleinwüchsigen Menschen aus Italien, genauer aus Venedig, die im Alpenraum Bergbau betrieben. Beim Abbau der Erze, Edelmetalle und Edelsteine hinterließen sie Zeichen, die auch heute noch nicht ganz entschlüsselt sind.
Auch in Schongau versucht ein neuer Bürgermeister den Gerichtsschreiber Lechner, ein Bevollmächtigter des Kurfürsten, auszubooten und die gesamte Macht in der Stadt an sich zu reißen. Auch ein neuer Arzt macht der Familie Kuisl das Leben recht schwer. Und dann gibt es noch die "Zauberbücher" des Jörg Abriel....
Ich kann den neuen Roman der "Henkerstochter-Saga" nur empfehlen! Die Schilderungen sind farbig, die Spannungsbögen sehr gut aufgebaut und es gibt so manche Wendung im Geschehen, die überrascht.

Und hier kann man das Buch kaufen: http://www.amazon.de/gp/product/3548287379/ref=s9_simh_gw_p14_d0_i1?pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_s=desktop-1&pf_rd_r=13W39X8Q85831P4K7QJH&pf_rd_t=36701&pf_rd_p=585296347&pf_rd_i=desktop