Donnerstag, 1. Oktober 2015

Der Fall Hinterkaifeck - Teil 15

Im folgenden Exkurs gehe ich nochmals auf die Schädelverletzungen der Opfer ein, ich habe die Rekonstruktionen der Verletzungen immer wieder betrachtet, und stelle die Frage: war einer der Täter Linkshänder?

Nehmen wir als erstes den Schädel des Andres Gruber, hier zu betrachten:Datei:Gruberandreas.png ? Das Hinterkaifeck-Wiki

Es ist eindeutig, dass hier die rechte Gesichtshälfe zertrümmert wurde: 
Sachverhalte: Die Verletzungen der Opfer ? Das Hinterkaifeck-Wiki
Genauer gesagt, es wurde das Jochbein vollständig zerstört, daher standen auch die Knochen hervor. Die Zertrümmerung der Schläfengegend ist mit einzuschließen. Beide Verletzungen haben einen schnellen Tod zur Folge.

Meiner Meinung nach erfolgte der Angriff des Täters von vorne, nicht von der Seite und an einem anderen Ort als dem Stadel. Man stelle sich vor, ein Mensch soll in an einen Ort gelockt werden, in dem Fall zuerst in den Stall und von dort in die anschließende Tenne. Da es weder eine mondhelle Nacht ist, sondern nachweislich schlechtes Wetter herrscht und es keine elektrische Beleuchtung gab, kann man sich die diffusen Lichtverhältnisse vorstellen. Selbst wenn Andres Gruber eine Petroleumlampe dabei hatte, um wenigstens etwas zu leuchten, sind die Lichtverhältnisse immer noch schlecht. Man stelle sich vor: in der Tenne lauern die Täter,nicht hinter der Tür, da ist es zu dunkel, sondern neben der Tür, es ist stockdunkel. Ein Mensch taucht auf, leuchtet vor sich her. Der Täter sieht also zuerst einmal ins Licht bevor er zuschlägt. Selbst wenn das Opfer schon in der Tenne ist und der Täter von der Seite her zuschlägt, in diesem Fall hätten sich auf der linken Seite Blutanhaftungen finden müssen, am Boden Blutlachen, wäre doch das einfachste gewesen, das Opfer auf den Schädel zu schlagen, also Schlag auf das Schädeldach. Wobei das Risiko natürlich groß gewesen wäre, dass die mitgeführte Petroleumlampe dann auf den Boden gefallen, ausgelaufen und das entzündete Petroleum das vorhandene Heu in der Tenne entzündet und alles schnell lichterloh gebrannt hätte.
Und ohne Licht zuschlagen, im Dunkeln? Da wäre das Risiko eines verfehlten Schlages hoch gewesen!
Außerdem: in der Nacht war der Hund immer im Stall eingesperrt und selbst wenn er angekettet war, hätte er gebellt und geknurrt, kurz Zeichen gegeben, dass hier Gefahr droht. Jeder Mensch hätte da wohl zuerst einmal den Hund losgelassen.....

Meiner Meinung nach wurde Andreas Gruber im Haus erschlagen, genauer gesagt in dem Teil, in dem sich die zum Dachboden führende Treppe befand, neben der Küche auf dem Vorplatz. Dafür spricht auch, dass nach der Tat Blutspuren in der Küche und auf dem Vorplatz gefunden wurden.
Man stelle sich vor: die Täter sind über den Dachboden zum Wohntrakt vorgedrungen. Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verschaffen, haben sie sich mit der Reuthaue und dem Kreuzpickel bewaffnet, außerdem hat der alte Gruber eine Infanteriegewehr und eine Schrotflinte. Der alte Gruber hat Tritte über sich gehört, er war schon im Hemd und wollte wohl schon schlafen gehen, nimmt sein Gewehr und geht von seinem Schlafzimmer zum Vorplatz. Dort sind auf der Treppe schon die Täter zu sehen. Andreas Gruber hebt sein Gewehr, doch einer der Täter ist schneller. Er schlägt ihm das Gewehr aus der Hand, auf dem Tatortfoto der Leichen ist eine blutunterlaufene Hand des alten Gruber erkennbar:http://www.hinterkaifeck-mord.de/Die...atortfotos.htm
Auf dem dritten Foto, die Leiche des Bauern liegt im Vordergrund, ist die blutunterlaufene rechte Hand gut erkennbar. 
Dann schlägt der Täter mit der Reuthaue zu, ins Gesicht, der Aufschlagwinkel ist von oben links!
Wie komme ich darauf? Wäre der Täter Rechtshänder gewesen, hätte er den vor ihm stehenden Gruber auf der, vom Täter aus gesehen, rechten Gesichtshälfte getroffen worden. Da er Linkshänder war, konnte er ihn nur links treffen.

Nebenbei: ich habe einen Versuch mit einem großen Sofakissen und einem Stock gemacht, indem ich von vorne auf das Kissen geschlagen habe. Da ich Rechtshänderin bin, war es mir nicht möglich, das Kissen links oben zu treffen, der Aufschlagwinkel lag bei Schlag auf die linke Seite links unten, nicht oben.

Im nachfolgen Beitrag werde ich die anderen Opferverletzungen auf die gleiche Art analysieren.